Agrarmärkte 2015
Zucker 2015
Zucker zählt zu den wichtigsten Welthandelsprodukten und unterliegt einer ausgeprägten Rohstoffspekulation, da er lange lagerfähig ist und die Vorratsmengen von Jahr zu Jahr schwanken. Der Verbrauch steigt weltweit kontinuierlich an, während die Erzeugung angepasst wird. Der Zuckermarkt der EU wurde lange Zeit durch eine strenge Quotenregelung bestimmt, wobei die Quoten bei ca. 130 % des Verbrauchs lagen. Die EU musste in großem Umfang Zucker exportieren. Die EU-Zuckermarktordnung wurde im September 2005 reformiert. Seit dem Zuckerwirtschaftsjahr 2006/07 (Ernte 2006) gilt die neue Marktorganisation. In der Zwischenzeit haben sich die Marktverhältnisse grundlegend verändert. Die Weltmarktpreise für Zucker hatten zeitweise historische Höchststände erreicht, um dann wieder „abzustürzen“. Die Ausschläge sind mit der politisch gewollten Handelsliberalisierung noch größer geworden, Chancen und Risiken gleichermaßen gewachsen. In Deutschland wird trotz Anbaureduktion und Fabrikschließungen noch immer mehr Zucker produziert als verbraucht wird.
Zuckerrübenanbau in Bayern
Der Zuckerrübenanbau spielt in Bayern eine bedeutende Rolle, auch wenn der Anteil der Zuckerrübenanbaufläche am Ackerland 2014 nur bei etwas über 3 % liegt. Regional bestehen große Unter-schiede. Die Schwerpunkte des Anbaus liegen im Umfeld der Verarbeitungsstandorte in Unterfranken, Niederbayern sowie Oberbayern und Schwaben. Seit der Ernte 2008 wird nur noch an drei Fabrikstandorten in Bayern verarbeitet, nachdem das Werk Regensburg nach der Ernte 2007 geschlossen wurde. Die Rüben des Einzugsgebietes Regensburg wurden auf die Nachbarwerke Rain und Plattling aufgeteilt.
Die bayerischen Erträge liegen an der Spitze Deutschlands und schwanken zwischen 65 und über 80 t/ha. In den letzten drei Ernten wurden im Mittel 75,5 t/ha geerntet. Im langjährigen Durchschnitt liegt der Ertrag bei 72 t/ha. 2014 wurde erstmals die 90 t/ha-Grenz überschritten.