Emissionsarme Gülleausbringung im Grünland
Ab 1. Februar 2025 gelten für die meisten bayerischen Betriebe neue technische Vorgaben zur emissionsarmen Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern auf Flächen mit Grünland und mehrschnittigen Feldfutterbau.
Im Zentrum stehen die emissionsarmen bodennahen und streifenförmigen Techniken. Dies sind Schleppschlauch, Schleppschuh und Injektion.
Leitfaden mit Hinweisen zum optimalen Einsatz von Schleppschuh und Injektion im Grünland
Der Leitfaden beschreibt, wie die Techniken erfolgreich auf Grünland, Acker- und Kleegras eingesetzt werden können. Dies betrifft auch die große Herausforderung, sauberes und hygienisch einwandfreies Futter von Flächen zu ernten, die im Sinne möglichst geschlossener Nährstoffkreisläufe laufend mit tierischen Ausscheidungen gedüngt werden.
In den Leitfaden gingen Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen, sowie Rückmeldungen und Tipps von Praktikern ein, welche die emissionsarme Technik bereits erfolgreich einsetzen.
Filme zur emissionsarmen Gülleausbringung im Acker und Grünland
Ammoniakemissionen reduzieren
Ein wesentlicher Schritt hierbei ist die Minderung der Emissionen bei der Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern. Der größte Teil der Ammoniakverluste in die Atmosphäre erfolgt unmittelbar in den ersten Stunden nach der Ausbringung. Die tatsächliche Höhe der Ammoniakemission ist eine Folge des komplexen Zusammenwirkens von Gülleeigenschaften, Standort, Witterung und emissionsmindernden Maßnahmen.
Um bei allen Wirtschaftsdüngereigenschaften und Ausbringungsbedingungen eine sichere Minderung der Ammoniakemission zu erreichen, muss der Kontakt der Gülle mit der Atmosphäre reduziert werden.
Düngeverordnung
Ebenfalls erlaubt die DüV den Bundesländern für bestimmte Gegebenheiten (agrarstrukturelle Gründe, naturräumliche Besonderheiten, alternative Verfahren mit gleicher emissionsmindernder Wirkung bei der Ausbringung) Ausnahmen. Davon macht Bayern Gebrauch.
Rechtliche Vorgaben zur streifenförmigen Ausbringung flüssiger organischer Dünger
Ammoniakminderung und Nährstoffeffizienz
Weitere Vorteile der emissionsarmen streifenförmigen Technik sind die gegenüber der Breitverteilung deutlich verminderten Geruchsemissionen, die windunabhängigere Ausbringung, mögliche geringere Abstände zu Feldgrenzen und Gewässern sowie Vorteile für den Gewässerschutz bei Starkregenereignissen kurz nach Gülledüngung.
Technik zur emissionsarmen Gülleausbringung
Schleppschlauchverfahren
Schleppschuhverfahren
Das Schleppschuh- oder Schleppfußsystem ähnelt dem des Schleppschlauches. Jedoch sind im Gegensatz zu diesem an jedem Schlauchauslauf federbelastete, Werkzeuge angebracht, welche Schuhen bzw. Kufen ähneln. Hier gibt es verschiedene Entwicklungen, die sich z.B. in der Ausprägung der Kufen deutlich voneinander unterscheiden, damit teilweise auch deutlich im Verteilbild. Auch für kleine Flächen bzw. Betriebe gibt es mittlerweile Lösungen!
Injektionsverfahren (Schlitzen)
Von allen drei emissionsarmen streifenförmigen Techniken hat die Injektion mit Abstand die größte emissionsmindernde bzw. geruchsreduzierende Wirkung und die Gefahr einer Verschmutzung des Pflanzenbestands durch Güllereste bei normaler Aufwandmenge ist äußerst gering. Aufgrund der hohen Maschinenkosten und der notwendigen Auslastung kommt das Verfahren vorwiegend überbetrieblich zum Einsatz.
Welche Technik passt?
Pauschale Aussagen, welche Technik die beste für den jeweiligen Einzelbetrieb ist, sind nicht möglich.
Der finanzielle Mehraufwand kann zumindest teilweise durch eine höhere Stickstoffeffizienz und durch staatliche Unterstützungen, z.B. der Förderung emissionsarmer Ausbringung im Rahmen des bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes (KuLaP), aufgefangen werden.
Was ist also zu tun?
Futterhygiene sichern
Futterhygiene beginnt mit der Narbenpflege
Grünland mit Maulwurfhügel
Maßnahmen der Grünlandpflege, wie das Abschleppen und Einebnen der Maulwurfs- und Wühlmaushügel, das Walzen (bei Bedarf) im Frühjahr, die Mäusebekämpfung, das Sanieren von Schäden durch Wildschweine oder Engerlinge sowie bei lückigen Beständen Über- bzw. Durchsaaten mindern das Risiko, dass Bodenteilchen und/oder verbleibende organische Reste bei der Ernte mit aufgenommen werden.
Auch Praktiker bestätigen, dass beim Einsatz emissionsarmer Technik kein erhöhtes Verschmutzungsrisiko besteht, wenn grundlegende Aspekte des Gülle- und Erntemanagements beachtet werden. ein.
Regeln zur Gülleausbringung
Regeln bei der Ernte
Mähen der Wiese
Schwaden des Ernteguts