Ackerwildkraut-Wettbewerb 2018 in Niederbayern
Räume für mehr Vielfalt auch in Ackerbaulandschaften
Ackerwildkräuter sind nicht nur eine farbenfrohe Abwechslung in unserer oft einheitlichen Agrarlandschaft, sondern bieten Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl heimischer Tierarten. Mit der Einführung des Ackerbaus vor Tausenden von Jahren haben wir auch Platz für Ackerwildkräuter geschaffen. In den letzten Jahren geht ihre Vielfalt immer stärker zurück; viele von ihnen gehören inzwischen zu den seltenen und gefährdeten Pflanzenarten. Dabei sind die meisten gefährdeten Ackerwildkräuter zarte Pflanzen, die für die Feldfrucht kaum Konkurrenz darstellen. Mit unserem Wettbewerb gehen wir auf die Suche nach den Kleinoden unter den Äckern, die Lebensraum für Ackerwildkräuter bieten und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.
Ackerwildkrautpreis 2018 verliehen
Gruppenfoto der Teilnehmer, Veranstalter und Ehrengäste des Ackerwildkraut-Wettbewerbs 2018
Auf dem Betrieb von Josef Greiler, der in Roßbach im Landkreis Rottal/Inn im Nebenerwerb wirtschaftet und den ersten Preis in der Kategorie konventionelle Landwirtschaft erhielt, konnten 30 verschiedene Ackerwildkrautarten im Winterroggen gefunden werden, darunter mit dem Gefurchten Feldsalat eine Rote Liste Art.
Insgesamt wurden auf den 24 Äckern 171 Ackerwildkrautarten gefunden, durchschnittlich 36 pro Acker. 16 von diesen Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Trotzdem wurde eine dieser gefährdeten Arten – das Saat-Labkraut – auf acht Äckern festgestellt, der Gefurchte Feldsalat kam fünfmal vor. Die häufigsten Arten waren die Acker-Winde, Acker-Vergissmeinnicht und die Acker-Kratzdistel.
Der Wettbewerb wurde gefördert vom Bayerischen Naturschutzfond aus Mitteln der Glücksspirale. Die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern finanzierte im Rahmen des Wettbewerbs die Kartierung der Äcker aus Mitteln des Bayerischen Biodiversitätsprogramms 2030 des Bayerischen Umweltministeriums. Die Preisverleihung wurde unterstützt von "Bio-Hotels".
Die Teilnehmer des Wettbewerbs und die Ackerwildkräuter
Den ersten Preis in der Kategorie konventionell wirtschaftende Betriebe erhielt Josef Greiler, der in Roßbach im Landkreis Rottal/Inn im Nebenerwerb wirtschaftet.
Als ersten Preis erhielten die beiden je einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 300 €.
Die beiden zweiten Preise, Gutscheine für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 200 €, gingen an Peter Rieger aus Peising bei Bad Abbach (Ökolandbau) und Christian Ramler aus Kelheim-Staubing (konventionell).
Sechs dritte Preise, Gutscheine für Wellness in der Region von jeweils 50 €, gingen an Kilian Wagner (Rattenberg, Lkr. Straubing-Bogen), Josef Strohhofer (Mengkofen, Lkr. Dingolfing-Landau), Konrad Schützeneder (Simbach/Inn, Lkr. Rottal-Inn), Johann Baierl (Eichendorf, Lkr. Dingolfing-Landau), Michael Triebswet-ter (Kelheim) und Raimund Osterholzer (Kößlarn, Lkr. Passau).
Die fünf Gewinner des vierten Preises erhielten jeweils ein Buch über "Blumen und ihre Bewohner" und die fünf fünften Preisträger erhielten Wildkräuter-Kochbücher.
Ackerwildkräuter in Niederbayern
Wodurch kann ich das Vorkommen seltener Ackerwildkräuter fördern?
- kein Herbizideinsatz
- Striegelfenster
- geringe Stickstoff-Düngung, idealerweise mit Festmist
- wendende Bodenbearbeitung
- Regelmäßige Verwendung von eigenem Saatgut (Nachbau)
- weiter Reihenabstand oder geringere Aussaatstärke
- v.a. Wintergetreide (Dinkel, Roggen)
- alte/alternative Kulturarten/-sorten
- keine Einsaat von Blühmischungen
- Dreifelderwirtschaft
- max. einjähriges Kleegras/ Leguminosen/ Brache
- Stoppelbrache bzw. später Stoppelumbruch und evtl. Nachbeweidung mit Wanderschafen zur Förderung der Ausbreitung
Ob Öko oder Konventionell – Mitmachen lohnt sich!
Kalkäcker
Sand- und Lehmäcker
Preise
- 1. Preis: Gutschein für Bio-Hotel im Wert von 300 Euro
- 2. Preis: Gutschein für Bio-Hotel im Wert von 200 Euro
- 3.-5. Preis: Wellness in der Region
- 6.-15. Preis: Sachpreise
Die Prämierung der Siegerfläche fand am 26. September 2018 stattfinden.
Teilnahmebedingungen
- landwirtschaftlicher Betrieb in Niederbayern
- Sie sind unter den ersten 50 Anmeldungen
- bitte keine Dauerbrachen oder Blühflächen anmelden
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz
Vegetationskunde
Lange Point 12
85354 Freising
Tel.: 08161 71-5821
Fax: 08161 71-5799
E-Mail: Ackerwildkraut.Wettbewerb@lfl.bayern.de
Ansprechpartner
Franziska Mayer
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Tel.: 08161 71-5821
E-Mail: Ackerwildkraut.Wettbewerb@lfl.bayern.de
Maike Fischer
Deutscher Verband für Landschaftspflege, Bundesgeschäftsstelle Ansbach
Tel.: 0981 180099-17
Marion Ruppaner
BUND Naturschutz in Bayern, Landesfachgeschäftsstelle
Tel.: 0911 81878-20
Katharina Schertler
Bioland Bayern
Tel.: 0821 34680-121
Der Ackerwildkraut-Wettbewerb wird gefördert durch:
- Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
- Regierung von Niederbayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz
- den Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale