Versuchsergebnisse zur Bewirtschaftungsintensität von Grünland
Auswirkungen unterschiedlicher Stufen der Grünlandextensivierung auf die N-Dynamik

Im Zeitraum 1992 bis 2000 wurden durch differenzierte Bewirtschaftung fünf verschiedene Extensivierungsstufen geschaffen. Aus zwei Tiefen (0-10 cm und 10-30 cm) wurden jeweils im Herbst und Frühjahr Bodenproben gezogen und auf ihren Gehalt an Ammonium-N und Nitrat-N untersucht. Bislang zeichnete sich für den Gesamtversuch kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Extensivierungsdauer und der Abnahme des Nmin-Vorrates im Oberboden ab.

Zwischen den einzelnen Varianten bestanden oft nur geringe Unterschiede. Eine eindeutige Beziehung zwischen der N-Düngung, der N-Abfuhr durch das Erntegut bzw. dem N-Saldo und dem Gehalt an mineralischem Stickstoff bestand nicht. Eine Verlagerung zwischen beiden Tiefen war nicht erkennbar. Der Anteil der Ammoniumfraktion am Nmin übertraf unter Grünland deutlich den der Nitratfraktion. Auch in diesem Versuch zeigt sich, dass im Grünland eine punktuelle Messung des bodenbürtigen Vorrates an mineralischem Stickstoff zur Interpretation des Erfolges von Extensivierungsmaßnahmen gerade in Hinblick auf die Reduzierung von potentiellen Auswaschungsverlusten als kritisch zu beurteilen ist.
In der Novemberausgabe 2003 von Schule und Beratung wurde auf die Auswirkungen unterschiedlicher Stufen einer Grünlandextensivierung in Hinblick auf das Nährstoffpotenzial, das Arteninventar, die Bestandeszusammensetzung sowie auf Erträge und Futterqualität einer bisher intensiv genutzten weidelgrasreichen Wiese im Allgäuer Alpenvorland eingegangen (Schröpel und diepolder, 2003).
Im folgenden Beitrag wird für den gleichen Versuch die N-Dynamik, speziell die Reaktion des mineralisierten bodenbürtigen Stickstoffes in Abhängigkeit vom Extensivierungsgrad, vom Termin der Probenahme und von der Beprobungstiefe beschrieben und diskutiert.

Material und Methoden

Ergebnisse und Diskussion

Tabellen und Abbildungen für die Erläuterungen

Durch die in Tabelle 1 aufgeführten Düngungsstufen, Nutzungshäufigkeiten bzw. Terminierungen des ersten Schnittes wurden differenzierte Abstufungen einer Grünlandextensivierung geschaffen. Diese führten zwischen den Varianten zu signifikanten Unterschieden im Ertragsniveau und in der N-Abfuhr durch das Schnittgut. Im langjährigen Mittel bewegte sich die Spannweite beim Trockenmasse-Ertrag zwischen 63 und 114 dt/ha und bei der Stickstoffaufnahme durch die geerntete oberirdische Biomasse zwischen 99 und 268 kg N/ha und Jahr. Ebenfalls veränderte sich die botanische Zusammensetzung und die erzielbare Futterqualität teilweise gravierend (Schröpel und diepolder, 2003). So zeigt Tabelle 2 , dass vor allem zwischen den gedüngten (Varianten 1, 2 und 3) und den ungedüngten Parzellen (Varianten 4 und 5) unterschiedliche Pflanzenbestände vorlagen, wobei bei völlig fehlender Düngung sich die Kräuter im Falle einer beschleunigten Aushagerung (Variante 5) noch verstärkt durchsetzten.
Die Differenz zwischen N-Düngung und Stickstoffaufnahme durch das Schnittgut ergab zwischen den einzelnen Varianten eine Spannweite im rechnerischen N-Saldo zwischen minus 82 und minus 135 kg N/ha und Jahr (siehe Tabelle 3 ). Erweitert man den Saldo dahingehend, dass man eine N-Fixierung von 4 kg pro Ertragsanteil Klee (käding und petrich, 2003) zur Düngung hinzurechnet, so schwankt der Saldo zwischen minus 54 und minus 119 kg N/ha und Jahr.
Damit sind alle Versuchsglieder, auch die zu jedem Aufwuchs gedüngte und intensiv geschnittene Parzelle 1, gerade in Hinblick auf die Stickstoffversorgung als „extensiv bewirtschaftet" zu bezeichnen.

Ergebnisse im Detail

Fazit

Eine Beurteilung des Erfolges von Extensivierungsmaßnahmen in der Grünlandwirtschaft in Form von punktuell durchgeführten Nmin-Messungen im Oberboden scheint aufgrund der vorliegenden Versuchsergebnisse speziell in Hinblick auf die potentielle Nitratauswaschung in das Grundwasser nicht aussagekräftig zu sein.