Agrararten - Ackerwildkräuter
Acker-Wachtelweizen

Rosa Blütenstand des Acker-WachtelweizenZoombild vorhanden

Foto: F. Mayer

Melampyrum arvense, Familie Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)

Der Acker-Wachtelweizen wächst auf Kalkböden und ist ein Trockenheitszeiger.
Er blüht von Mai bis August. Er blüht in purpur mit weißen und gelben Flecken. Seine Blüten sind Röhren mit Ober- und Unterlippe, die jeweils 2 bis 2,5 cm messen. 10 bis 50 Stück bilden eine Blütenrispe.
Seine Blätter sind gegenständig, länglich und ganzrandig. Sie sind 3-8 cm lang und 1 cm breit.
Im Blütenstand besitzen die Blätter lange spitze Zähne und wachsen wechselständig, kahl und fiederteilig mit fadenförmigen Blattabschnitten.
Der Acker-Wachtelweizen wird 10 bis 40 cm hoch. Er wächst aufrecht und meist verzweigt.
Er hat ein geringes Konkurrenzpotential.

Acker-Wachtelweizen mit Erdhummel

Foto: F. Mayer

Eine Schwebfliege sitzt auf dem Acker-Wachtelweizen

Foto: F. Mayer

Samen des Acker-Wachtelweizens in der Pflanze

Foto: F. Mayer

Verbreitung

Der Acker-Wachtelweizen kommt vor allem in den Naturräumen Mainfränkische Platten und Fränkisch-Schwäbische Alb sowie entlang der Isar ab München vor.
Gefährungssstatus laut Roter Liste: RL3 "Gefährdet"

Wissenswertes

Der Acker-Wachtelweizen ist ein Halbschmarotzer: Er „zapft“ Wasser und Nährstoffe aus den Wurzeln von Getreide und Gräsern. Trotzdem ist er nicht durchsetzungsstark.
Seine dem Weizen ähnlichen Samen werden gerne von Wachteln gefressen, aber auch von Ameisen verschleppt, denen das Anhängsel der Samen – das sogenannte „Elaiosom“ – schmeckt. So sorgen sie für die Ausbreitung des Wachtelweizens.

Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung / Pflege (Maßnahmen)

  • Der Acker-Wachtelweizen ist ein Trockenheitszeiger.
  • Er kommt vor allem in Getreide vor.
  • Mehrjährige Brachen, z. B. Blühflächen wirken sich negativ auf den Bestand blühender Ackerwildkräuter aus. Sie sind auf eine regelmäßige Bewirtschaftung angewiesen und werden bei mehrjähriger Brache durch konkurrenzstärkere Arten verdrängt.
  • Kurzfristige Ackerbrachen können den Bestand fördern, müssen aber spätestens nach einem Jahr wieder umgebrochen werden.

Literatur

  • Ackerwildpflanzen – erkennen und beurteilen Externer Link
  • Hofmeister, H., Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen, 2. Aufl.
  • Holzner, W., Glauninger, J. (2005): Ackerunkräuter - Bestimmung, Biologie, Landwirtschaftliche Bedeutung. Leopold Stocker Verlag, Graz.

Maßnahmen, von denen der Acker-Wachtelweizen profitiert

Feld mit blühendem Randstreifen

Ackerrandstreifen (nfM), Foto: B. Schönberger

Ackerbrache

Ackerbrache (ÖR1a), Foto: S. Heinz

Überschwemmter Maisacker

Feldvogelinseln (K60), Foto: B. Gleixner

Getreidefeld mit rechteckigen Aussparungen

Lerchenfenster (nfM), Foto: P. Wechselberger

Blühende Ackerwildkräuter in einem Getreidefeld

Wiederansiedlung blühender Ackerwildkräuter (nfM), Foto: F. Mayer

KULAP

Ökoregelung

Nicht förderfähige Maßnahmen

  • Ackerrandstreifen
  • Lerchenfenster
  • Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung
  • Wiederansiedelung