Agarmärkte 2015
Schweine und Ferkel 2015
Die wirtschaftlich schwierigen letzten Jahre haben den Strukturwandel in der Schweineproduktion und der Ferkelerzeugung europaweit beschleunigt. Durch den Ausbau der Mastkapazitäten, vor allem in den nordwestdeutschen Veredelungsregionen, aber auch in einigen anderen Teilen Europas, hat der Ferkelhandel zwischen den Mitgliedstaaten der Gemeinschaft und auch über deren Grenzen hinaus, zugenommen. Der Aufbau von Großbetrieben zur Ferkelerzeugung, vorrangig in Dänemark, den Niederlanden und in Ostdeutschland, und bessere biologische Leistungen haben das Ferkelangebot aber auch größer werden lassen. Ein hoher Gesundheitsstatus im Bestand, überdurchschnittliche biologische Leistungen, Kostenreduktion und eine Mäster-Direktanbindung in der Vermarktung sind nach wie vor von großer Bedeutung.
Deutschland ist nach wie vor Nettoexporteur. Gute Absatzmöglichkeiten ergeben sich innerhalb der Gemeinschaft traditionell in einigen Mitgliedstaaten, zunehmend aber auch bei den Neumitgliedern in Osteuropa sowie auf Drittlandmärkten. Innerhalb der EU ist Deutschland deshalb nicht nur der größte Produzent, sondern auch der größte Exporteur für Schweinefleisch.
EU-Außenhandel mit Schweinefleisch und lebenden Schweinen
Die Drittlandexporte der EU an lebenden Schweinen, Schweinefleisch und Nebenprodukten haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt und betrugen 2014 nach Kommissionsangaben 3 Mio. t (Schlachtkörpergewicht). Im Vergleich zum Vorjahr war die Exportmenge jedoch rückläufig (-5,7 %). Die wichtigsten Importeure von Schweinefleisch aus der EU sind China (mit Hong Kong), Japan, Südkorea, die Philippinen und die Ukraine. China (mit Hong Kong) war 2014 mit 1,1 Mio. t (38 % der Exporte) der Hauptkunde, mit weiter stark steigender Tendenz. Der frühere Hauptabnehmer Russland kam 2014 auf 67.000 t (2,3 % der Exporte). Der Importstopp für europäisches Schweinefleisch ließ den russischen Exportmarkt im vergangenen Jahr gegen Null gehen.