Versuchsergebnisse zur Düngung mit Biogasgärresten
Biogasdüngungsversuch zu Winterweizen mit Kornnutzung (Versuch 549)

Versuchsdurchführung

Mit der starken Zunahme der Biogasanlagen in Bayern fallen auch zunehmend höhere Mengen an Biogasgärrest an. In Bayern wurden 2011 durchschnittlich 15 kg N/ha aus Biogasanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Durch die Ausbringung von Gärresten sollen die enthaltenen Nährstoffe möglichst effektiv genutzt und mineralische Düngemittel ersetzt werden. Zur Optimierung der Stickstoffwirkung von Gärresten wurden von 2009 bis 2011 an zwei Standorten in Bayern Versuche zu Winterweizen (Kornnutzung) angelegt. Geprüft wurden Fragen zur Gärrestdüngung wie z. B. unterschiedliche Ausbringmengen, Gärreste flüssig und fest, verschiedene Ausbringzeiten, mit und ohne mineralische Ergänzungsdüngung, Zusätze zur Stabilisierung des Stickstoffs im Gärrest und als Vergleich wurde zusätzlich Rindergülle eingesetzt.

Versuchsjahre 2009 bis 2011

LiniendiagrammZoombild vorhanden

Ertragssteigerung durch die Kombination von organischer und mineralischer Düngung in Puch (Mittel der Jahre)

Da die Nährstoffwirkung von organischen Düngern zwischen den Standorten, Ausbringzeitpunkten, Fruchtarten und der Witterung stark schwanken kann, ist die Erstellung einer Düngebedarfsplanung schwierig. Eine 100 %-ige Deckung des Nährstoffbedarfs über Biogasgärreste (BGR) zum Erreichen hoher wirtschaftlicher Erträge ist daher kaum möglich. Durch eine Kombination von mineralischen und organischen Düngern (z. B. 75 % BGR + 60 N über Mineraldünger) können in etwa die gleichen Erträge erreicht werden wie mit reiner Mineraldüngung.

Ergebnisse

SäulendiagrammZoombild vorhanden

N-Salden in Puch (Mittel der Jahre)

Durch eine Kombinationsdüngung von organischen und mineralischen Düngern wurden Erträge zw. 88 und 96 dt/ha mit einem Rohproteingehalt zw. 11 und 14 % erreicht. Die N-Salden zeigen im Allgemeinen einen Überschuss an Stickstoff. Eine reine BGR-Düngung zeigt vor allem bei hohen Düngemengen von 125 % bzw. 150 % sehr hohe Überhänge, weil ein erheblicher Teil der ausgegebenen Nährstoffe nicht von den Pflanzen aufgenommen wird und als Bilanzüberhang zurück bleibt. Bei der Kombinationsdüngung mit Gärresten und Mineraldüngern sind die Überhänge geringer. Um diese in der Praxis möglichst gering zu halten, sollte nur ein Teil des Nährstoffbedarfs über organische Dünger gedeckt werden und der restliche Bedarf über eine mineralische Ergänzung erfolgen. Zusätzlich ist es zwingend notwendig die Düngemenge an die Abfuhr bzw. den Ertrag anzupassen.