Monitoring: Krankheiten und Schädlinge im Haselnussanbau

Blick in eine Haselnussanlage
Seit dem Jahr 2000 werden in Bayern vermehrt Haselnussanlagen angelegt, zur Zeit beträgt die Gesamtanbaufläche in Bayern ca. 280 ha. Die Wildhasel gilt allgemein als anspruchslos in Bezug auf ihren Standort und robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Inwieweit dies auch auf die Kultursorten der Haselnuss in einem intensiven Anbau zutrifft und ob Krankheiten und Schädlinge, die bisher keine oder nur eine geringe Bedeutung im Haselnussanbau haben, sich bei weiter zunehmender Kulturfläche stärker ausbreiten und zu Problemschaderregern entwickeln können, sollte im Rahmen eines Monitorings geklärt werden. Als Hauptschaderreger war bisher vor allem der Haselnussbohrer (Curculio nucum) bekannt.
Seit dem Jahr 2004 wurden zunehmend Fälle von bakteriellen Erkrankungen in Haselnussanlagen aufgrund der Erreger Xanthomonas arboricola pv. corylina und Pseudomonas syringae verzeichnet.
Um einen Überblick über die tatsächlich auftretenden Krankheiten und Schädlinge im Haselnussanbau in Bayern zu bekommen, wurde von 2007 bis 2014 ein Monitoring in Haselnusskulturflächen und Wildhaselbeständen in Südbayern und der Versuchsanlage der LfL durchgeführt. Die Haselnussanlagen in den Praxisbetrieben wurden in den Jahren 2001 bis 2003 aufgepflanzt, die LfL-Versuchsanlage wurde in den Jahren 2006 bis 2008 erstellt.
Käfer auf grünem Blatt

Haselnussbohrer

verfärbte Blätter an einem Strauch

Befall an Haselnusssträuchern

Durchführung des Monitorings

Die Erfassung der Insektenpopulationen in den Haselnussanlagen und angrenzenden Bereichen (Wald, Hecken) erfolgte mithilfe folgender Methoden:

  • Eklektorenfallen
  • Klopfproben
  • Bodenfallen
  • Beobachtungen und Bonituren

Die Erfassung von Krankheiten erfolgte durch:

  • Beobachtung und Bonituren
  • Probennahme und Laboruntersuchung

Eklektorenfallen

Eimer hängt an BäumchenZoombild vorhanden

Eklektorenfalle

In den Jahren 2007 bis 2014 wurden in 4 bis 5 Betrieben im Raum Dachau, Erding, Freising und Ingolstadt Eklektorenfallen zum Monitoring eingesetzt.
In den Haselnussanlagen wurden dabei jeweils 5 Eklektorenfallen diagonal über die Anlage verteilt aufgehängt. Zusätzlich wurden in einigen Anlagen 2 bis 3 Eklektorenfallen außerhalb der Haselnussanlage in angrenzenden Gehölzhecken oder Waldrändern an Wildhaseln angebracht, um eventuellen Zuflug von Schädlingen in die Anlage zu erfassen.
Die Fallen wurden mit Ethylenglykol gefüllt und alle 4 Wochen geleert. Die Sortierung und Bestimmung der Insektenfänge erfolgte dann später im Labor mithilfe des Mikroskops.
Die Fallen wurden jeweils von ca. Ende April bis ca. Mitte Oktober in den Anlagen aufgehängt.

Klopfproben

weißer Sack hängt an StrauchZoombild vorhanden

Klopfprobe

Ab dem Jahr 2008 wurden zusätzlich zum Monitoring mittels Eklektorenfallen in mehreren Haselnussanlagen im Raum Dachau, Erding, Ingolstadt, Freising und der LfL-Versuchsfläche Klopfproben zur Ermittlung der Insektenpopulationen durchgeführt.
Die Klopfproben fanden wöchentlich über einen Zeitraum von 3 Monaten, jeweils von KW 18 (Ende April/Anfang Mai) bis KW 31/32 (Ende Juli/Anfang August), statt. Für die Klopfproben wurde an jeweils 100 Sträuchern pro Anlage geklopft.
Die Klopfprobenfänge wurden anschließend sofort ausgewertet.

