Bodentiere

Regenwurm

Octolasion lacteum

Bodentiere besiedeln mit einer großen Artenvielfalt aus zahlreichen systematischen Gruppen (z.B. tierische Einzeller, Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßer, Regenwürmer, Wirbeltiere) den Boden.

Sie haben eine wichtige Bedeutung als Zersetzer, die Pflanzen- und Ernterückstände zerkleinern und den Abbau des organischen Materials beschleunigen. Als Wirkungsglieder bei der Schädlingsbekämpfung kommt v.a. den epigäischen Raubarthropoden wie Laufkäfern und Spinnen eine Rolle als Nützlinge zu. Die grabenden Regenwürmer wirken aktiv auf das Bodengefüge und tragen maßgeblich zur Lockerung und Durchmischung des Bodens bei.
Regenwürmer dienen Laufkäfern, Kleinsäugern und Vögeln als Beute, wodurch sie positiv die oberirdische Fauna und Biodiversität unserer Kulturlandschaft prägen. Ein reichhaltiger Bestand von Bodentieren weist auf einen gesunden, biologisch aktiven Boden in Agrarökosystemen hin.
Die Biodiversität der Bodentiere ist groß. An der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) werden v.a. Regenwürmer, Laufkäfer, und aus der Gruppe der Bodenmesofauna Springschwänze und Milben als Indikatorgruppen für Untersuchungen herangezogen.

Übersicht Bodentiere

Forschungsprojekte zu Bodentieren

Milbe

Neben den Standortfaktoren, dem Klima und der Witterung beeinflusst vor allem die Bewirtschaftungsweise die Vielfalt und Besiedlungsdichte der Boden- und Agrarfauna. Wirkungen verschiedener Bodenbearbeitungsverfahren oder von Blühflächen sowie Effekte der Düngung mit Biogasgärresten auf Bodentiere sind Beispiele aktueller Untersuchungen der LfL.   Mehr

Förderung der Boden- und Agrarfauna

Die Möglichkeiten die Boden- und Agrarfauna zu fördern sind vielfältig. Wichtig ist es die einzelnen Glieder des Bewirtschaftungssystems optimal aufeinander abzustimmen.

Nahrung verbessern

Maßnahmen mit Beispielen:

  • Humusmehrende Früchte (Leguminosen-Grasgemenge, Luzerne)
  • Zwischenfrüchte (Klee, Senf, Phacelia, Weidelgras, Lupine, Raps)
  • Erntereste belassen (Stroh, Rübenblatt, Rebhäcksel)
  • Organische Düngung (Gründüngung, Mist, Gülle, Gärrest, Kompost)

Störung verringern

Maßnahmen mit Beispielen:

  • Verringerte Bodenbearbeitung (konservierend, Mulch- und Direktsaat)
  • Bodenverdichtung vermeiden (feuchte Böden nicht befahren, geringe Radlasten, Reifeninnendruck anpassen)
  • Nutzungsintensität reduzieren (Pflanzenschutzmittel einsparen, Ökologischer Landbau)
  • Mehrjährige Kulturen (Grünland, Kleegras, Agrarholz)

Vielfalt erhöhen

Maßnahmen mit Beispielen:

  • Reichhaltige Fruchtfolgen (mindestens dreigliedrig)
  • Altes Vergessenes (Lein, Linsen, Einkorn, Buchweizen)
  • Räumliche Vielfalt (Nutzungsvielfalt, reichgegliederte Landschaft, Randstreifen, Hecken)
  • Agrarumweltmaßnahmen (extensive Bewirtschaftung, Ökologischer Landbau, Winterbegrünung, Grünland, Blühflächen)