Zitter-Pappel – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Zitter-Pappel Populus tremula

Weitere Namen: Espe, Aspe
Die Zitter-Pappel gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Das Gehölz ist anspruchslos und besitzt eine sehr große Standortamplitude. Es ist trockenresistent, industriefest und verträgt auch extremes Stadtklima. In Mitteleuropa findet man die Zitter-Pappel von der Ebene bis zu einer Höhe von 1.300 m NHN in den Alpen. Als Lichtbaumart kommt sie häufig an Waldrändern, in Waldlichtungen, auf Kahlschlagflächen oder in naturnahen Hecken vor. Vergesellschaftet ist sie häufig mit Sal-Weide, Sand-Birke oder Schlehe.
Die Zitter-Pappel wächst je nach Standort als Strauch oder Baum zweiter Ordnung. Das Gehölz ist sehr schnellwüchsig und kann 100 Jahre alt werden. Der Stamm ist gerade, die Rinde anfangs glatt und später längsrissig. Die breite Krone ist locker aufgebaut.

Knospen

Die glänzend braunen Knospen sind länglich zugespitzt, abstehend und leicht klebrig. Mit einer Länge von 8 mm sind die Terminalknospen größer als die rund 6 mm langen Seitenknospen. Die kugeligen Blütenknospen brechen oft sehr früh auf und geben die gestauchten, dicht grau behaarten Kätzchen frei.

Blüten

Eingeschlechtliche Blüten (Kätzchen) entwickeln sich im März und April vor dem Laubaustrieb. Die männlichen Blütenkätzchen werden ca. 10 cm lang, sind grau und hängen am Zweig. Weibliche Kätzchen sind grünlich und etwas kleiner. Die Zitter-Pappel ist zweihäusig, was bedeutet, dass sich an einem Baum entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten befinden.

Früchte

Ab Mai erfolgt eine sehr rasche Samenausbildung, wobei die Samen weiß behaart sind und durch den Wind verbreitet werden. Sie keimen sofort auf offenen, feuchten und besonnten Standorten und sind kurzlebig.

Blätter

Die 3 bis 10 cm großen, gezähnten Blätter sind beinahe rund. Der 3 bis 8 cm lange Blattstiel ist seitlich zusammengedrückt, wodurch sich das Laub bereits bei sehr geringen Windgeschwindigkeiten und raschelt. Der Spruch "zittern wie Espenlaub" lässt sich davon ableiten.
Sie sind wechselständig und treiben ab April aus. Anfangs sind die Blätter filzig behaart, später kahl und oberseits glänzend grün. Die Blätter färben sich im Herbst gelblich oder rötlich.

Wissenswertes

Die Zitter-Pappel ist ein Herzwurzler mit zahlreichen Wurzelausläufern, die sich auch ohne Verletzung des Wurzelsystems bilden. Als Rohbodenpionier wird sie gerne für Begrünungsmaßnahmen und Schutzpflanzungen verwendet. Wegen der Wurzelausläufer ist das Gehölz als Straßenbaum ungeeignet. Für zahlreiche Insektenarten ist die Zitter-Pappel eine sehr wichtige Futterpflanze, sodass sie vereinzelt in Mischpflanzungen eingebracht werden sollte.
Das leichte Pappelholz wird für Sperrholzplatten, Zahnstocher, Streichhölzer und viele weitere Produkte verwendet.