Humus – Humus und Landwirtschaft
Standortfaktoren und Bewirtschaftung beeinflussen den Humus und seine Funktionen.
Der Landwirt hat nur über die Bewirtschaftungsmaßnahmen Einfluss auf den Humusgehalt.
Das Dreieck der Bodenfruchtbarkeit
Der Humus, die Bodenstruktur und die Mikroorganismen haben eine große Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit und beeinflussen sich gegenseitig.
Humuserhalt durch landwirtschaftliche Maßnahmen
Landwirtschaftliche Maßnahmen die den Humus erhalten und fördern:
- Ausgewogene vielfältige Fruchtfolge, Zwischenfrucht, Untersaat.
- Ausreichende Versorgung des Bodens mit organischer Substanz, durch Einarbeitung von Pflanzenresten oder organischen Düngern.
- Dem Standort angepasste Bodenbearbeitung, um Erosion und Verdichtung zu vermeiden.
- Beachtung der Grundsätze der guten fachlichen Praxis bei Düngungsmaßnahmen.
- Bedarfsgerechte Kalkversorgung: Bodenmikroorganismen benötigen einen neutralen pH-Wert, saure Böden verringern das bakterielle Bodenleben und damit die Bodenfruchtbarkeit.
- Grünlanderhalt
Versuch zum Einfluss der Fruchtfolge
Laufzeit seit 1953 | Weizen Fruchtfolge | Weizen Daueranbau | Silomais Fruchtfolge | Silomais Daueranbau | Schwarz- brache |
---|---|---|---|---|---|
Corg | 100 | 92 | 91 | 83 | 54 |
Aggregatstabilität | 100 | 82 | 77 | 59 | 18 |
Infiltrationsrate | 100 | 46 | 22 | 3 | 0 |
Mikrobielle Biomasse | 100 | 100 | 85 | 70 | 29 |
Werte bezogen auf Weizenfruchtfolge = 100 Prozent
Humuszehrend: Silomais, Zuckerrübe, Kartoffel
Humusmehrend: Leguminosen, Zwischenfrucht zur Gründüngung
Ein 60-jähriger Dauerversuch in Puch zeigt eine sukzessive Abnahme des Humus-Gehaltes (Corg) beim Daueranbau von Weizen und Silomais im Vergleich zur Weizenfruchtfolge.
Versuch zum Einfluss der organischen Düngung
Ein 20-jähriger Versuch zur organischen Düngung zeigt, dass die mikrobielle Biomasse durch diverse Maßnahmen der organischen Düngung zunimmt.
Die mikrobielle Biomasse steht im deutlichen Bezug zum Humusgehalt und ist ein Maß für die Bioaktivität im Boden.
Die mikrobielle Biomasse steht im deutlichen Bezug zum Humusgehalt und ist ein Maß für die Bioaktivität im Boden.
Versuch zum Einfluss der Bodenbearbeitung
Die Auswirkung der Bodenbearbeitung auf den Humusgehalt (Corg ) wurde in einer 21-jährigen (1992-2013) Versuchsreihe in der Versuchsstation in Puch (Landkreis Fürstenfeldbruck) untersucht.
Versuchsergebnis
Die Bodenbearbeitung mit Direktsaat, Grubber oder Pflug bestimmt die Tiefenverteilung des Humus im Boden. Unter Direktsaat werden erhöhte Corg-Vorräte in den obersten 10 cm des Bodens durch verringerte Corg- Vorräte in tieferen Bereichen ausgeglichen.
Über alle Probenahme-Tiefen gesehen ändert die Art der Bodenbearbeitung kaum die Gesamtmenge des organischen Kohlenstoffs.
Über alle Probenahme-Tiefen gesehen ändert die Art der Bodenbearbeitung kaum die Gesamtmenge des organischen Kohlenstoffs.
Die Auswertung des 21-jährigen Dauerversuchs zum Thema Bodenbearbeitung und Humusgehalt belegt,
dass der Pflugeinsatz nicht humuszehrend wirkt.
dass der Pflugeinsatz nicht humuszehrend wirkt.
Humus und mikrobielle Aktivität
Die Bestimmung bodenmikrobiologischer Kenngrößen ergänzt die Humusanalytik an der LfL. Der Gehalt der mikrobiellen Biomasse im Boden (Cmic) ist dabei ein empfindlicher Indikator für Änderungen der Bodenbewirtschaftung. Eine Aussage über die C-Dynamik im Boden ermöglicht das Verhältnis Cmic/Corg, das den Anteil der metabolisch aktiven mikrobiellen Biomasse am Humusgehalt wiedergibt.
Die Bestimmung der mikrobiellen Biomasse erfolgt mittels des SIR-Verfahrens (substrat-induzierte Respiration) nach Glucose-Zugabe als leicht verfügbare Kohlenstoff-Quelle unter Verwendung der von Heinemeyer et al. (1989) beschriebenen IR-Gasmessanlage.
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Aktuelle Forschung der LfL
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