Bodenfallen

weißer Sack steht unterhalb eines StrauchsZoombild vorhanden

Bodenphotoeklektorfalle

Mit der Bodenfalle können die auf der Bodenoberfläche lebenden und im Boden schlüpfenden Insekten erfaßt werden.
In der Eklektorkopfdose werden die aus dem Boden schlüpfenden, phototaktisch reagierenden Tiere gefangen. Durch ihre besondere Konstruktion wird ein Entweichen der Tiere verhindert.
Mit den Bodenfallen sollte insb. der Schlupfzeitpunkt des Haselnussbohrers festgestellt werden. Die Fallen wurden deshalb in Haselnussanlagen mit Haselnussbohrerbefall
eingesetzt.

Ergebnisse im Detail

Auswertung der Fallenfänge und Klopfproben

Die Fallenfänge und Klopfproben wurden mithilfe eines Boniturbogens, der unter Mitarbeit der Arbeitsgruppe Tierische Schädlinge, Nützlinge, Vorratsschutz entwickelt wurde, ausgewertet. Dabei wurden die Insekten bei der Bonitur in folgende Gruppen unterteilt:
SchädlingeNützlingeIndifferente
HaselnussbohrerSchwebfliegenFliegen
Schnellkäfer (Larven)KamelhalsfliegenMücken
Blindwanzen/WeichwanzenTanzfliegenKöcherfliegen
BaumwanzenKurzflügelkäferSchnabelfliegen
ZikadenMarienkäferRüsselkäfer
BlattläuseWeichkäferKurzfühler-/Langfühlerschrecken
SchmetterlingsraupenBlumenwanzenMilben
SchneckenRaubwanzenBodenwanzen
SchildläuseSichelwanzenModerkäfer
BlattwespenWebspinnen/KreuzspinnenWespen (Hornissen)
ThripseWeberknechteAmeisen
Frostspanner groß/kleinBienenFalter/Motte
 SchlupfwespenStaubläuse/Läuse
 Blattlauslöwen/FlorfliegenAsseln
 OhrwürmerWaldschaben
 SpringschwänzeAndere Käfer
Bei der Auswertung der Fallenfänge konnte während des Beobachtungszeitraumes kein Auftreten „neuer“ Schädlinge beobachtet werden. Die aufgetretenen Schädlinge sind sowohl von Wildhaseln als auch von anderen Obst- und Laubgehölzen bekannt.

Auftreten tierischer Schaderreger im Beobachtungszeitraum

  • Haselnussbohrer (Curculio nucum)
Haselnussbohrer auf einem Blatt

Haselnussbohrer

Larve in einer Nuss

Larve Haselnussbohrer

Die Käfer sind ab Mai im Bestand. Zuerst kommt es zu einem Schabefraß an den Blättern. Die Weibchen legen dann die Eier in unreife Nüsse ab. Die gelbliche, fußlose Larve frisst den Kern. Die Larve überwintert im Boden, sie verpuppt sich frühestens im folgenden Frühjahr. Die Larven und geschlüpften Käfer können im Boden bis zu 2 Jahre überliegen.
angefressenes Blatt

