Pressemitteilung – 28. November 2019, Ergolding
Volles Haus bei der LfL-Jahrestagung zur Schweinehaltung

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat bei ihrer traditionellen Jahrestagung gestern in Ergolding das richtige Gespür für die aktuellen Diskussionen bewiesen: mehr als 250 Teilnehmer folgten der Einladung. „Schweinehaltung – Neue Herausforderung meistern!“ unter diesem Motto hat die LfL gemeinsam mit der EGZH Bayern, dem LKV Bayern, der Ringgemeinschaft Bayern und der ALB Bayern Lösungen auf drängende Fragen angeboten. Wie stellen sich aktuell die Marktchancen dar, wo stehen bayerische Schweinehalter im Vergleich zu den großen europäischen Erzeugern von Schweinefleisch wie Spanien, Frankreich oder Dänemark und den Niederlanden? Der Verbraucher legt zunehmend Wert auf Tierwohl und verschiedene Labels greifen diese Wünsche auf. Die Schweinehalter haben die Schwierigkeit beim Stallbau bereits jetzt für die nächsten 10 bis 15 Jahre vorzudenken. Ein Neubaukonzept muss flexibel und wandelbar sein, dass beispielsweise ein Hofnachfolger ohne große Umbauten für Auslauf oder Stroheinstreu im Premium- oder Biomarkt einsteigen kann.

Marktexperten, Wissenschaftler der LfL, die Mitglieder der Verbundberatung in Bayern sowie Praktiker nutzten die LfL-Jahrestagung zum Brückenschlag zwischen Forschung, Beratung und Praxis. Anpassungsfähige Stallbauten sind das Mittel der Wahl, um den unternehmerischen Spielraum nutzen zu können und die sich bietenden Marktchancen für den Betrieb zu ergreifen. Und dass beim Stallbau nicht allein das Tierwohl wichtig ist, machten die Diskussionen zum Thema Emissionen und gesellschaftliche Akzeptanz deutlich.
Als ein Dreh- und Angelpunkt in der Schweinehaltung stellt sich die Fütterung dar. Der sparsame Einsatz des Futters und die perfekte Abstimmung auf den tatsächlichen Bedarf der Tiere schont die Umwelt und ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für eine wettbewerbsfähige Schweinehaltung. In einem LfL-Forschungsprojekt arbeiten Pilotbetriebe genau an diesem Thema und erhalten die notwendigen Daten und Handlungsempfehlungen. Nach zwei Jahren haben einige Betriebe sehr gute Erfolge erzielt und über eine Veränderung beim Zukauf von Futter sowie eine optimale Futterration das Gleichgewicht zwischen Nährstoffinput und Nährstoffoutput verbessern können.
In der Schweinezucht stand die sogenannte Mütterlichkeit im Fokus. Mütterliche Sauen legen sich vorsichtig hin und tragen mit ihrem Verhalten dazu bei, dass mehr Ferkel aufgezogen werden. Geringe Tierverluste sind eines der wichtigsten Ziele in der Schweinehaltung, egal ob im Biobetrieb oder im konventionellen Betrieb. In einem LfL-Forschungsprojekt liefern Betriebe in ganz Bayern wichtige Daten und Beobachtungen, um die Mütterlichkeit von Sauen zu erfassen und objektive Aussagen dazu machen zu können, wie die Mütterlichkeit mit anderen Merkmalen und Leistungsdaten zusammen hängt. Mit diesen Ergebnissen können Schweinehalter gezielt die besten Sauen auswählen und Tierverluste spürbar verringern.
Die angeregte Diskussion und der rege Erfahrungsaustausch waren ein deutliches Zeichen, dass alle Partner der Schweinehaltung in Bayern gemeinsam an Lösungen arbeiten und den Herausforderungen aktiv begegnen.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.