Forschungs- und Innovationsprojekt
Wechselwirkungen zwischen groß- und kleinkörnigen Leguminosen
Wechselwirkungen zwischen groß- und kleinkörnigen Leguminosen unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus
Derzeit gibt es nur wenige Erkenntnisse hinsichtlich der Verträglichkeit von verschiedenen Leguminosenarten in der Fruchtfolge untereinander. Zudem stehen einige bisherige Angaben in der Literatur im Widerspruch zueinander. Ein Grund für die sinkenden bzw. stagnierenden Anbauflächen von Futtererbse und Ackerbohne sowie für deren schwankende Kornerträge ist der Komplex der Leguminosenmüdigkeit. Unter diesem Begriff wird neben beispielsweise dem Mangel an verschiedenen Nährstoffen oder der Anreicherung allelopathisch wirkender Substanzen auch das Auftreten von Schaderregern verstanden. Dabei treten an Erbse und Ackerbohne teilweise unterschiedliche Pathogene auf.
Inwiefern diese Krankheiten auch an kleinkörnigen Leguminosen auftreten oder auch symptomlos an ihnen vorkommen, ist nicht in allen Fällen bekannt. Das Vorhaben soll Hinweise zu Wechselwirkungen von Körner- und Futterleguminosen im Zwischen- und Hauptfruchtanbau speziell in Hinblick auf fruchtfolgebedingte Schaderreger geben. Damit soll die Sicherung und Verbesserung der Versorgung mit heimischem Eiweiß im ökologischen Landbau unterstützt werden.
Abstract in English
Only little is known about the compatibility of different legumes when grown in the same crop rotation. In recent years, field beans and field peas show falling or stagnating acreage and unstable grain yields. The complex of the legume fatigue can be assumed as a main reason. In addition to the deficiency of nutrients or the accumulation of allelopathic substances, the occurrence of diseases and parasites is related to this term. Field peas and field beans are attacked by different pathogens, but to what extent these pathogens attack fodder legumes or occur on them without displaying any symptoms has not been fully resolved yet. This research project aims at investigating interactions between different grain and fodder legumes as main crops or catch crops with special focus on pathogens related to crop rotation. Thereby, the supply with protein feed produced from native crops shall be improved, especially in organic farming.
Ziel
Ziel des Projekts ist es, Hinweise zu Wechselwirkungen von Körner- und Futterleguminosen im Zwischen- und Hauptfruchtanbau speziell in Hinblick auf fruchtfolgebedingte Schaderreger herauszufinden.
Methode
In mehrortigen Feldversuchen sowie anhand von Gefäßversuchen im Gewächshaus soll die Wirkung verschiedener vorlaufender, legumer und nicht-legumer Zwischenfrüchte (Sommerraps, Futtererbse, Ackerbohne, Blaue Lupine, Sommerwicke, Rotklee, Alexandrinerklee, Kontrolle ohne Zwischenfrucht) auf die als Hauptfrüchte angebauten nachfolgenden Kulturen Futtererbse, Ackerbohne und Blaue Lupine mittels Bonituren und Ertrags- sowie Qualitätsermittlungen, v. a. in Hinblick auf das Auftreten von Fußkrankheiten, untersucht werden.
Publikationen
Ostermayr, A.; Winterling, A.; Jacob, I.; Urbatzka, P. (2017): Vorfruchtwirkungen von unterschiedlichen Leguminosenarten auf legume Hauptfrüchte unter den Bedingungen des ökologischen Landbaues. In: Kage, H.; Sieling, K.; Francke-Weltmann, L. (Hrsg.): Anforderungen an den Pflanzenbau in einer sich urbanisierenden Welt. Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften. Band 29. Verlag Liddy Halm, Göttingen, S. 156-157.
Urbatzka, P.; Winterling, A.; Jacob, I.; Ostermayr, A. (2017): Einfluss legumer Zwischenfrüchte auf Erbsen hinsichtlich Fruchtfolgekrankheiten. In: LfL (Hrsg.): Heimisches Eiweiß Potentiale und Perspektiven für die bayerische Landwirtschaft. LfL-Jahrestagung am 19.10.2017, Kloster Plankstetten, S. 54-57.
Projektinformation
Projektleitung: Andrea Winterling, Dr. Peer Urbatzka, Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB)
Projektbearbeitung: Anna Ostermayr, Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB)
Projektpartner: LfL, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, LfL, Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen, LfL, Institut für Pflanzenschutz, LfL, Abteilung Versuchsbetriebe Versuchsstation Puch
Laufzeit: 2014-2017 (Verlängerung bis 2018)
Förderung: Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Rahmen des Programms BioRegio 2020.
Förderkennzeichen: A/14/27