Frostspannerraupe

zerpflücktes Blatt

starker Befall durch Birkenblattwespe

Raupe auf Blatt

Schmetterlingsraupen

  • Frostspannerraupen des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) und Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata). Schäden traten vor allem in Junganlagen auf, da junge Sträucher zum Teil kahl gefressen wurden. Insgesamt aber nur ein begrenztes Auftreten.
  • Schnellkäfer und ihre Larven (Drahtwurm), der Fraßschaden der Käfer an Blättern und Trieben ist nur gering schädigend, größere Schäden können durch den Wurzelfraß der Larven entstehen, traten aber auch nur vereinzelt auf.
  • Raupen der breitfüßigen Birkenblattwespe (Craesus septentrionalis), Fraßschäden an den Blättern, meist waren nur einzelne Sträucher befallen, nur vereinzelt ein Problem.
  • Andere Schmetterlingsraupen, z. B. Mondvogel (Phalera bucephala), Fraßschäden an den Blättern, nur vereinzeltes Auftreten.
  • Gespinstmotten (Fam. Yponomeutidae), Fraßschäden an den Blättern, Raupen spinnen sich in ein Gespinst ein, bei starkem Befall können die Sträucher kahlgefressen werden.
  • Blindwanzen/Weichwanzen, Saugschäden an Blättern.
  • Baumwanzen, hier vor allem die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina), Saugschäden an Blättern.
  • Zikaden, Saugschäden an Blättern.
  • Schildläuse, hier vor allem die Große Obstbaumschildlaus (Parthenolecanium corni), das Saugen der Läuse kann zu Wuchshemmungen und Triebstauchungen führen, bei starkem Befall können ganze Triebe absterben, ein vermehrtes Auftreten konnte nur vereinzelt in einigen Anlagen beobachtet werden.
  • Blattläuse, verschiedene Arten, traten in fast allen Anlagen auf, Saugschäden an Blättern und jungen Trieben, z. T. Bildung von Rußtaupilzen aufgrund von Honigtauabsonderungen, stärkere Schäden konnten nicht beobachtet werden.
  • Spechte, Schäden durch Beschädigung der Rinde, dadurch event. Ausbreitung von Bakteriosen, nur vereinzelt beobachtet.
  • Rabenvögel (Krähen, Eichelhäher), Nussräuber
Zweigerl

starker Befall große Obbstbaumschildlaus

Baumstamm mit Löchern

Spechtschäden

Auftreten Nützlinge im Beobachtungszeitraum

  • Webspinnen, fressen u.a. Blattläuse, Käferlarven
  • Ohrwürmer, fressen Blattläuse und Schmetterlingsraupen
  • Marienkäfer und Larve, fressen vor allem Blattläuse
  • Schlupfwespen, parasitieren Blattläuse, Schildläuse, Miniermotten, Wicklerraupen, Käfer, Insekteneier
  • Florfliegen und ihre Larven (Blattlauslöwen), die Larven fressen Blattläuse, Milben, Thripse, Zikaden, Raupen, Schmetterlingslarven
  • Verschiedene nützliche Wanzenarten (Raubwanzen, Blumenwanzen, Sichelwanzen), fressen Blattläuse, Thripse, Spinnmilben
  • Springschwänze, nützlich als Humusbildner
  • Weichkäfer, Kurzflügelkäfer, ernähren sich von Schmetterlingslarven, Spinnmilben, Blattläusen
Marienkäfer auf einem Blatt

Marienkäfer

Larve auf einem Blatt

Marienkäferlarve

Wespe auf einem Blatt

Schlupfwespe

Florfliege auf einem Blattstängel

Florfliegel

Florfliegenlarven auf einem Blatt

Florfliegenlarven

Anteil Schädlinge, Nützlinge und Indifferente bei den Fallenfängen

Insgesamt wurden in den Anlagen mehr Nützlinge und Indifferente gefunden als Schädlinge.
Die Anzahl der Schädlinge lag allgemein in einem niedrigen Bereich. Durch das Vorhandensein natürlicher Gegenspieler der vorkommenden Schädlinge kann in der Anlage ein Gleichgewicht entstehen, das den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht unbedingt notwendig macht. Die Regulierung der Blattläuse kann z.B. durch die Nützlinge Marienkäferlarven und Florfliegenlarven geschehen. Eine gewisse niedrige Anzahl an Schädlingen als Nahrungsquelle ist hier sogar notwendig, damit sich eine Nützlingspopulation überhaupt aufbauen kann.

Grafik-Übersicht: Anteil Schädlinge, Nützlinge und Indifferente bei den Fallenfängen pdf 164 KB

Entwicklungen der Schädlingspopulationen

Ein starker Anstieg der Schädlingspopulationen über die Jahre konnte in den Anlagen nicht beobachtet werden. Dies gilt sowohl für die konventionell bewirtschafteten Anlagen als auch für die biologisch bewirtschaftete Anlage.
Höhere Populationen in manchen Jahren sind meist auf witterungsbedingte Einflüsse zurückzuführen.

