Qualitätsmanagement und Akkreditierung in den Diagnoselaboren des Instituts für Pflanzenschutz
In den Diagnoselaboren des Instituts für Pflanzenschutz (IPS) werden Pflanzen und Saatgut auf Schaderreger, also Pilze, Bakterien, Viren und tierische Schädlinge untersucht. Die Ergebnisse sind für die Pflanzenproduktion und die gesamte Wertschöpfung in einem landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betrieb oftmals von existenzieller Bedeutung. Es geht z. B. darum, ob Pflanzmaterial oder Saatgut offiziell als Pflanz- oder Saatgut anerkannt wird oder ob eine Verbringung innerhalb der EU oder ein Export in ein Drittland möglich ist. Umso wichtiger ist es, dass die erarbeiteten Untersuchungsergebnisse richtig sind. Qualitätssicherung ist deshalb ein zentrales Thema in den Diagnoselaboren der LfL.
Im Bereich des Pflanzenschutzes und der Pflanzengesundheit gewinnen Qualitätssicherung und Akkreditierung der Diagnoselabore zunehmend an Bedeutung. Insbesondere im Zuge der Globalisierung und des weltweiten Handels mit Pflanzen und pflanzlichen Produkten kann es zu einer Verbreitung einer Vielzahl auch neuartiger Schaderreger und Schädlinge kommen. Insbesondere die Ausbreitung von Quarantäneschaderreger muss verhindert werden. Der Warenverkehr mit pflanzlichen Produkten und der Anbau von Pflanzmaterial und Saatgut ist in vielen Fällen nur dann erlaubt, wenn eine offizielle Bestätigung über die Abwesenheit bestimmter Schaderreger vorliegt. Ergebnisse, die von einem Labor erarbeitet werden, sind deshalb entscheidend, sie müssen korrekt, nachvollziehbar und justiziabel sein.
Mit der Akkreditierung kann ein Diagnoselabor seine Kompetenz, Analysen richtig durchzuführen, Dritten gegenüber belegen. Die Bestätigung dieser Kompetenz erfolgt durch eine unabhängig agierende Einrichtung. Durch wiederkehrende Begutachtungen wird diese Kompetenz kontinuierlich überprüft. Im Bereich der Diagnose von Schaderregern an Pflanzen und Saatgut werden Akkreditierungen durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) ausgesprochen. Speziell im Bereich "Saatgut" kann auch die ISTA (International Seed Testing Association) Labore akkreditieren. Maßgeblich für eine Akkreditierung in diesem Bereich der Laboranalytik ist die international anerkannte Norm DIN EN ISO 17025 "Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien".
Durch die neue Kontrollverordnung 2017/625 der EU vom 15. März 2017, die ab dem 14.12.2019 verbindlich gilt, erhält die Akkreditierung einen besonderen Stellenwert. Eine Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025 wird damit für alle Labore verpflichtend, die amtliche Kontrollen und Tests durchführen.
Qualitätssicherung und Akkreditierung am IPS
Vor dem aufgezeigten Hintergrund wurde bzw. wird am Institut für Pflanzenschutz der LfL ein umfassendes Qualitätssicherungssystem auf Basis der DIN EN ISO 17025 aufgebaut und weiterentwickelt. In allen diagnostischen Bereichen des IPS finden umfangreiche Aktivitäten statt zum Aufbau, zur Umsetzung, zur kontinuierlichen Verbesserung und zum Ausbau des Qualitätssicherungssystems sowie zur Akkreditierung von Nachweisverfahren für verschiedene Pflanzenpathogene. Eine DAkkS-Akkreditierung besteht derzeit für Verfahren des bakteriologischen, virologischen, entomologischen und nematologischen Labors sowie eine ISTA-Akkreditierung für ein Verfahren des mykologischen Labors.
Der Fokus der Akkreditierung im Bereich Pathogendiagnose liegt deutlich auf den Quarantäneschaderregern und den geregelten Schaderregern. Eine Übersicht zu diesen Erregern ist auf der Homepage der EPPO zu finden.
Bereits seit 2013: Akkreditierung durch die DAkkS
Anlage zur Akkreditierungsurkunde
In der Anlage zur Akkreditierungsurkunde sind die akkreditierten Prüfbereiche und Prüfverfahren des IPS wie auch der anderen akkreditierten LfL-Labore aufgelistet sowie der Grad der Flexibilisierung (Kategorie I bzw. II) dargestellt. Der Grad der Flexibilisierung ist durch die Angabe von Sternen (* oder **) hinter den einzelnen Prüfbereichen angegeben. Die mit ** und * gekennzeichneten Prüfverfahren sind in der Akkreditierungsurkunde nur beispielhaft aufgeführt. Eine aktuelle Liste aller Prüfverfahren im flexiblen Akkreditierungsbereich kann auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.
Flexibilisierungskategorien
Bei der in der Urkunde ausgewiesenen Flexibilisierung des Akkreditierungsbereichs sind bestimmte Kategorien zu unterscheiden. Entsprechend der Kategorie ist es dem Labor gestattet, Prüfverfahren einzuführen oder zu verwenden, ohne die DAkkS hiervon im Vorhinein in Kenntnis zu setzen. Ein Labor kann dementsprechend schneller auf gewisse Anforderungen in der Diagnostik reagieren (z. B. Änderungen in Diagnose-Standards, EU-Richtlinien). Alle Prüfverfahren, die vom Laboratorium unter Verweis auf eine Akkreditierung angewendet werden, müssen verifiziert bzw. validiert sein.
- Kategorie I: freie Auswahl von genormten oder ihnen gleichzusetzenden Prüfverfahren innerhalb eines definierten Prüfbereiches.
- Kategorie II: Modifizierung sowie Weiter- und Neuentwicklung von Prüfverfahren innerhalb eines definierten Prüfbereiches.
- Kategorie III: Anwendung von genormten oder ihnen gleichzusetzenden Prüfverfahren und Kalibrierrichtlinien mit unterschiedlichen Ausgabeständen
Übersicht über die akkreditierten Verfahren
- Bakterielle Ringfäule,
Schleimkrankheit - Bakteriologisches
Labor - Virologisches
Labor - Nematologisches und
entomologisches Labor - Mykologisches
Labor
DAkkS-Akkreditierung der Untersuchung auf die Erreger der Bakteriellen Ringfäule und Schleimkrankheit der Kartoffel
Für die Untersuchungen im Rahmen der Testung von Kartoffeln auf die Erreger der Bakteriellen Ringfäule, Clavibacter sepedonicus, und der Schleimkrankheit, Ralstonia solanacearum, liegt eine DAkkS-Akkreditierung nach DIN EN ISO 17025 am IPS vor. Bei beiden Schaderregern handelt es sich um Quarantäneschaderreger.
Die zur Befallsfeststellung und Aufklärung des Befallsursprungs notwendigen Untersuchungen werden im Auftrag der Arbeitsgruppe "Quarantänemaßnahmen der Kartoffel" des Instituts für Pflanzenschutz (IPS) im bakteriologischen Labor des IPS in enger Zusammenarbeit mit dem Justus-von-Liebig-Labor der Südzucker AG in Rain/Lech durchgeführt. Obligatorisch bei diesen Untersuchungen sind zwei auf unterschiedlichen Nachweisprinzipien beruhende Screeningtests, die Polymeraseketten-Reaktion (PCR) und der Immunfluoreszenztest (IF-Test). Alle Kartoffelproben werden zunächst mit der PCR getestet, alle positiven Proben werden dann weiter mit dem IF-Test untersucht. Erbringen beide Screeningtests ein positives Resultat, so besteht Befallsverdacht, der dann weiter abzuklären ist. Zu diesem Zweck wird ein Biotest auf Auberginenpflanzen angelegt. Nach dem Auftreten erster Symptome an den Testpflanzen bzw. im Falle des Ausbleibens von Symptomen spätestens nach vier Wochen werden die Bakterien aus den Testpflanzen reisoliert und die Bakterienreinkultur gewonnen. Die Bakterienreinkultur wird mittels IF-Test, PCR und anschließender Sequenzierung der PCR-Produkte identifiziert. Danach wird die Pathogenität der Bakterienreinkultur in einem Pathogenitätstest geprüft.
