Forschungszentrum Schwarzenau – "Spot Spraying" eröffnet neue Möglichkeiten im Pflanzenbau

Foto: Johannes Beyer
Mit technischer Unterstützung durch das Forschungszentrums für Landwirtschaft in Trockenlagen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) kann mit "Spot Spraying" in Zukunft der chemisch-synthetische Pflanzenschutzmitteleinsatz am Staatsgut Schwarzenau reduziert werden.
Die neue Feldspritze mit Einzeldüsenschaltung und einer Arbeitsbreite von 30 Metern bietet die Möglichkeit der punktgenauen Applikation von Einzelpflanzen.
Ausgangssitutation
In der "Farm to Fork-Strategie“ der EU-Kommission wurde das Ziel formuliert, die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Der Bezugszeitraum für das Reduktionsziel sind die Jahre 2011 bis 2013.
EU-Strategie "Vom Hof auf den Tisch“: gesündere und nachhaltigere Lebensmittel
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) orientiert sich mit dem "Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ von 2024 an diesen Vorgaben.
Bayern hat sich das Ziel gesetzt, diese Reduktion bereits bis 2028 zu erreichen.
Bericht zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in Bayern – StMELF
"Spot Spraying“ ein Baustein der Lösung – bis zu 90 % Reduktion möglich ….
Ein Baustein in der Strategie dies zu erreichen ist es Pflanzenschutzmittel begrenzt und gezielt nur auf den Schadorganismus auszubringen. In Kooperation mit dem Forschungszentrum der LfL wurde am Staatsgut Schwarzenau das Spot Spraying-Verfahren im Frühjahr 2025 erstmals auf Zuckerrüben- und Maisflächen erfolgreich umgesetzt. Ziel war es, einzelne Distelnester und Spätverunkrautung mit der Einzeldüsenschaltung zu behandeln, um den Pflanzenschutzmitteleinsatz auf der Fläche zu reduzieren.
Info zum Forschungszentrums für Landwirtschaft in Trockenlagen in Nordbayern
Zum Einsatz kam eine Drohne mit RTK (Real-Time Kinematic) und hochauflösender Multispektralkamera, die am Trockenforschungszentrum der LfL üblicherweise für Bonituren im Bereich des on-Farm-Research verwendet wird. Mit einer Fotogrammetriesoftware von Pix4D wurde anschließend eine Applikationskarte von der Zuckerrübenfläche erstellt und auf das Terminal der Pflanzenzschutzspritze übertragen. Die zu behandelten Einzelpflanzen können händisch oder automatisch mit KI in Pix4D erkannt und nach dem Prinzip "Green on Brown" markiert werden (Spots). Auf der ausgewählten Zuckerrübenfläche des Staatsgutes betrug das Einsparpotential von Pflanzenschutzmitteln durch Spot Spraying 90 %.
... dennoch hohe Flächenleistung ohne Restmengen
Je nach Schlaggröße können mit der Drohne bis zu 50 Hektar pro Stunde kartiert werden. Die genaue Ausbringmenge wird vor der Applikation für jedes Feldstück berechnet, wodurch keine Restmengen anfallen. Voraussetzungen für den Einsatz von Spot-Spraying ist eine Feldspritze mit Einzeldüsenschaltung, ein RTK-Empfänger auf dem Traktor oder der Pflanzenschutzspritze sowie ein spot-spraying-fähiges Terminal.