Forschungs- und Innovationsprojekt
Optimierung der Gülleausbringung III – OptiTEC

Gülletrac bringt auf Feld Gülle aus.

Optimierung der Gülleausbringung unter Berücksichtigung der Novellierung der Düngeverordnung und der NEC-Richtlinie – Verfahren zur Einarbeitung und Nährstoffeffizienz (OptiTEC)

Zentrale Frage des Projekts ist: Wie können die Vorgaben der Düngeverordnung (DüV) in der landwirtschaftlichen Praxis zielführend umgesetzt werden und damit ein erheblicher Beitrag zu den Emissionsreduktionsverpflichtungen der Bundesregierung bei Ammoniak (NEC-Richtlinie) geleistet werden?

Die neuen Vorgaben der DüV von 2020 sowie die Zielsetzung durch die NEC-Richtlinie erfordern bei den meisten landwirtschaftlichen Betrieben eine Optimierung der Ausbringverfahren für flüssige Wirtschaftsdünger. Diese zielen auf die Reduktion der gasförmigen Stickstoff-(N-)Verluste und Steigerung der N-Effizienz ab, um weiterhin eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Kulturen zu gewährleisten. Die Einflussfaktoren auf die Höhe der N-Verluste bei der Ausbringung und N-Verfügbarkeit sind vielfältig und komplex. Durch die Optimierung der Ausbringverfahren (Technik, Zeitpunkt) lassen sich die Vorgaben der DüV bzw. die Forderungen der NEC-Richtlinie zum Großteil erfüllen. Jedoch besteht zu den DüV-Vorgaben zur Einarbeitung flüssiger Wirtschaftsdünger auf unbestelltem Ackerland sowie zum optimalen Einsatz von flüssigen Wirtschaftsdüngern zu Wintergerste und Winterraps Forschungsbedarf hinsichtlich der praxisnahen, optimalen Umsetzung.
Streifenförmige Gülleausbringung mit Gülletrac.
In diesem Forschungsvorhaben sollen zu den Kulturen Sommergerste, Winterraps und Wintergerste ortswechselnde Exaktversuche angelegt werden. Beim Vergleich von unterschiedlichen praxisgängigen Verfahren zur Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger fließen sowohl der Einsatz verschiedener Applikations- und Einarbeitungstechniken als auch verschiedener Einarbeitungs- und Applikationszeiten sowie unterschiedliche Kombinationen aus mineralischen und organischen Düngern unter Berücksichtigung der Obergrenzen für die Stickstoffdüngung nach Düngeverordnung ein.

Zielsetzung – offene Fragen

Dieses praxisorientierte Forschungsprojekt hat die Beantwortung folgender Teilfragestellungen zum Ziel:

  1. Welches praxisgängige Verfahren (zum Beispiel Technik, Verteilung der organischen Düngergaben mit mineralischer Ergänzung) zur Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger auf unbestelltem Ackerland (DüV § 6 Satz 1) hat die höchste N-Effizienz und Düngewirkung?
  2. Welche Ertrags- und Qualitätswirkung haben unterschiedliche Verfahren (Technik, Zeitpunkt) zur Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger in Wintergerste und Raps im Frühjahr?
  3. Welches Verfahren ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch zu bevorzugen?

NEC-Richtlinie und Düngeverordnung

Methoden

Zur Untersuchung der offenen Forschungsfragen werden ortswechselnde Exaktversuche mit Kleinparzellen (30 m2) zu den Kulturen Sommergerste, Wintergerste und Winterraps angelegt.

Dünger

Als organischer Dünger dient Biogassubstrat. Die mineralische Düngung erfolgt mit Kalkammonsalpeter.
Die Versuchsflächen werden ausreichend mit Phosphor-, Kali- und Kieseritdünger gedüngt. Dies soll jeglichen Nährstoffmangel (außer Stickstoff) ausschließen.

Versuchsstandort

Die gesamte technische Ausstattung zur Durchführung dieser Versuche ist an der Versuchsstation Puch der Bayerischen Staatsgüter vorhanden, welche deshalb mit der Ausführung der Versuche betraut ist. Auch die benötigten Versuchsflächen sind bei den Bayerischen Staatsgütern vorhanden.

Düngung und Düngetechnik

Gülletrac.
Die organische Düngung der Versuche wird mit einem Spezialfahrzeug zur Gülleausbringung (Gülletrac) durchgeführt.
Bei der Düngung zu Sommergerste wird der Dünger vor der Saat absätzig mittels Schleppschlauch appliziert und anschließend mit verschiedenen Bodenbearbeitungsverfahren (Kreiselegge, Scheibenegge, Grubber) zu unterschiedlichen Zeiten und bei verschiedenen Bodenfeuchtegehalten eingearbeitet oder nicht absätzig direkt in den Boden eingebracht (zum Beispiel Güllescheibenegge, Güllegrubber).
Für den Vergleich der Ertrags- und Qualitätswirkung bei Wintergerste und Raps ist die Düngung mit verschiedenen bodennahen Ausbringtechniken vorgesehen. Diese reichen von Schleppschuh über verschiedene Injektionstechniken bis zum Güllegrubber. Als Ausbringzeitpunkte sind Herbst vor der Saat sowie das zeitige Frühjahr vorgesehen. Die organische Düngung wird als Einmalgabe durchgeführt.
Bei einzelnen Versuchsgliedern erfolgt eine bedarfsgerechte mineralische Ergänzung.

Ergebnisse

Ergebnisse werden erst mit dem Abschlussbericht verfügbar sein.

Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Diepolder
Projektbearbeitung: D. Schubert, H. Steber, J. Mießl
Laufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2025
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektpartner: IAB, BaySG Puch, AL
Förderkennzeichen: A/22/12