Liste der akkreditierten Prüfbereiche und Verfahren:
- Probenvorbehandlung, -vorbereitung und -aufbereitung, Extraktion
- Probenaufbereitung für den Nachweis von Clavibacter sepedonicus und Ralstonia solanacearum in Kartoffelknollen
- Hitzebehandlung von Suspensionen von Clavibacter sepedonicus und Ralstonia solanacearum als Vorbereitung für Identifizierung von Reinkulturen über PCR
- DNA-Extraktion aus Bakterien
- Nachweis von Bakterien mittels kulturtechnischer, bakteriologischer Verfahren
- Reisolierung aus Pflanzen und Reinkulturherstellung von Clavibacter sepedonicus
- Reisolierung aus Pflanzen und Reinkulturherstellung von Ralstonia solancearum
- Nachweis von Bakterien mittels molekularbiologischer Verfahren (PCR, Realtime-PCR)
- Serologischer Nachweis von phytopathogenen Bakterien
- IF-Test zum Nachweis und zur Identifizierung von Ralstonia solanacearum
- IF-Test zum Nachweis und zur Identifizierung von Clavibacter sepedonicus
DAkkS-Akkreditierung des bakteriologischen Labors
Zusätzlich zu den Untersuchungen im Rahmen der Testung auf die Bakterielle Ringfäule und Schleimkrankheit der Kartoffel besteht im bakteriologischen Labor eine Akkreditierung in weiteren Prüfbereichen. Im Nachfolgenden finden Sie eine Übersichtsliste mit exemplarisch aufgeführten, bereits akkreditierten Verfahren. Zudem sind Verfahren aufgeführt, für die im Rahmen der letzten Begutachtung im September 2021 eine Akkreditierung beantragt worden waren, deren Akkreditierung durch die DAkkS aber noch nicht abgeschlossen ist. Für einige Prüfbereiche besteht eine flexible Akkreditierung. Eine aktuelle Liste aller Prüfverfahren im flexiblen Akkreditierungsbereich kann auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.
Liste der durch die DAkkS akkreditierten Verfahren bzw. der Verfahren, für die eine Akkreditierung beantragt wurde:
- Molekularbiologische Verfahren (PCR, Real-Time-PCR)
- PCR zum Nachweis und zur Identifizierung phytopathogener Bakterien
- Real-Time PCR zum Nachweis und Identifizierung phytopathogener Bakterien
- Identifizierung phytopathogener Bakterien mittels Sequenzierung
- Serologische Verfahren
- IF-Test zum Nachweis und zur Identifizierung von phytopathogenen Bakterien
- Identifizierung von phytopathogenen Bakterien mit Lateral Flow Devices
- Kulturtechnische, bakteriologische Verfahren
- Isolierung und Anzüchtung von phytopathogenen Bakterien auf Differential- und Semiselektivnährmedien
- Identifizierung von Reinkulturen phytopathogener Bakterien mit biochemischen Tests
DAkkS-Akkreditierung des virologischen Labors
Im virologischen Labor besteht eine Akkreditierung für eine Reihe verschiedener Prüfbereiche und Verfahren. Im Nachfolgenden finden Sie eine Übersichtsliste mit exemplarisch aufgeführten, bereits akkreditierten Verfahren. Zudem sind Verfahren aufgeführt, für die im Rahmen der letzten Begutachtung im September 2021 eine Akkreditierung beantragt worden waren, deren Akkreditierung durch die DAkkS aber noch nicht abgeschlossen ist. Für einige Prüfbereiche besteht eine flexible Akkreditierung. Eine aktuelle Liste aller Prüfverfahren im flexiblen Akkreditierungsbereich kann auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.
Liste der durch die DAkkS akkreditierten Verfahren bzw. der Verfahren, für die eine Akkreditierung beantragt wurde:
- Immunologische Verfahren zum Nachweis von Viren in Pflanzenmaterial
- Durchführung des DAS-ELISAs zum Virusnachweis
- Molekularbiologische Verfahren zum Nachweis von Viren, Viroiden und Phytoplasmen in Pflanzenmaterial
- Durchführung der RT-PCR zum Nachweis und zur Identifizierung phytopathogener Viren und Viroide (Singleplex-RT-PCR)
- Nachweis von Pospiviroiden und PSTVd (Kartoffelspindelknollenviroid) mit der RT-PCR (Singleplex-RT-PCR)
- Durchführung der Realtime RT-PCR zum Nachweis und zur Identifizierung phytopathogener Viren, Viroide und Phytoplasmen (Multiplex-Realtime RT-PCR)
- Nachweis des Tabak-Rattle-Virus mit der Realtime RT-PCR (Multiplex-Realtime RT-PCR) und konventionellen RT-PCR (Singleplex-RT-PCR)
- Nachweis von Pospiviroiden und PSTVd (Kartoffelspindelknollenviroid) mit der Realtime RT-PCR (Multiplex-Realtime RT-PCR)
- Nachweis des Pepino mosaic virus mit der Realtime RT-PCR (Multiplex-Realtime RT-PCR)
- Multiplex Realtime PCR für den generellen Nachweis von Phytoplasmen in Pflanzenmaterial sowie spezifisch für Apfeltriebsucht-, Birnenverfall- und Europäische Steinobstvergilbungs-Phytoplasmen
- Singleplex PCR und nested PCR zum Nachweis von Phytoplasmen in Pflanzenmaterial
- Multiplex Realtime PCR zum Nachweis von Candidatus Phytoplasma solani (Stolbur) in Pflanzenmaterial
- Konventionelle RT-PCR (Singleplex) und Realtime RT-PCR (Singleplex und Duplex) zum Nachweis des Tomato brown rugose fruit virus ("Jordanvirus")
- Nachweis von an Hopfen vorkommenden Viroiden und Viren in Pflanzenmaterial mittels Multiplex Realtime RT-PCR und konventioneller Singleplex RT-PCR
- Probenvorbehandlung, -vorbereitung und -aufbereitung
- RNA-Isolierung zum Nachweis von Viren und Viroiden in Pflanzenmaterial
- DNA-Extraktion zum Nachweis von Phytoplasmen in Pflanzenproben
Die Liste der Viren, Viroide und Phytoplasmen, für die in unserem Labor im Rahmen dieser Akkreditierung Nachweisverfahren verifiziert oder validiert werden, wird laufend erweitert. Dies gilt insbesondere im Bereich der molekularbiologischen Techniken.
DAkkS-Akkreditierung des nematologischen und entomologischen Labors
Im nematologischen und entomologischen Labor beseht seit seit Oktober 2014 eine Akkreditierung für verschiedene Verfahren. Im Nachfolgenden finden Sie eine Übersichtsliste mit exemplarisch aufgeführten, bereits akkreditierten Verfahren. Zudem sind Verfahren aufgeführt, für die im Rahmen der letzten Begutachtung im September 2021 eine Akkreditierung beantragt worden waren, deren Akkreditierung durch die DAkkS aber noch nicht abgeschlossen ist. Für einige Prüfbereiche besteht eine flexible Akkreditierung. Eine aktuelle Liste aller Prüfverfahren im flexiblen Akkreditierungsbereich kann auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.
Liste der durch die DAkkS akkreditierten Verfahren bzw. der Verfahren, für die eine Akkreditierung beantragt wurde:
- Extraktion von Nematodenzysten aus Bodenproben
- Visuelle Identifizierung von Globodera rostochiensis und Globodera pallida
- Identifizierung von Globodera rostochiensis und Globodera pallida mittels PCR
- Aufarbeitung von Holzproben zur Gewinnung und Identifizierung von Insektenarten mittels Extraktion
- Mikroskopie von Insekten und anderen Arthropoden sowie deren Entwicklungsstadien
DAkkS- und ISTA-Akkreditierung des mykologischen Labors
Das mykologische Labor des Instituts für Pflanzenschutz der LfL (IPS 2a) wurde 2021 im Rahmen der Re-Akkreditierung der Saatgutprüfstelle am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung durch die ISTA (International Seed Testing Asociation) das sechste Mal nach 2006 erfolgreich überprüft. Die Akkreditierung nach DIN EN ISO 17025 umfasst die Untersuchung von Erbsen-Saatgut auf Befall mit Brennflecken-Krankheit, die durch den Pilz Ascochyta pisi verursacht wird. Im Laufe der nächsten Jahre soll die Akkreditierung um zusätzliche Schaderreger und Methoden erweitert werden.
Zusätzlich zu der bestehenden ISTA-Akkreditierung für den Nachweis von Ascochyta pisi an Erbsensaatgut sind bei der DAkkS folgende Verfahren zur Akkreditierung beantragt:
Liste der Verfahren, für die eine Akkreditierung bei der DAkkS beantragt wurde:
- Mikroskopischer Nachweis des Kartoffelkrebserregers Synchytrium endobioticum an Kartoffelknollen nach EPPO-Standard PM 7/28 (2)
- Isolierung und lichtmikroskopische Identifizierung von Dauersori des Kartoffelkrebserregers Synchytrium endobioticum in Boden
- Nachweis von Ustilago nuda (Gerstenflugbrand) an Samen von Hordeum vulgare (Gerste) durch Embryoextraktion
- Nachweis von Tilletia spp. (Steinbrand und Zwergsteinbrand) an Getreidesaatgut mittels Filtrationsmethode
- Isolation und lichtmikroskopische Bestimmung von phytopathogenen Pilzen aus Pflanzenmaterial
Teilnahme der IPS-Diagnoselabore an Eignungsprüfungen
Die Norm DIN EN ISO/IEC 17025 fordert, dass Laboratorien Qualitätslenkungsverfahren planen, einführen und anwenden, um die Ergebnisse der von ihnen durchgeführten Prüfungen abzusichern. Dabei ist die regelmäßige Teilnahme an Eignungsprüfen ein wesentliches Element, um die Akkreditierung zu erlangen und aufrechtzuerhalten. Die EPPO (European and Mediterranean Plant Protection Organization) beschreibt Laborvergleichsuntersuchungen und versteht dabei "Ringtests" (Leistungsprüfung eines Tests = "test performance study") und Eignungsprüfungen ("proficiency test"). Wesentliche Aspekte dabei sind, dass mehrere verschiedene Labore an diesen Laborvergleichsuntersuchungen teilnehmen und dass sie von Dritten organisiert und ausgewertet werden. Bei einem Ringtest wird die Eignung einer bestimmten Methode, ein richtiges Ergebnis zu liefern, geprüft. Bei der Eignungsprüfung wird die Fähigkeit eines Labors, die Untersuchung auf einen definierten Analyten (z. B. auf einen bestimmten Schaderreger) korrekt durchzuführen, evaluiert; Eignungsprüfungen dienen auch der Feststellung der Vergleichbarkeit von Tests. Sowohl beim Ringtest als auch bei der Eignungsprüfung werden die gewonnenen Ergebnisse miteinander verglichen und auf dieser Basis bewertet.
Jedes Labor muss seine Prüfverfahren in sogenannten Teil-Arbeitsgebieten zusammenfassen und festlegen, an welchen geeigneten Eignungsprüfungen teilzunehmen ist. Die Notwendigkeit und Häufigkeit der Teilnahme im jeweiligen Teil-Arbeitsgebiet ist für mindestens drei, besser fünf Jahre zu planen. Die jeweiligen Teil-Arbeitsgebiete umfassen Prüfungen, innerhalb derer die Ergebnisse von Eignungsprüfungen übertragbar sind. Die DAkkS fordert die erfolgreiche Teilnahme an mindestens einer Eignungsprüfung in jedem definierten Teil-Arbeitsgebiet im Zeitraum zwischen Erst- und Reakkreditierung bzw. zwei Reakkreditierungen.
Die Diagnoselabore des IPS nehmen bereits seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts regelmäßig mit großem Erfolg an Laborvergleichsuntersuchungen teil und stellen dabei ihre Fähigkeiten, Untersuchungen kompetent und richtig durchzuführen, unter Beweis. Dabei handelt es sich um nationale oder internationale Eignungsprüfungen beispielsweise zum Nachweis der beiden Quarantäneschaderreger an Kartoffeln Clavibacter michiganensis subsp. sepedonicus und Ralstonia solanacearum, zum Nachweis von Viren und Viroiden an Pflanzenmaterial oder zum Nachweis bestimmter Erreger an Saatgut.
Kundenzufriedenheit
Eine gute, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern ist uns sehr wichtig. Die Diagnoselabor der LfL möchten den Ansprüchen ihrer Auftraggeber gerecht werden. Um die künftige Zusammenarbeit zu optimieren, den Wünschen und Anforderungen der Auftraggeber besser zu entsprechen, sind Rückmeldungen der Kunden eine Grundvoraussetzung. Zu diesem Zweck haben wir einen Fragebogen zur Kundenzufriedenheit erstellt, auf dem unsere Kunden die Zusammenarbeit mit den Diagnoselaboren bewerten und wichtige Hinweise zur Verbesserung geben können. Negative Meldungen werden zum Anlass genommen, das Qualitätsmanagementsystem weiterzuentwickeln. Den Ursachen für die Unzufriedenheit des Kunden wird nachgegangen, Fehler und Unzulänglichkeiten soweit wie möglich behoben und falls erforderlich Korrekturmaßnahmen eingeleitet. Im Fall von LfL-internen Kunden ist der Informationsrückfluss auch durch den persönlichen Kontakt gesichert. Alle externen Kunden bitten wir, sich die Zeit zu nehmen und unseren Fragebogen auszufüllen. Wir danken Ihnen für Ihre Auskünfte.
Untersuchungsmöglichkeiten auf Schaderreger in den Diagnoselaboren des IPS
- Leistungsangebot der Diagnoselabore
- Untersuchung auf Schaderreger Ihres Pflanzenmaterials
- Probenbegleitscheine für die Einsendung von Proben zur Laboruntersuchung
- Virusdiagnose an der LfL: Es stehen serologische, molekularbiologische und biologische Verfahren zur Verfügung
- Informationen zu den Nachweismethoden bei der Virusdiagnose 103 KB