Bayerische Eiweißinitiative
Anbauflächenentwicklung von Leguminosen 2019

Erbsenfeld
Die Entwicklung bleibt positiv – auch im Jahr 2019 nahm die Gesamtanbaufläche der Leguminosen zu. Die Steigerung ist dieses Jahr vor allem auf die Öko-Flächen zurückzuführen. Und noch ein Neuigkeit gibt es zu verzeichnen: mit 15.500 ha ist die Sojabohne zum ersten Mal die flächenstärkste großkörnige Leguminose. Auch bei den ÖV-Flächen mit Leguminosen hat sich seit 2018 einiges getan. Nach dem Verbot der chemischen Pflanzenschutzmittel und der Möglichkeit Kleegras als ÖVF anzuerkennen, kam es zu einer Verschiebung der Anbaustruktur.

Sojabohne – flächenstärkste großkörnige Leguminose

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der Anbaufläche mit Körnerleguminosen der letzten 13 Jahre. Auffallend sind zum einen die immer wieder kehrenden Schwankungen im Erbsenanbau, zum anderen der rasante Flächenzuwachs der Sojabohne ab 2016. Dank ihres konstanten Wachstums darf sich die Sojabohne 2019 zum ersten Mal flächenstärkste großkörnige Leguminose nennen. Im Gegensatz dazu bleibt die Lupine mit einer Fläche von ca. 500 ha nicht nur auf einem konstant niedrigen Niveau, sondern auch die flächenschwächste großkörnige Leguminose. Nach einer positiven Entwicklung der Ackerbohne ist die Fläche seit zwei Jahren wieder rückläufig.

Gesamtfläche steigt weiter

Wie eingangs bereits erwähnt bleibt die Entwicklung der Gesamtanbaufläche mit Leguminosen weiterhin positiv. Mit einer Fläche von 63.000 ha liegt sie gut 2.600 ha über dem Vorjahresniveau - 19.100 ha entfallen hiervon auf die Öko-Flächen. Die Gesamtfläche setzt sich zusammen aus der Summe der Körnerleguminosen (Ackerbohne, Erbse, Soja, Lupine), der Futterleguminosen (Luzerne, Klee, Klee-Luzerne-Gemisch) und den sonstigen Leguminosen (Wicke, Linse, Esparsette/Seradella, Gemenge Erbse/Bohne). Nimmt man in die Rechnung neben den Leguminosen in Reinsaat auch Leguminosen in Mischungen, wie Kleegras und Gemenge Leguminosen mit Stützfrucht, dazu, erhöht sich die Gesamtfläche auf 150.000 ha.

Flächenzuwachs bei den Ökos

Ein Blick auf die Flächenveränderung in der Abbildung verrät woher die Steigerung kommt – von den Öko-Flächen. Während diese einen Zuwachs um 3.020 ha verzeichneten, nahm die konventionelle Fläche um 335 ha ab. Einen Sprung nach vorn machte im Öko-Bereich insbesondere die Sojafläche. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich die Fläche fast verdoppeln. Konventionelle Rückgänge gab es bei allen Kulturen, bis auf Soja (plus von 1.600 ha) und Lupinen (plus von 12 ha). Lediglich bei der Ackerbohne nahm die Öko-Fläche ebenfalls ab. Waren 2017 noch 25 % der Leguminosenfläche ökologisch und 75 % konventionell bewirtschaftet, hat sich der Anteil 2019 zugunsten der Ökoflächen verschoben - 70 % konventionell und 30 % öko.

Regionale Unterschiede

Regionale Unterschiede zeigt dieses Grafik. Während in Mittel- und Oberfranken die Gesamtfläche abnahm, verzeichneten alle anderen Regierungsbezirke Zuwächse. Die Fläche in Unterfranken wuchs, insbesondere dank den Erbsen (530 ha) und Sojabohnen (670 ha), mit 1.400 ha am stärksten. Danach folgen Niederbayern, Oberbayern, Schwaben und die Oberpfalz mit 100 ha. Welcher Regierungsbezirk die meisten Leguminosen anbaut verrät ein Blick auf die Tabelle.
Anbaufläche Leguminosen in Reinsaat in den bay. Regierungsbezirken, Zahlen gerundet (Quelle: InVeKoS, 2019).
 OberbayernNiederbayernOberpfalzOberfrankenMittelfrankenUnterfrankenSchwaben
20171074059809420771010200108705160
2018116406720918070009310113705160
2019124507580929065609000127605420
Eine hohe Anbaufläche wird erst im Verhältnis zur Gesamtackerfläche im jeweiligen Regierungsbezirk aussagekräftig. Wie hoch ist also der Anteil der Leguminosen an der Ackerfläche? Auch hier ist Unterfranken mit einem Anteil von 4,6 % Spitzenreiter. Anschließend folgen Mittelfranken, Oberpfalz, Oberfranken und Oberbayern. Schlusslichter bleiben Niederbayern und Schwaben mit einem Anteil von 2,1 % Leguminosen an der Ackerfläche.