Grafik-Übersicht: Entwicklung der Schädlingspopulationen pdf 155 KB

Vergleich der Insektenpopulationen in konventionell und biologisch bewirtschafteten Anlagen

Beim Vergleich der Insektenpopulationen in konventionell und biologisch bewirtschafteten Anlagen zeigten sich nur geringe Unterschiede. In der biologisch bewirtschafteten Anlage war der Schädlingsdruck etwas höher. Hier wurden mehr Schnellkäferlarven, Blind- und Weichwanzen und Frostspanner gefunden. Bei den Nützlingen wurden etwas mehr Marienkäfer und ihre Larven, Webspinnen und Ohrwürmer festgestellt. Insgesamt war aber der Schädlingsdruck in der Bioanlage kaum höher als in der konventionell bewirtschafteten Anlage.

Grafik-Übersicht: Vergleich der Insektenpopulationen in konventionell und biologisch bewirtschafteten Anlagen pdf 192 KB

Findet ein Austausch zwischen Kulturflächen und Wildhaselbeständen statt?

Eimerchen hängt im Wald am BaumZoombild vorhanden

Eklektorenfalle am Waldrand

In zwei Anlagen wurden 2-3 Eklektorenfallen außerhalb der Haselnussanlage in angrenzenden Gehölzhecken oder Waldrändern an Wildhaseln angebracht, um eventuellen Zuflug von Schädlingen in die Anlage zu erfassen. Zusätzlich wurden in einer Anlage Fallen innerhalb der Anlage in Waldnähe aufgehängt.
Hier zeigte sich, dass die Anzahl und Arten der Schädlinge und Nützlinge innerhalb und außerhalb der Anlage weitgehend ähnlich sind. Innerhalb der Anlage ist teilweise ein größeres Aufkommen an Nützlingen, vor allem an Marienkäfern (und Larven) und Schlupfwespen zu verzeichnen.
Ein starker Zuflug von Schädlingen in die Anlagen konnte im Versuchszeitraum nicht beobachtet werden. Dies gilt auch für den Haselnussbohrer, der in Anlagen in Waldnähe und in Gehölzhecken an Wildhaseln nicht stärker auftrat.

Grafik-Übersicht: Findet ein Austausch zwischen Kulturflächen und Wildhaselbeständen statt pdf 196 KB

Vergleich der Fängigkeit von Eklektorenfallen und Klopfproben

Beim Vergleich der Fängigkeit von Eklektorenfallen und Klopfproben zeigte sich, dass mit den Klopfproben ein breiteres Spektrum und auch eine größere Anzahl an Insekten, sowohl an Schädlingen, als auch an Nützlingen erfasst werden kann.
Manche Schädlinge wie z.B. Frostspannerraupen waren bei den Fallenfängen nur in geringer Anzahl vorhanden, während sie bei den Klopfproben die zweithäufigste Schaderregergruppe waren. Dies gilt auch für den Haselnussbohrer.
Blattlausarten traten sowohl bei den Klopfproben als auch bei den Fallenfänge nur in geringem Umfang auf, konnten aber bei der visuellen Bonitur in jeder Anlage festgestellt werden. Schildläuse konnten nur durch Beobachtung erfasst werden.

Grafik-Übersicht: Vergleich der Fängigkeit von Eklektorenfallen und Klopfproben pdf 199 KB

