Asiatischer Laubholzbockkäfer: Neukirchen am Inn (Landkreis Passau)
Die ersten Anzeichen für das Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Neukirchen am Inn (Landkreis Passau) wurden im Mai 2004 bemerkt: Ein Ahornbaum mit Schadstellen an der Rinde und einem kreisrunden Ausbohrloch. Die im Holz gefundenen Larven wurden mit Hilfe der DNA-Analyse am Institut für Forstschutz in Wien eindeutig als Anoplophora glabripennis bestimmt. Der Fund weiterer Befallssymptome und auch von Käfern folgte. Mit einer Allgemeinverfügung nach den Vorgaben des Bundes und der EU wurde die Quarantänezone sowie die darin zu ergreifenden Maßnahmen festgelegt.
Aktuell
Im Befallsgebiet Neukirchen am Inn ist mit dem Ende des Jahres 2015 - erstmals in Bayern - die Ausrottung des Asiatischen Laubholzbockkäfers erfolgreich gelungen!
Das intensive Monitoring vom Boden, mit ALB-Spürhunden und Baumkletterern (siehe folgende Karten) erbrachte im Jahr 2015 keine weiteren ALB-Käfer und -Befallsmerkmale. Entsprechend der Regelung in der Allgemeinverfügung vom 07.03.2013 endet der Quarantänestatus des Befallsgebietes Neukirchen damit zum 31.12.2015. Seit dem letzten ALB-Fund im Sommer 2011 wurden bei allen Kontrollen und Monitoringmaßnahmen keine weiteren ALB-Befallsmerkmale gefunden.
Chronologie
Jahresabschluss 2015
Das intensive Monitoring im Befallsgebiet Neukirchen am Inn lief bis zum Jahresende vom Boden, mit ALB-Spürhunden und Baumkletterern.
Die Pheromonfallen wurden abschließend kontrolliert und abgenommen; sie waren durchweg ohne ALB-Fund. Falls im Jahr 2015 kein weiterer ALB-Befall nachgewiesen wird, kann der Quarantänestatus entsprechend der Neukirchener Allgemeinverfügung vom 07.03.2013 zum 01.01.2016 aufgehoben werden.
Intensives Monitoring 2015
2015 laufen in Neukirchen intensive Monitoringmaßnahmen, u.a. mit 75 Pheromonfallen die seit Mai im Quarantänegebiet hängen. Für Oktober und November ist ein umfangreiches Kronenmonitoring geplant.
Ergebnisse 2014 und Planungen fürs Frühjahr 2015
Im Jahr 2014 wurden in Neukirchen erstmals Pheromonfallen eingesetzt, die eine höhere Effizienz des Monitorings gewährleisten. Auch mit diesem Hilfsmittel konnte 2014 kein ALB gefunden werden.
Um allen Vorgaben der EU gerecht zu werden, wurde Anfang 2015 ein neuer Sammelplatz für Laubschnittgut an der alten Kläranlage in der Gemeinde Neukirchen eingerichtet. Hier wird das zukünftig anfallende Holz gelagert und gehäckselt. Mit dieser Maßnahme soll verhindert werden, dass befallenes Holz die Quarantänezone verlässt und der ALB sich weiter in der Region verbreiten kann.
ALB-Fund April 2004
Die ersten Anzeichen für das Auftreten des ALB in Neukirchen am Inn (Landkreis Passau) wurden im April 2004 bemerkt. Ein Anwohner meldete der LfL einen Ahornbaum, der im Kronenbereich erste dürre Stellen zeigte. Am Stamm waren Schadstellen an der Rinde und ein kreisrundes Ausbohrloch sichtbar. Im Holz befanden sich Fraßgänge und Larven, die mit Hilfe der DNA-Analyse am Institut für Forstschutz in Wien eindeutig als Anoplophora glabripennis bestimmt wurden. Nach der Sicherstellung des Holzes in Käfigen an der LfL schlüpften im Juli die ersten Käfer. Später wurden an weiteren Bäumen in Neukirchen am Inn Schadsymptome und auch Käfer gefunden.
Um den Befallsherd wurde eine dem Flugvermögen des Käfers entsprechende Quarantänezone mit einem Radius von zwei Kilometern ausgewiesen. In dieser Zone führt der Pflanzenschutzdienst durch geschulte Mitarbeiter regelmäßig Kontrollen an den Bäumen durch. Die Bevölkerung ist durch eine Allgemeinverfügung zur Mithilfe bei der Suche nach dem Käfer verpflichtet.
Seit dem Fund 2004 wurde permanent intensives Bodenmonitoring durchgeführt, sowohl durch geschultes Personal als auch durch Spürhunde. Zudem wurden im Befallsgebiet zweimal jährlich die Hauptwirtsarten des ALB durch Baumkletterer auf Befallssymptome untersucht. Dabei wurden, bis zum vorerst letzten Fund im Sommer 2011, wiederholt Larven und Käfer im Ortsteil Neukirchen festgestellt.