Institut für Pflanzenschutz
Jahresbericht 2018 – Quarantänemaßnahmen bei Kartoffeln
Die Arbeitsgruppe Quarantänemaßnahmen bei Kartoffeln ist zuständig für die Untersuchung und Bekämpfung von Quarantäneschadorganismen (QSO) der Kartoffel, welche in Bayern bereits vorkommen. Zurzeit sind das die folgenden Krankheiten bzw. Erreger: Bakterielle Ringfäule der Kartoffel, Schleimkrankheit der Kartoffel, Kartoffelzystennematoden und Kartoffelkrebs. Für alle Krankheiten gilt, dass sie chemisch auf dem Feld nicht bekämpft werden können, weshalb ihre Verbreitung verhindert werden muss. Ihr Auftreten ist meldepflichtig.
Zwei weitere Oberflächengewässer in Bayern sind mit dem Erreger der Schleimkrankheit kontaminiert
Die Schleimkrankheit, verursacht durch das Bakterium Ralstonia solanacearum, tritt an Kartoffeln in Bayern nur selten auf. Allerdings sind einige Gewässerabschnitte von Oberflächengewässern in Bayern dauerhaft mit dem Bakterium kontaminiert. Deshalb bestanden bereits in der Vergangenheit sechs Allgemeinverfügungen (erlassen 2006 bis 2009), welche die Bewässerung von Kartoffeln aus den entsprechenden Abschnitten verbieten. Diese sollen verhindern, dass die Erreger aus dem Wasser in die Kartoffelproduktion verschleppt werden.
Die LfL führt jährlich Wasseruntersuchungen durch. In 2018 kamen nun zwei weitere Gewässer, in welchen eine Kontamination festgestellt wurde, dazu: in Schwaben ist das letzte Ende der Schmutter über ca. 30 km bis zur Einmündung in die Donau bei Donauwörth betroffen. In der Oberpfalz wurde die Naab zwischen Weiden und Schwandorf positiv getestet. Für die Schmutter wurde am 07.01.2019 eine entsprechende Allgemeinverfügung von der LfL erlassen. An der Naab muss vor dem Verhängen des Bewässerungsverbots erst noch die Ausdehnung des kontaminierten Abschnittes in 2019 weiter untersucht werden.
Quarantänebakteriosen der Kartoffel
Amtliches Bekämpfungsprogramm gegen Kartoffelzystennematoden zeigt gute Erfolge
In Bayern befinden sich zurzeit 375 Flächen im amtlichen Bekämpfungsprogramm gegen Kartoffelzystennematoden (Stand Februar 2019). Nach der Durchführung des vorgeschriebenen Bekämpfungsprogramms werden die Flächen anhand von Bodenproben nochmals untersucht. Die Grafik zeigt die Ergebnisse der Untersuchungen von 2013 bis 2018 für die zwei zulässigen Bekämpfungsverfahren im Vergleich: nach dem einmaligen Anbau einer resistenten Sorte konnte der Befall auf mehr als 75 % der Flächen gelöscht werden. Ein noch besseres Ergebnis erzielte die 6-jährige Anbaupause für Kartoffeln: hier wurde nur auf 8 % der Flächen noch Befall festgestellt.
Das Ergebnis kann nur als erster Trend gesehen werden, denn es wurde auf viel weniger Flächen Anbaupause gemacht als eine resistente Sorte angebaut. Außerdem lagen die meisten Flächen mit Anbaupause in Mittelfranken, wo anders als im Rest Bayerns sandige saure Böden vorherrschen, was das Ergebnis auch beeinflusst haben könnte. Bevor eine endgültige Aussage zur Wirksamkeit der beiden Methoden gemacht werden kann, müssen erst noch mehr Flächen untersucht werden.
Kartoffelzystennematoden: Biologie und Bekämpfung
Zum dritten Mal kein Befall mit Quarantänebakteriosen der Kartoffel
In 2018 traten nach 2012 und 2014 zum dritten Mal weder die Bakterielle Ringfäule noch die Schleimkrankheit der Kartoffel in Kartoffelproben in Bayern auf. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass Ende der neunziger Jahre noch bis zu 300 Fälle pro Jahr (vorrangig Bakterielle Ringfäule) auftraten. Die beiden Quarantänebakteriosen konnten nicht nur in Bayern sondern in ganz Deutschland durch die Bekämpfungsmaßnahmen gut eingedämmt werden. Im Jahr 2018 wurden in Bayern insgesamt 2107 Kartoffelproben mit 200 Knollen untersucht. Davon waren 1449 Proben von in Bayern produziertem Pflanzgut und Züchtungsmaterial und 111 Proben von ausländischem nach Bayern zugeführtem Basispflanzgut. Von den restlichen 458 Proben, welche von Konsumkartoffelpartien gezogen wurden, wurden 121 für den Export und der Rest zu Kontrollzwecken untersucht.
Quarantänebakteriosen der Kartoffel