Blühflächen sind wichtig für Tiere

Biene beim Pollensammeln an einer Blüte

Honigbiene - Apis mellifera
Foto: C. Wagner

Blühflächen sind vor allem dann wertvoll für Tiere, wenn Sie mit artenreichem (kräuterreichem) Saatgut eingesät wurden, groß sind, mehrjährig sind (5-7 Jahre Standzeit), nicht gemäht oder gemulcht werden und in intensiven Ackerlagen angelegt werden. Es profitieren unter anderem Regenwürmer, Spinnen, Bienen, Schwebfliegen, Käfer, Zikaden, Vögel und Niederwild, wie Rehe und Hasen.
Das Forschungsprojekt "Faunistische Evaluierung von Blühflächen" beschäftigt sich näher mit diesem Thema.

Regenwürmer

Tauwurm Lumbricus terrestris im GrasZoombild vorhanden

Tauwurm
Foto: R. Walter

Regenwürmer profitieren von der Bodenruhe und der permanenten Bodenbedeckung mit Vegetation und Streu. So liegt im Mittel der Standorte die Siedlungsdichte der Regenwürmer um das Dreifache höher als im Acker. Die Artenzahlen steigen langsamer Immerhin ist Artenzahl der Regenwürmer auf bayerischen Blühflächen mit 4,6 Arten tendenziell höher als im Acker mit 3,6 Arten. Insgesamt steigert höhere Regenwurmbestand der zweijährigen Blühflächen die biologische Aktivität im Boden und hat somit einen positiven Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit, den Bodenschutz und den Artenreichtum in Agrarökosystemen.

Spinnen und Insekten

Beerenwanze auf einem WegerichblattZoombild vorhanden

Beerenwanze
Foto: C. Wagner

Blühflächen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Spinnen- und Insektenreichtums in der Agrarlandschaft. Für Insekten optimierte Blühflächen werden mit einer möglichst artenreichen Saatgutmischung eingesät. Der Schwerpunkt sollte auf blühenden Kräutern liegen. Mit dem Alter der Blühflächen steigt im Allgemeinen der Artenreichtum auf den Flächen an.

Vögel

wagner_bluthaenfling_moningZoombild vorhanden

Bluthänfling
Foto: C. Moning

Blühflächen erhöhen zur Brutzeit den Artenreichtum und die Abundanz (Anzahl Individuen) von Vögeln; auch von gefährdeten Vögeln. Vor allem Vögel ruderaler Standorte, wie Dorngrasmücken, Goldammern und Sumpfrohrsänger profitieren von ihnen. Auch im Winterhalbjahr werden auf Blühflächen mehr Arten und Individuen gefunden als auf den Vergleichsäckern. Nahrungsverfügbarkeit und Deckung sind die ausschlaggebenden Faktoren. Blühflächen erfüllen ihren Zweck vor allem dann, wenn sie möglichst groß sind, in intensive Ackerlagen eingebettet sind, einen Mindestabstand von etwa 100 Meter zum nächsten Wald haben und nicht gemäht werden.

Blühflächen: ein Instrument zur Erhöhung der Biodiversität von Vögeln der Agrarlandschaft pdf 1,6 MB

Feldhamster

Blühflächen bieten ein optimales Habitat für Feldhamster in der Agrarlandschaft. Sie können damit essentiell zu dessen Schutz beitragen.

Blühflächen als ein Beitrag zum Feldhamsterschutz (Cricetus cricetus) in Unterfranken pdf 1,3 MB

Niederwild

Vier Rehe auf einem von Raureif überzogenen AckerZoombild vorhanden

Foto: M. Schäf

Das Niederwild profitiert in verschiedenster Weise von der Anlage von Blühflächen. Blühflächen sind in der Agrarlandschaft attraktive Nahrungs- und Deckungsflächen. Allgemein lässt sich feststellen, dass eine möglichst große Blühfläche und ein hoher Anteil an Ackerflächen im Umgriff der Blühfläche die Wertigkeit der Blühfläche für Niederwild positiv beeinflussen. Da eine wichtige Funktion der Blühflächen die dauerhafte Bereitstellung von Deckung ist, sollten Blühflächen nicht gemulcht oder gemäht werden. Weiterhin hat sich gezeigt, dass in Landschaften mit Blühflächen mehr Niederwild vorkommt als in Landschaften ohne Blühflächen. Je mehr Blühflächen es gibt, desto mehr Niederwild findet man in einer Landschaft.

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