Die Frage lässt sich bei Nutztieren nur spekulativ beantworten. Bei Modelltieren (z.B. Fliegen oder Mäusen) hat man Selektionserfolge teilweise über mehr als 100 Generationen erzielen können. Das würde bei Schweinen ungefähr 200 Jahren und bei Rindern 500 Jahren entsprechen. Einzelne Tiere zeigen uns heute schon, dass eine Verdoppelung der heute üblichen Leistungen biologisch machbar ist.
Wenn überhaupt, spielen biologische Leistungsgrenzen erst in ferner Zukunft eine Rolle. Wichtiger ist die Frage, welche Leistungen ethisch noch vertretbar sind.
Extrem hochleistende Tiere benötigen eine sehr gute Fütterung und Überwachung und sind damit im Grunde genommen nur etwas für Spezialisten. Bei der Bewertung von Leistungssteigerungen muss man auch beachten, dass die Fähigkeit der Tierhalter ständig verbessert werden. Das ermöglicht es ihnen, höherleistende Tiere entsprechend ihren Bedürfnissen zu versorgen.
Wichtig ist demnach, dass sich die Leistungen nicht schneller entwickeln, als die Fähigkeiten der Tierhalter. Dabei werden diese aber immer besser durch moderne Technik (z.B. Herdenmanagementprogramme und Sensoren) unterstützt.