Vielfalt durch Sorten – Hofporträt Lex

Der vielseitige Ackerbaubetrieb von Familie Lex in Bockhorn bei Erding wird seit 1979 ökologisch bewirtschaftet, seit 1982 nach den Richtlinien des Naturland-Verbandes. Der Betrieb erzeugt sämtliche Getreidearten, wobei der Schwerpunkt auf Dinkel liegt. Sojabohnen, Kräuter, Kartoffeln, Sonnenblumen, Buchweizen, Speisemais und Braunhirse sind weitere Feldfrüchte der Produktion.
Frau präsentiert Lebensmittel in einem HofladenZoombild vorhanden

Foto: Franziska Pröll

In einer vielfältigen Fruchtfolge experimentiert Familie Lex mit Gemengevarianten. Die Produkte werden sofort nach der Ernte schonend getrocknet, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Die anschließende Reinigung und Aufbereitung sämtlicher Getreidearten erfolgt in der hofeigenen Mühle. Die Erzeugnisse vermarkten sie im eigenen Hofladen und über den Großhandel. Den Nährstoffkreislauf ergänzen 400 Legehennen, die den Abputz aus der Getreidereinigung optimal verwerten. Ein weiterer Betriebszweig ist die Saatgutvermehrung von verschiedenen Kulturen. Großes Augenmerk wird auf Bodenschonung und Produkteffektivität gelegt.

Interview mit Betriebsleiterin Bernadette Lex

"Ich mag die Vielfalt bei uns am Hof: Die Vielfalt auf dem Acker, die Vielfalt an Arbeit und die Vielfalt an Menschen."

Interview Biohof Lex Thema Sorten

Transkript des Interviews

zwei Frauen und ein Mann stehen in einem blühenden Phacelia-Feld. Foto: Biohof Lex

Betriebsleiter-Team (Vater Lorenz, Töchter Bernadette und Raphaela Lex) in Phacelia-Saatgutvermehrung. Foto: Biohof Lex

Vielfalt von Kulturpflanzen und Sorten im ökologischen Landbau

Der ökologische Land- und Gartenbau hat neben der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel das Ziel, die Artenvielfalt zu erhalten. Vielfältige Fruchtfolgen sowie die Vielfalt an Kulturpflanzen und -sorten sind wichtige Prinzipien. Sie überstehen Wetterextreme besser als Monokulturen.
Die Vielfalt der Kulturpflanzen in einer Landschaft ist ein zentraler Faktor für die Artenvielfalt, wie neuere Studien zeigen. Alte Sorten und Landrassen haben manchmal Eigenschaften, die für die Züchtung neuer Sorten wertvoll sein können.
Der Mensch besitzt höchstens 25.000 Gene, Pflanzen wie Weizen und Raps bis zu fünfmal soviel
Ihre Erhaltung erfordert einen regelmäßigen Anbau, Genbanken alleine reichen hier nicht aus. Viele Bio-Landwirte tragen durch Anbau und Vermarktung dieser alten Sorten zu deren Erhaltung bei. Sie sind Teil einer weltweiten Bewegung für die Erhaltung der Sortenvielfalt und bieten damit eine Alternative zu Genome Editing, Patentierung und Monopolisierung.

BioRegio Betriebsnetz Bayern

Der vorgestellte Betrieb engagiert sich im BioRegio Betriebsnetz Bayern. Dabei handelt es sich um einen bayernweiten Verbund aus 100 langjährig ökologisch wirtschaftenden und vorbildlich geführten Betrieben, die einen vertieften Einblick in die Ökolandbaupraxis ermöglichen. Die Betriebe sind regionstypisch und dennoch vielfältig aufgestellt. Zudem fördert das Betriebsnetz den Wissenstransfer zwischen Landwirten.

BioRegio Betriebsnetz

Weitere Informationen zur Biodiversität in der Landwirtschaft