Wiesenmeisterschaft 2022 – Öko-Modellregion Waginger See – Rupertiwinkel

Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden die Teilnehmer der Wiesen­meister­schaft 2022 – Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel ausgezeichnet. Staatsministerin Kaniber überreichte den 23 Teilnehmern die Urkunden. In Ihrem Festvortrag betonte sie die Bedeutung blühender Wiesen für die Artenvielfalt. "Die Staatsregierung fördert daher den Erhalt artenreicher Grünlandflächen. Denn flächenstarker Artenschutz braucht Freiwilligkeit. Mit dem Kultur­landschafts­programm und dem Vertragsnaturschutzprogramm haben wir als Staatsregierung in den vergangenen Jahren wichtige Impulse gegeben und werden in der neuen Förderperiode ab 2023 noch bessere Rahmenbedingungen schaffen."
Alle 23 Wiesen des Wettbewerbs wurden zunächst nach einem Punktesystem für Artenvielfalt, Kulturlandschaftswert und nach landwirtschaftlichen Kriterien wie Futterertrag und landwirtschaftliches Nutzungskonzept bewertet. Eine Fachjury mit Expertinnen und Experten aus Naturschutz und Landwirtschaft traf dann bei einer Rundfahrt im Juni die Entscheidung über die sechs besten Betriebe.

Den 1. Preis erhält Familie Matthias und Rosemarie Winkler aus Ollerding in der Gemeinde Tittmoning für die einschürige Salbei-Glatthaferwiese "Etz". Die steile Hangwiese bietet trockene Bereiche mit Heilziest und Großem Ehrenpreis und im unteren Bereich feuchte Bereiche mit Bach-Nelkenwurz. Die Wiese wird im Juli unter Einsatz von Motor- und Handsense gemäht und später nachbeweidet. Familie Winkler bewirtschaftet einen ökologisch geführten Milchviehbetrieb im Vollerwerb in Ollerding. Als ersten Preis erhält sie einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 500 €, der von den Veranstaltern zur Verfügung gestellt wurde.

Der "Zellberg" ist über 3 ha groß und wird als Mähweide bewirtschaftet. Durch Quellaustritte am Hang gibt es sehr unterschiedliche Standortbedingungen, so dass sich hier Wiesen-Flockenblume, Kohldistel, Wiesen-Pippau, Sumpf-Vergissmeinnicht und Wiesen-Bocksbart wohl fühlen. Der Aufwuchs wird im Bio-Milchviehbetrieb genutzt.
Für den 2. Preis wurde Rupert Koch aus Guggenberg mit einem Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 300 € ausgezeichnet.

Den 3. Preis hat Martin Rausch aus Tengling, der einen Ackermischbetrieb im Nebenerwerb mit Kalbinnen-Endmast bewirtschaftet, erhalten. Die ausgezeichnete "Seefeldwiese" direkt am Tachinger See ist eine artenreiche Feuchtwiese mit Kleinseggen, Kuckuckslichtnelke, Mädesüß und Gelbklee. Die drei Hektar große Mähweide wird erst nach dem 15. Juni gemäht und im Spätsommer noch einmal beweidet. Familie Rausch erhält ein Preisgeld von 100 €, bereitgestellt von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Traunstein.

Auf dem vierten, fünften und sechsten Platz durften sich die Betriebe von Roman und Anja Freimuth aus Petting-Furt, Hubert Hogger aus Solling und Andreas Albanbauer aus Wolkersdorf über einen Geldpreis bzw. Essensgutscheine freuen.
Auch alle weiteren Teilnehmer erhielten Preise überreicht sowie eine Artenliste ihrer Fläche und eine Urkunde.

Die Wiesenmeisterschaft 2022 wird gemeinsam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. durchgeführt. In diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion Waginger See – Rupertiwinkel und dem Landschaftspflegeverband Traunstein e.V.

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