Best-Practice-Betrieb 4 (Freundorfer) im Projekt "Weideland Bayern"

Betrieb 4 befindet sich im Landkreis Rottal-Inn und betreibt seit 15 Jahren Weidehaltung. Die Milchkühe werden auf einer Kurzrasenweide gehalten, die Jungrinder auf einer ausgelagerten Standweide. Gemolken wird im Melkstand. Zusätzlich hält der Betrieb etwa 40 Mastfärsen auf der Weide und hat eine separate Weide für Trockensteher. Der Betrieb zeichnet sich durch eine geblockte Herbst-, Winterkalbung und eine optimale Tränkwasserversorgung auf der Weide aus.

Betriebsspiegel

Standortbedingungen

  • Lage: Niederbayern, Landkreis Rottal-Inn
  • Bewirtschaftung: Ökologisch, Naturland
  • Höhenlage (m über N.N.): 500
  • Niederschlag (mm/Jahr): 670
  • Niederschlag (mm/April- September): 380
  • Hauptbodenart: Lehm – sandiger Lehm

Landwirtschaftliche Fläche

  • Gesamt (ha): 127
  • Ackerflächen (ha): 125
    • Davon Weide (ha): 19,5
  • Grünland (ha): 53,0
    • Davon Weide (ha): 8,0

Viehbestand

  • Milchkühe: 90 (auf 17 ha Weide)
  • Kälber zur Aufzucht (0-1 Jahre): 15 (auf 1 ha Weide)
  • Kälber zur Aufzucht (1-2 Jahre): 15 (auf 2 ha Weide)
  • Sonstige: 80 Mastfärsen (auf 12,5 ha Weide)

Tierhaltung Allgemein

  • Melksystem: Melkstand
  • Milchleistung (kg Milch/Kuh/Jahr): 6800-7100
  • Kalbungen: Saisonal (August-Januar)

Fütterung

  • Milchkühe
    • Sommer: 50 % Weidefutteranteil, 50 % TMR
    • Winter: Voll TMR (v.a. Grassilage und Kraftfutter)
  • Jungvieh
    • Sommer: Vollweide
    • Winter: 100 % Grassilage und teilweise Kuh-TMR
  • Kälber: 12 Wochen Milch + Kleepellets ad libitum + Kuh TMR (ab ca. 8 LW)

Weidehaltung

  • Weidemanagement: Kurzrasenweide im Umtrieb

Besonderheiten der Weidehaltung

  • Jungvieh ausgelagert auf nicht arrondierte Flächen (komplette Weidesaison Vollweide)
  • hofnahe Weideflächen keine Schnittnutzung, keine Pflegemaßnahmen
  • Milchvieh muss über Straße zu Weideflächen getrieben werden
  • Großteil der Abkalbungen finden auf der „Abkalbeweide“ statt

Weidekarte

Karte mit eingezeichneten Weideflächen und WegenZoombild vorhanden

Foto: Bayerische Vermessungsverwaltung (2024), Bearbeitung F. Schnell (LfL)

Betrieb 4 bewirtschaftet 11 ha Weidefläche als Kurzrasenweide. In wachstumsschwachen Phasen stehen zwei weitere Koppeln für die Milchkühe zu Verfügung. Insgesamt werden so etwa 16 bis 17 ha Weidefläche von den etwa 90 Milchkühen beweidet (Besatzstärke: 5,2 Milchkühe/ha). Aufgrund des hohen Tierbesatzes reicht die Weidefläche nicht für eine Vollweide aus. Die Stallfütterung wird bedarfsgerecht an die Wachstumsbedingungen auf der Weide angepasst. Weitere Koppeln dienen als Weideflächen für Trockensteher, Kälber und Mastfärsen. Die Jungrinder sind auf weiter entfernte Flächen ausgelagert.
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