Auftreten pilzliche Krankheiten im Beobachtungszeitraum

  • Monilia coryli, zuerst zeigen sich braune Flecken an Hüllblättern und Schale, die Früchte schrumpfen bzw. bleiben klein, bei feuchtem Wetter entsteht ein Pilzrasen auf der Frucht, frühzeitig befallene Früchte sind deformiert, bleiben klein und werden teilweise abgestoßen, kann in niederschlagsreichen Jahren ein größeres Problem werden.
  • Haselnussmehltau (Phyllactinia guttata), erkennbar durch weiße Überzüge auf der Blattunterseite, bisher nur vereinzelt aufgetreten.
  • Blattbräune (Apiognomonia sp.), braune, unregelmäßige Flecken auf den Blättern, die Blätter können im weiteren Verlauf vertrocknen und absterben. Bei starkem Befall kann es zu einem Triebsterben kommen. Infektionen treten oft nach einem nassen Frühjahr auf, bisher nur vereinzelt aufgetreten.
  • Botrytis cinerea, grau-braunes Pilzmyzel, das die Früchte überzieht. Befall tritt besonders nach feuchtkühler Witterung oder Taubildung auf, nur in sehr niederschlagsreichen Jahren häufiger.
  • Schwärzepilze (Alternaria sp., Cladosporium sp., Trichothecium roseum) bilden ein grau-schwarzes Pilzmycel auf den Früchten, nur in sehr niederschlagsreichen Jahren häufiger.
Boden

Starker Vorerntefruchtfall

Abb. 39: Mit Monilia coryli befallene Haselnussfrüchte

mit Monilia coryli befallene Haselnussfrüchte

weiße Flecken auf Blättern

weiße Überzüge durch den Haselnussmehltau

Auftreten bakteriellen Krankheiten im Beobachtungszeitraum

  • Pseudomonas syringae pv. coryli
  • Xanthomonas arboricola pv. corylina:
    Oft kommt es zu Mischinfektionen beider Krankheiten. Die Knospen vertrocknen oder treiben im Frühjahr verspätet aus, die Blätter zeigen Flecken, Aufhellungen später Nekrosen, vor allem am Blattrand. An den Hüllblättern und der Schale der Nüsse treten Flecken auf, bei starkem Befall verbräunen die Nüsse. Triebe zeigen Welkesymptome, später kommt es zum Absterben ganzer Triebe. Teilweise entwickeln sich Rindennekrosen, die Rinde kann aufreißen, manchmal kommt es zur Cankerbildung. Bei starkem Befall sterben ganze Sträucher ab. Die Krankheiten sind besonders in Junganlagen problematisch, da es hier zu größeren Ausfällen kommen kann.
brauner Strauch

stark befallene Haselnusspflanze

brauner Zweig

befallener Haselnussfruchtstand

Ergebnisse in Kürze

StrauchendenZoombild vorhanden

Ungeeignetes Pflanzmaterial

Im Rahmen des Monitorings konnten keine neuen Schädlinge und Krankheiten beobachtet werden.
Die meisten Schäden in den Haselnussanlagen wurden durch die Bakteriosen (Pseudomonas syringae pv. coryli und Xanthomonas arboricola pv. corylina) und die Pilzkrankheit Monilia coryli verursacht.
Weitere Pflanzenausfälle wurden durch Pflanzungen auf für die Haselnusskultur ungeeigneten Standorten (z.B. Niedermoorflächen, spätfrostgefährdete und windexponierte Lagen) und zu ungünstigen Terminen (Pflanzung Spätherbst, Winter) oder schlechte Pflanzqualität verursacht.
Zudem besteht das Problem, dass für Schalenobst, zu dem die Haselnüsse gehören, bisher nur wenige Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Die Mehrzahl der zur Zeit zugelassenen Pflanzenschutzmittel sind Herbizide, nur ein Insektizid zur Bekämpfung des Haselnussbohrers und kein Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung pilzlicher Erkrankungen.
Im Rahmen des Projekts wurden deshalb auch Versuche mit Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung der genannten Schaderreger durchgeführt. Weitere Versuche sind geplant.
Die in den Versuchen verwendeten Pflanzenschutzmittel haben nicht alle eine Zulassung im Haselnussanbau.

Pflanzenschutzmittelliste Haselnuss

Das Monitoring auf Krankheiten und Schädlinge im Haselnussanbau wurde im Rahmen des Forschungsprojektes: "Ist der Anbau von Haselnüssen zur Fruchtgewinnung in Bayern wirtschaftlich möglich?" im Teilbereich Pflanzenschutz durchgeführt.
Das Forschungsprojekt wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziert.