Agrarmärkte 2013
Ferkel 2013

Ferkel
In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen am Ferkelmarkt europaweit grundlegend verändert. Durch den Ausbau der Mastkapazitäten, vor allem in den nordwestdeutschen Veredelungsregionen, aber auch in einigen anderen Teilen Europas, hat der Ferkelhandel zwischen den Mitgliedstaaten der Gemeinschaft und auch über deren Grenzen hinaus zugenommen. Der Aufbau von Großbetrieben zur Ferkelerzeugung, vorrangig in Dänemark, den Niederlanden und in Ostdeutschland, und bessere biologische Leistungen haben das Ferkelangebot aber auch größer werden lassen.
Seit Mitte 2008 haben die Ferkelerzeuger - zumindest im Jahresdurchschnitt - auskömmliche Ferkelerlöse. Ein hoher Gesundheitsstatus im Bestand, überdurchschnittliche biologische Leistungen, Kostenreduktion und eine Mäster-Direktanbindung in der Vermarktung sind gleichbleibende Vorgaben. Auf die Ferkelerzeuger warten aber auch neue Herausforderungen. Zum einen der Tierschutz: Bis Ende 2012 müssen alle Betriebe ihre Wartesauen in Gruppen halten; der Ausstieg aus der Ferkelkastration ist für den 1.1.2018 vorgesehen. Zum anderen wird die Tierhaltung zunehmend mehr nach Nachhaltigkeitskriterien, wie der Umweltverträglichkeit größerer Stallbauten oder einer CO2-Bilanz für die Produktionskette "Schweinefleischerzeugung" beurteilt. Für die Ferkelerzeuger gilt es immer mehr und neue Auflagen zu erfüllen, womit die Produktionsbedingungen insgesamt nicht leichter werden.

Zuchtsauen nach Bestandsgrößenklassen 2012 in Deutschland

Die Produktionsstruktur in der Zuchtsauenhaltung in Deutschland weist ähnlich wie in der Schweinemast eine fortschreitende Konzentration auf. Um auch künftig im Wettbewerb bestehen zu können, müssen die in der Produktion verbleibenden Ferkelerzeugerbetriebe gleichermaßen bestrebt sein, ihre biologischen Leistungen zu steigern und ihren Sauenbestand in europaweit wettbewerbsfähige Bestandsgrößen zu entwickeln. In Süddeutschland bestehen gegenüber den Ferkelerzeugern im Norden und Osten Defizite in der Bestandsgrößenstruktur und bei den biologischen Leistungen. So liegt die durchschnittliche Bestandsgröße in Bayern bei 83 Zuchtsauen je Betrieb, in Mecklenburg-Vorpommern dagegen bei fast 976.