Agrararten - Ackerwildkräuter
Echter Frauenspiegel

Violette Blüten des FrauenspiegelZoombild vorhanden

Foto: F. Mayer

Legousia speculum-veneris, Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)

Der Echte Frauenspiegel ist ein Kalkzeiger.
Er blüht von Juni bis August dunkelviolett, selten auch weiß. Die Blüten haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 cm und bestehen aus 5 verwachsene Kronblättern. 5 bis 15 Blüten wachsen in einer lockeren Rispe an einem kantigen Stängel. Seine Blätter sind 1 bis 2 cm lang und eiförmig, die wachsen wechselständig und sitzend.
Der Echte Frauenspiegel wird 10 bis 30 cm hoch. Er wächst aufsteigend bis aufrecht.
Er hat ein geringes Konkurrenzpotential.

Frauenspiegel: ganze Pflanze

Foto: F. Mayer

Erdhummel auf Frauenspiegel

Foto: F. Mayer

Echter Frauenspiegel mit violetten Blüten

Foto: F. Mayer

Echter Frauenspiegel mit violetten Blüten

Foto: F. Mayer

Echter Frauenspiegel mit weißen Blüten

Foto: F. Mayer

Kleiner Frauenspiegel

Ähnliche Art, Foto: F. Mayer

Ähnliche Arten
Kleiner Frauenspiegel (Legousia hybrida): seine Blüten sind kleiner (Durchmesser 0,5 bis 1,5 cm), blass-purpurn und enger zusammen. Die Kelchblätter sind aufrecht; er ist noch seltener (Gefährdungsstauts laut Roter Liste: RL1 "Vom Aussterben bedroht")

Verbreitung

Der Echte Frauenspiegel kommt vor allem in der Mitte Bayerns in der Schwäbisch-Fränkischen Alb und in Teilen des Molassehügellandes vor. Im Süden, Osten und Nordwesten Bayerns fehlt er.
Gefährdungsstatus laut Roter Liste: RL3 "Gefährdet"

Wissenswertes

Der Echte Frauenspiegel wird auch Großer Frauenspiegel genannt. Er kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist bei uns auf den Acker als Lebensraum angewiesen. Er ist ausgesprochen konkurrenzschwach.

Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung / Pflege (Maßnahmen)

  • Der Echte Frauenspiegel ist ein Kalkzeiger.
  • Er kommt in (Winter-) Getreide vor.
  • Mehrjährige Brachen, z. B. Blühflächen wirken sich negativ auf den Bestand blühender Ackerwildkräuter aus. Sie sind auf eine regelmäßige Bewirtschaftung angewiesen und werden bei mehrjähriger Brache durch konkurrenzstärkere Arten verdrängt.
  • Kurzfristige Ackerbrachen können den Bestand fördern, müssen aber spätestens nach einem Jahr wieder umgebrochen werden.

Literatur

  • Ackerwildpflanzen – erkennen und beurteilen Externer Link
  • Hofmeister, H., Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen, 2. Aufl.
  • Holzner, W., Glauninger, J. (2005): Ackerunkräuter - Bestimmung, Biologie, Landwirtschaftliche Bedeutung. Leopold Stocker Verlag, Graz.

Maßnahmen, von denen der Echte Frauenspiegel profitiert

Feld mit blühendem Randstreifen

Ackerrandstreifen (nfM), Foto: B. Schönberger

Ackerbrache im Winter

Ackerbrache (ÖR1a), Foto: S. Heinz

Überschwemmter Maisacker

Feldvogelinseln (K60), Foto: B. Gleixner

Getreidefeld mit rechteckigen Aussparungen

Lerchenfenster (nfM), Foto: P. Wechselberger

Blühende Ackerwildkräuter in einem Getreidefeld

Wiederansiedlung blühender Ackerwildkräuter (nfM), Foto: F. Mayer

KULAP

Ökoregelung

Nicht förderfähige Maßnahmen

  • Ackerrandstreifen
  • Lerchenfenster
  • Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung
  • Wiederansiedelung