Lebensräume für Wildtiere
Maßnahmen zur Wildlebensraumverbesserung

Blühfläche

Foto: B. Schönberger

Lebensräume verbessern – Artenvielfalt fördern – Mensch und Natur verbinden

Die Wildlebensraumberatung in Bayern widmet sich der Aufgabe, die Kulturlandschaft für unsere Wildtiere ökologisch aufzuwerten. Lebensräume für Feldhasen, Rebhühner und blütenbestäubende Insekten sollen erhalten, verbessert und neu geschaffen werden.
Unsere Ansprechpartner für Wildlebensraumberatung haben rund 60 lebensraumverbessernde Maßnahmen für Landwirte, Jäger, Imker, Naturschützer, Kommunen und interessierte Bürger im Gepäck.
Die Fülle an Maßnahmen basiert auf den drei Säulen: Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm, Öko-Regelungen und den nicht förderfähigen Maßnahmen.

Maßnahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms und die Öko-Regelungen sind vor allem für Landwirte und Landwirtinnen attraktiv. Nicht förderfähige Maßnahmen können von Landwirten, aber auch Imkern und Imkerinnen, Jägern und Jägerinnen, Kommunen oder Privatpersonen genutzt werden. Die Beratung erfolgt stets nach dem Prinzip der Freiwilligkeit.
Die Maßnahmensteckbriefe beschreiben die Wirkung der jeweiligen Maßnahmen auf typische wildlebende Tier- und Pflanzenarten der offenen Kulturlandschaft (Agrararten). In der Wildlebensraumberatung können die Maßnahmensteckbriefe für die zielgerichtete Erarbeitung von Empfehlungen zur Maßnahmenwahl und -platzierung von Maßnahmen verwendet werden. Es werden Fragen geklärt wie:
Was ist das für eine Maßnahme? Welche Regelungen gibt es für eine Förderung.
Was für ein Lebensraum (Nahrungs-, Deckungs-, Fortpflanzungs- oder Überwinterungsraum) wird geschaffen?
Welche Kombinationen mit weiteren Maßnahmen bringt einen besonders hohen Mehrwert für die Biodiversität? Wie sollten die Maßnahmen platziert werden, um die beste Wirkung zu erzielen. Auch auf alternative Optionen für den Standort wird eingegangen.
Welche Arten können von den Maßnahmen profitieren?

Maßnahmensteckbriefe

Landwirte und Landwirtinnen erzeugen mit lebensraumverbessernden Maßnahmen einen Beitrag zum Gemeinwohl. Die Agrarförderung gleicht ihre Leistung über einen Beitrag zum Einkommen aus. Die Wildlebensraumberatung unterstützt Landwirte bei der optimalen Auswahl sowie Platzierung der Maßnahmen und bezieht dabei die betrieblichen Abläufe mit ein.
Durch den offenen Dialog in der Fläche und die gemeinschaftliche Zusammenarbeit kommt es zu Synergien zwischen Maßnahmen und Beteiligten und somit zum Erfolg auf allen Seiten.

Schema des Werkzeugkasten der Wildlebensraumberatung

Werkzeugkasten der Wildlebensraumberatung mit etwa 60 Maßnahmen

Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)

Im Rahmen des KULAPs werden landwirtschaftliche Betriebe für die Umsetzung ökologischer Schutzmaßnahmen und die Erhaltung artenreicher Lebensräume honoriert. Vielfältige Maßnahmen im Bereich Acker und Grünland sind ein Garant für die zielgerichtete, agrarökologische Aufwertung der Kulturlandschaft. Dieser freiwillige, aktive Beitrag umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen zum Schutz von Klima, Boden und Wasser sowie zum Erhalt der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft. Kombinationen mit den Ökoregelungen sind möglich.

Mehr Informationen zu Agrarumweltmaßnahmen Externer Link

Folgende KULAP-Maßnahmen sind möglich:

  • mehrjährige Blühflächen
  • Biodiversitätsstreifen
  • Erosionsschutzstreifen
  • Insektenschonende Mahd
  • Feldvogelinseln
  • Winterbegrünung mit wildtiergereichten Saaten
verblühte Fläche im Schnee mit Tierspuren

Foto: C. Janko

blühende Wiese

Foto: H. Volz

blühende Wiese

Foto: S. Heinz

Streuobstwiese mit blühenden Bäumen

Foto: S. Kilian

Blühflächen, artenreiche Grünlandbestände und Streuobst bieten im Sommer und Winter wichtige Lebensräume für Feldhasen, Agrarvögel und blütenbestäubende Insekten.

Öko-Regelungen

Seit 2023 werden in der ersten Säule der Förderung bundesweit Öko-Regelungen angeboten. Sie können mit den meisten Maßnahmen des KULAP kombiniert werden.

Merkblatt zur den Öko-Reglungen Externer Link

Folgende Maßnahmen sind gegeben:

  • Ackerbrachen
  • Altgrasstreifen
  • Anbau vielfältiger Kulturen
  • Kennarten im Dauergrünland
blühender Streifen zwischen Feld und Waldrand

Foto: A. Wischemann

Hand pflückt lila Blume von einem Blumenfeld

Foto: N. Stubenhöfer

Reh in einer Zwischenfruchtfläche

Foto: C. Janko

Zwischenfruchtfläche im Schnee

Foto: H. Laumer

Nicht förderfähige Maßnahmen (nfM)

Die nicht förderfähigen Maßnahmen stehen außerhalb der länderspezifischen und europäischen Agrarpolitik. Dieser Maßnahmenkatalog beruht vollkommen auf Freiwilligkeit und kann von Landwirten, Jägern, Imkern, Naturschützern und Kommunen genutzt werden.

Beispiele für biodiversitätsfördernde Maßnahmen:

  • Wildäcker, Blühflächen und Bienenweiden
  • Mahd-Mulch-Konzepte für Randstreifen und Grünwege
  • Ackerrandstreifen
  • Schutz von Ackerwildkräutern
  • Lesesteinhaufen
  • Totholz
Kombination verschiedener Maßnahmen

Foto: H. Laumer

Haufen mit Steinen

Foto: C. Janko

Feld mit blühendem Randstreifen

Foto: B. Schönberger

Vogel auf einer verblühten Sonnenblume

Foto: J. Mitschke

Ansprechpartner

Die Ansprechpartner für Wildlebensraumberatung vor Ort geben Auskunft zu lebensraumverbessernden Maßnahmen, deren förderrechtliche Belange (KULAP, Öko-Regelungen) und Tipps bei der praktischen Umsetzung. Seit Anfang 2021 sind an jedem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansprechpartner für Wildlebensraumberatung tätig.

Informationen für Landwirte, Jäger und weitere Akteure vor Ort