Agrarmärkte 2014
Zucker 2014
Zucker zählt zu den klassischen Weltmarktprodukten. Mit der Kolonialisierung der Karibik, Lateinamerikas und des Pazifiks vor 250 Jahren begann auch der Welthandel von Rohzucker. Infolge der von Napoleon verhängten Kontinentalsperre wollte und musste sich Europa vom Kolonialhandel unabhängig machen. Das war der Beginn des Zuckerrübenanbaus. Die Zweiteilung des Weltagrarhandels in Rohrzucker und Rübenzucker und ihre Konkurrenz zueinander ist auch heute noch ein Faktor im Nord-Süd-Konflikt.
Die weltweite Erzeugung von Zucker stieg von einem Niveau von etwa 75 Mio. t zu Beginn der 1970er Jahre auf einen vorläufigen Höchststand im Wirtschaftsjahr 2012/13 von 177 Mio. t. Für das Wirtschaftsjahr 2013/14 erwartet das USDA eine Produktion von nahe 176 Mio. t
Welt-Zuckererzeugung und Welt-Zuckerverbrauch
Regional wurde 2013/14 knapp 38 % der Weltzuckererzeugung in Asien produziert, rund 26 % in Südamerika, 13,3 % in Europa (9,2 % in der EU-28), 11,4 % in Nord- und Mittelamerika, 6,3 % in Afrika und 2,6 % in Ozeanien.
Der weltweite Zuckerverbrauch lag 2013/14 bei einem Spitzenwert von 167,5 Mio. t. Insgesamt hat sich dadurch die langjährige Überversorgung zu einem zeitweiligen Defizit gewandelt. So sind die weltweiten Vorräte (Endbestände) zum Ende der letzten Dekade deutlich auf etwa 60 Mio. t gesunken und lagen 2010/11 bei etwas unter 40 % des Verbrauchs. Mit den Rekordernten 2011/12 bis 2013/14 hat sich aber das Bild wieder etwas verbessert. Mit 76,2 Mio. t steigen die Vorräte voraussichtlich wieder auf 43,3 % des Verbrauchs.