Agarmärkte 2015
Obst 2015
Der weltweite und europäische Obstmarkt ist durch zyklische und jahreszeitliche Ernteschwankungen und einen hohen Anteil transkontinentalen Handels gekennzeichnet. Der Obstverbrauch in Deutschland stagniert seit Jahren mehr oder weniger, seit 2010/11 zeigt er sogar eine abnehmende Tendenz, wobei die Frischobstversorgung der Bevölkerung nur zu gut einem Zehntel aus eigener Produktion gedeckt wird. Importiert werden vor allem Zitrusfrüchte und Bananen, eine erwähnenswerte heimische Erzeugung besteht bei Kern-, Stein- und Beerenobst. Die bedeutendsten Bundesländer für den deutschen Marktobstanbau, vornehmlich für die Kernobsterzeugung, sind Baden-Württemberg und Niedersachsen. Hauptanbaugebiete für heimisches Marktobst sind der Bodenseeraum, das Oberrheintal und das Neckartal sowie das Alte Land westlich von Hamburg. Abnehmende Bedeutung hat der Streuobstanbau, der seine Schwerpunkte im süddeutschen Raum hat.
Die Lagerung und Vermarktung von Obst erfolgt durch große Erzeugerorganisationen (Genossenschaften) und international tätige Handelsunternehmen. Moderne Lager- und Transportmethoden, meist auf der Basis kontrollierter Atmosphäre, tragen dazu bei, den Verbraucher ganzjährig mit frischem Obst aus allen Teilen der Welt zu versorgen.
Erdbeeranbau in Bayern (1998 bis 2014)
Bayern hat im bundesdeutschen Obstanbau mit rd. 5.100 ha Anbaufläche (inklusive Erdbeeren) eine untergeordnete Bedeutung. Rund 5 % (4,7 %) des 2014 in Deutschland erzeugten Baumobstes werden in Bayern produziert, dabei reichen die Anteile Bayerns an der deutschen Produktion von 4 % bei Äpfeln bis 17 % (16,7 %) bei Birnen (knapp 10 % bei Süßkirschen). Die Anbaufläche bei Baumobst hat sich seit der vorherigen Erhebung im Jahre 2007 um rund 9 % bei Kernobst und um rund 21 % bei Steinobst verringert. Allerdings wurden bei der aktuellen Baumobsterhebung 2012 die Erfassungsgrenzen auf 0,5 ha angehoben, wodurch kleinere Betriebe nicht mehr erfasst werden. Bei Beerenobst (Strauchbeeren und Erdbeeren) wurden 2014 knapp 8 % der deutschen Erntemenge in Bayern produziert. Die Flächenentwicklung beim bayerischen Beerenobst war leicht rückläufig. Während sich die Anbauflächen bei Erdbeeren im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 % und bei Heidelbeeren um rund 5 % verringerten; nahm die Fläche bei Strauchbeeren insgesamt (10 %), bei Johannisbereren (6 %) sowie bei Himbeeren (16 %) im Vergleich zum letzten Jahr zu.