Agrarmärkte 2015
Kartoffeln 2015
Die Märkte für Kartoffeln sind durch starke jährliche Ertragsschwankungen und durch eine Vielzahl unterschiedli-cher Verwendungsmöglichkeiten gekennzeichnet. Die Preise können von Saison zu Saison stark variieren, insbesondere bei frischen Speisefrüh- und Speisekartoffeln sowie nicht vertragsgebundenen Veredelungskartoffeln. Der stark geschrumpfte bzw. praktisch nicht mehr vorhandene Markt für Futterkartoffeln kann keine Mengenausgleichsfunktion auf dem Markt erfüllen und erhöht die Preisschwankungen tendenziell.
Weltweit hat die Kartoffelerzeugung sowohl auf Flächen als auch auf Mengen bezogen leicht zugelegt und erreicht nun ein Ernte¬volumen von gut 375 Mio. t Kartoffeln. Für Europa gilt, dass sowohl 2012 als auch 2013 eine Erntemenge von gut 110 Mio. t Kartoffeln verzeichnet wurde. Davon werden in der EU 28 rund 45 % erzeugt. Mit einem Erntevolumen von 58,3 Mio. t ist in der EU 28 im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Mengensteigerung von 14 % zu beobachten gewesen, die u.a. durch die hohen Erntemengen in Deutschland von 11,6 Mio. t gegenüber 9,7 Mio. t im Vorjahr, entsprechend einer Steigerung von rd. 20 % verursacht waren. Noch größere Ertragssteigerungen konnten 2014 im Süden Deutschlands festgestellt werden, der damit die schlechte Ernte des Vorjahres mehr als ausgleichen konnte.
Durchschnittliche Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in Bayern
Die Saison 2014/15 war durch eine passende Größenverteilung gekennzeichnet. Fehlende Haltbarkeit und zu geringe Stärkegehalte erschwerten die Vermarktung gleichermaßen wie die gut versorgten Märkte des restlichen Europas.
Die Ernte des Jahres 2013 war durch eine weit unterdurchschnittliche Ernte mit besonders kleinen Knollen gekennzeichnet. Durch die geringe Ernte des Jahres 2013 wurden durchschnittliche Preise von bis zu 25 €/dt bezahlt. Die gute Ernte des Jahres 2014 konnte dagegen nur auf der Basis weit unterdurchschnittlicher Preise unter 10 €/dt vermarktet werden. Zweifelhafte Partien fanden oft den Weg in die energetische Verwertung.
Die regionale Versorgung mit Kartoffeln liegt mit 99 % für das Wirtschaftsjahr 2013/14 in Bayern auf Höhe des Bedarfs. Die in der Saison unzureichende Bereitstellung von Partien mit einer an den Markt angepassten Verteilung der Größenfraktionen hat überregionale Kartoffellieferungen namentlich aus Niedersachsen angezogen. Damit verlor Bayern in einigen Marktsegmenten überproportional Marktanteile.