Agrararten - Ackerwildkräuter
Echte Kamille

Blüten der Echten KamilleZoombild vorhanden

Foto: F. Mayer

Matricaria chamomilla, Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)

Die Echte Kamille wächst auf schwach sauren, nassen, schweren Böden (Lehmzeiger).
Sie blüht von Mai bis September. Ihre Blüte hat ein kegelförmiges Köpfchen (Durchmesser: 1,5 bis 2,5 cm) mit gelben Röhrenblüten innen und einem Kranz weißer zurückgeschlagener Zungenblüten. Der Köpfchenboden ist hohl und ohne Spreublätter (mit dem Köpfchenboden fest verwachsene Tragblätter der Einzelblüten).
Ihre Blätter sind wechselständig, kahl und fiederteilig mit fadenförmigen Blattabschnitten.
Die Echte Kamille wächst aufrecht in einer Höhe von 10 bis 50 cm.
Sie hat ein mittleres Konkurrenzpotential.

Echte Kamille: ganze Pflanze

Foto: F. Mayer

Weiße Blüten der echten Kamille

Foto: F. Mayer

Blühende Ackerwildkräuter in einem Getreidefeld

Foto: F. Mayer

Ähnliche Arten

  • Strahlenlose Kamille (M. dioica): dieser fehlen die weiße Zungenblüten (=Strahlen), ihre Blätter sind dichter. Sie ist ein Verdichtungszeiger.
  • Hundskamille (Anthemis-Arten): sie hat ein größeres Köpfchen, ihr Köpfchenboden ist flach bis halbkugelig, gefüllt, mit Spreublättern; die Hundskamille hat einen anderen, manchmal unangenehmen Geruch; ihre Blätter sind etwas kräftiger und behaart.
  • Geruchlose Kamille (Tripleurospermum perforatum): diese hat wie die Hundskamille einen großen, relativ flachen, gefüllten Köpfchenboden und wie Matricaria keine Spreublätter und sehr feine Blattabschnitte; ist aber geruchlos!

Verbreitung

Die Echte Kamille kommt in ganz Bayern vor, im Süden weniger.

Wissenswertes

Die Echte Kamille ist eines der bekanntesten Ackerwildkräuter. Als Erste überhaupt wurde die Echte Kamille 1987 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Schon in der Antike wurde sie bei verschiedensten Beschwerden empfohlen. Aber auch in der Tierwelt, bei Schmetterlingen und Wildbienen sind die Blüten sehr beliebt.

Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung / Pflege (Maßnahmen)

  • Die Echte Kamille ist ein Lehmzeiger.
  • Sie kommt in Getreide vor.
  • Mehrjährige Brachen z.B. Blühflächen wirken sich negativ auf den Bestand blühender Ackerwildkräuter aus. Sie sind auf eine regelmäßige Bewirtschaftung angewiesen und werden bei mehrjähriger Brache durch konkurrenzstärkere Arten verdrängt.
  • Kurzfristige Acker-Brachen können den Bestand fördern, müssen aber spätestens nach einem Jahr wieder umgebrochen werden.

Literatur

  • Ackerwildpflanzen – erkennen und beurteilen Externer Link
  • Hofmeister, H., Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen, 2. Aufl.
  • Holzner, W., Glauninger, J. (2005): Ackerunkräuter - Bestimmung, Biologie, Landwirtschaftliche Bedeutung. Leopold Stocker Verlag, Graz.

Maßnahmen, von denen die Echte Kamille profitiert

Feld mit blühendem Randstreifen

Ackerrandstreifen (nfM), Foto: B. Schönberger

Ackerbrache

Ackerbrache (ÖR1a), Foto: S. Heinz

Überschwemmter Maisacker

Feldvogelinseln (K60), Foto: B. Gleixner

Getreidefeld mit rechteckigen Aussparungen

Lerchenfenster (nfM), Foto: P. Wechselberger

Blühende Ackerwildkräuter in einem Getreidefeld

Wiederansiedlung blühender Ackerwildkräuter (nfM), Foto: F. Mayer

KULAP

Ökoregelung

Nicht förderfähige Maßnahmen

  • Ackerrandstreifen
  • Lerchenfenster
  • Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung
  • Wiederansiedelung blühender Ackerwildkräuter