Der Dreistachlige Stichling – Fisch des Jahres 2018
Der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus) wurde gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) zum "Fisch des Jahres 2018" gewählt.
Biologie
Körperbau
Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von vier bis acht Zentimetern gehört der Stichling zu den kleinsten einheimischen Fischarten. Er ist insbesondere für sein auffälliges Paarungs- und Brutverhalten bekannt.
Aussehen
Namensgebend sind drei Stachelstrahlen auf dem Rücken der Tiere. Darüber hinaus ist die Körperoberfläche des schuppenlosen Fisches mit Panzerplatten geschützt.
Lebensraum und Lebensweise
Dreistacheliger Stichling, Foto: Hartl
Der Dreistachlige Stichling lebt in stehenden und fließenden Gewässern, vorzugsweise in strömungsarmen Bereichen, zwischen Wasserpflanzen und häufig über steinigem Grund. Hinsichtlich der Wasserqualität seines Lebensraums ist er sehr anspruchslos und bezüglich seiner Nahrung ein Generalist. Er lebt von Zooplankton und wirbellosen Kleintieren. Als ein kurzlebiger Schwarmfisch (3 – 4 Jahre) besiedelt er bevorzugt stehende und langsam fließenden Gewässer mit pflanzenreicher Uferregion oder frisch ausgebaute Gewässer.
Verbreitungsgebiet in Bayern
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Dreistachligen Stichlings beschränkt sich in Bayern auf das Maingebiet, wo die Fischart insbesondere in Altarmen, Tümpeln, überschwemmten Wiesen und Gräben stets sehr zahlreich vertreten war. Heute ist er auch im Donaugebiet anzutreffen in das er wahrscheinlich durch Aussetzen von Aquarienfischen oder als unbeabsichtigter Begleitfisch eingebracht wurde. Er kommt in Bayern als stationärer Binnenfisch vor, in Norddeutschland wechselt er als Wanderfisch zwischen Meer und Süßwasser. In Teichwirtschaften und in freien Gewässern kann es zur Massenvermehrung von Stichlingen kommen.
Fortpflanzung
Im Alter von ein bis zwei Jahr/en erlangt der Dreistachlige Stichling in den Monaten April bis August die Geschlechtsreife. Das Männchen entwickelt in dieser Zeit eine leuchtend rote Laichfärbung. Es baut ein Nest aus Pflanzenteilen und bewacht die vom Weibchen darin abgelegten rund 800 Eier. Die Larven schlüpfen nach 5 – 10 Tagen.
Bedeutung
- Aquarien-, Gartenteich
- Beute für größere Raubfische
- Massenvermehrung in der Teichwirtschaft (Konkurrent)
- Massenvermehrung in freien Gewässern
- z. B. Bodensee-Obersee
Bestandserhaltende Maßnahmen
Die Erhaltung von Kleingewässern im Auebereich von Flüssen sichert langfristig den Lebensraum des Dreistachligen Stichlings. Diese müssen vor allem durch schonende Maßnahmen der Gewässerunterhaltung vor der Verlandung geschützt werden.
Mehr zum Thema
Der Hecht (Esox lucius) wurde zum „Fisch des Jahres 2016“ gewählt. Er ist eine der bekanntesten und größten heimischen Fischartenund und wird in der Roten Liste Deutschlands als „ungefährdet“ geführt. Jedoch werden vielerorts Lebensräume, wie strukturreiche Ufer und pflanzenreiche Flachwasser- und Überschwemmungsbereiche, infolge von Gewässerausbau- und -regulierungsmaßnahmen stark beeinträchtigt oder zerstört. Vorrangiges Ziel sollte daher sein, die Gewässer wieder in einen möglichst naturnahen Zustand zu bringen.
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