Wiesenfuchsschwanz - Alopecurus pratensis L. (engl.: meadow foxtail)
Wiesenfuchsschwanz ist ein sehr hochwertiges jedoch sehr frühes, ausdauerndes und winterhartes Obergras. Es bildet kleine bis größer kreisrunde Horste und gedeiht auf mässig feuchten bis feuchten nährstoffreichen Böden.
Da sehr winterhart, ist Wiesenfuchsschwanz auch in den Alpen und im hohen Norden verbreitet, wenn die Feuchte- und Nährstoffbedingungen erfüllt sind; verträgt auch mäßige Beschattung. Wegen seiner langsamen Jugendentwicklung - erst drei bis vierjährige Pflanzen liefern volle Erträge - nur für Dauergrünland und vornehmlich für Mähnutzung geeignet; setzt sich auf Wiesen bei zusagenden Bedingungen aus kleinen Saatanteilen (durch Aussamen!) bis zu Reinbeständen durch und liefert dann regelmäßig drei Schnitte im Jahr. - Beweidung Iiebt Wiesenfuchsschwanz nicht.
Saatgut wird überwiegend in Finnland gewonnen und von dort importiert. In Deutschland leidet die Samengewinnung stark unter Befall durch die Wiesenfuchsschwanzmücke (Oligotrophus sp.); deren Maden vernichten den Fruchtknoten und bleiben als rötliche Larven in den Hüllspelzen.
Ausdauerndes Obergras mit Kriechtrieben, die relativ kurz bleiben und aufrechte Triebe bilden. Dadurch entsteht eine lockere Horstform. Längenwuchs ist unterschiedlich bis zu 150 cm. Sehr frühe Entwicklung mit Blüte Ende Mai.
Auf feuchtem Grünland und in Überschwemmungsgebieten. Stellt hohe Ansprüche an Wasser- und Nährstoffversorgung. Kälte, Spätfröste und lange Schneelagen übersteht der Wiesenfuchsschwanz gut. In Trockenlagen gedeiht er nicht. Auf regelmäßig beweideten Flächen hält er sich nicht.
Wiesenfuchsschwanz ist sehr wüchsig und ertragreich. Bei frühzeitigem Schnitt werden auch gute Futterqualitäten errreicht, die eine entsprechend günstige Einstufung mit der Futterwertzahl 7 erlauben. Nach der Blüte sinkt der Futterwert jedoch rasch ab. Die frühe Halmbildung bewirkt, daß das Futter bei hohem Anteil überständig werden kann. In Saatmischungen wird Wiesenfuchsschwanz nur auf spezifischen Feuchtstandorten verwendet. Die langsame Jugendentwicklung des Keimlings lässt eine Bestandsbildung erst im zweiten bis dritten Jahr zu.
Wiesenfuchsschwanz findet in folgenden Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen Verwendung:
Kurzbezeichnung | Einsatzschwerpunkt |
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BQSM - D 2a | Mischung für mittlere bis schwere Böden, niederschlagsreiche Gebiete, auch Moorböden (vorwiegend Südbayern) |
BQSM - D 2-N | Nachsaatmischung für mittlere bis schwere Böden, niederschlagsreiche Gebiete, auch Moorböden (vorwiegend Südbayern) Regeneration lückiger Bestände |