Forschungs- und Innovationsprojekt
Projekt Soja-Netzwerk

Gruppe von Personen steht in einem Sojafeld, eine Person erklärt.

"Modellhaftes Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Sojabohnen in Deutschland"

Das Verbundvorhaben "Soja-Netzwerk" ist Teil der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes. Ziel des Netzwerks ist die Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Sojabohnen in Deutschland. Der heimische Sojaanbau soll dabei mit verschiedenen Maßnahmen angekurbelt werden.

Netzwerk aus Demonstrationsbetrieben

Wichtiger Bestandteil des Projekts sind die Demonstrationsbetriebe, auf denen aktuelle Erkenntnisse aus der Soja-Forschung in die Praxis umgesetzt werden. Zudem werden schlagbezogene Daten zum Sojaanbau, Fruchtfolgen sowie Vergleichs- und Nachfrüchten erfasst.
Die Demonstrationsbetriebe sind der Kern des Soja-Netzwerks. Auf allen Betrieben werden Daten zum Sojaanbau erhoben, die Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit geben sollen. Auf Leuchtturmbetrieben werden zudem Demonstrationsflächen angelegt, um den aktuellen Stand des Wissens zum Sojaanbau einem interessierten Publikum auf Feldtagen oder Felderbegehungen zu vermitteln.

120 Demonstrationsbetriebe in 11 Bundesländern
50 Leuchtturmbetriebe und 70 Datenerfassungsbetriebe
46 Prozent der Betriebe wirtschaften konventionell, 54 Prozent ökologisch

Datenmanagement

Im Zuge des Datenmanagements findet über die Erhebung pflanzenbaulicher Daten einerseits eine detaillierte Beschreibung des Sojabohnenanbaus in den im Netzwerk beteiligten Betrieben statt. Es werden Parameter, wie zum Beispiel zu Sorten, Aussaatzeitpunkt, Bestandspflege, Ernte und Verwertung der Sojabohnen erfasst und analysiert. Andererseits wird unter Verwendung weiterer Kennzahlen eine ökonomische Analyse durchgeführt. Anhand der Systematik des Deckungsbeitrages findet eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus statt, wobei die Leguminose auch verschiedenen Alternativkulturen gegenübergestellt wird. Darüber hinaus steht eine Abschätzung der Vorfruchtwirkung der Sojabohne im Fokus. Hierzu liefern Deckungsbeiträge der Nachfrüchte nach Sojabohnen bzw. nach den Vergleichsfrüchten wesentliche Erkenntnisse. Neben Daten aus Praxisschlägen werden auch Kennzahlen, wie zum Beispiel Sojasorten, Saattiefen oder Saatstärken, in den verschiedenen Demonstrationsanlagen erhoben.

Datenmanagement im bundesweiten Soja-Netzwerk

Wertschöpfungsketten

Zur Verbesserung der Verwertung von Soja in Deutschland sollen drei modellhafte Wertschöpfungsketten konzipiert werden, bei denen vom Feld bis zum Futter oder Lebensmittel alle maßgebenden Stationen analysiert werden:
  1. Wertschöpfungskette ökologische Futtersoja (Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V.)
  2. Wertschöpfungskette konventionelle, gentechnikfreie Futtersoja (Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg, Kraichgau Raiffeisen Zentrum EG, ZG Raiffeisen Gruppe)
  3. Wertschöpfungskette Lebensmittelsoja (Life Food GmbH/Taifun Tofuprodukte)

Wissenstransfer

Eine der Hauptaufgaben des Soja-Netzwerks ist der Wissensaustausch zwischen Forschung, Beratung und Praxis. Daher werden über die gesamte Projektlaufzeit von allen Projektpartnern Maßnahmen wie Feldtage, Seminare und Vortragsveranstaltungen durchgeführt. Auf der Projektwebsite www.sojafoerderring.de werden umfassende Informationen zu Anbau und Verwertung von Soja bereitgestellt.
Zudem entwickelt die Pädagogische Hochschule Freiburg eine Unterrichtskonzeption und -materialien zum Thema "Pflanzliche Eiweiße für die Ernährung des Menschen aus nachhaltiger Landwirtschaft am Beispiel Soja" für allgemeine und berufsbildende Schulen.

Projektwebsite Soja-Netzwerk Externer Link

Projektpartner und deren Aufgaben

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Gesamtkoordination, Datenmanagement, Betreuung der konventionell wirtschaftenden Demonstrationsbetriebe in Bayern

Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V.

Betreuung der ökol. Demonstrationsbetriebe in Bayern; Konzeption einer modellhaften Wertschöpfungskette für Öko-Futtersoja

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg

Betreuung der Demonstrationsbetriebe in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz; Konzeption einer modellhaften Wertschöpfungskette für konventionelle Futtersoja

Life Food GmbH/Taifun Tofuprodukte

Literaturrecherchen und Expertenbefragungen, Website, Konzeption einer modellhaften Wertschöpfungskette für Lebensmittel-Soja

Weitere Projektbeteiligte
  • Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V. (LKP)
  • Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLFG)
  • Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
  • Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF)
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (SfULG)
  • Landwirtschaftskammern (LWK) Niedersachsen, NRW und Saarland
  • Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL)
  • Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR)
  • Kraichgau Raiffeisen Zentrum EG (KRZ)
  • ZG Raiffeisen Gruppe (ZG)
  • Berater Jürgen Unsleber
  • Pädagogische Hochschule Freiburg

Koordination und Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur
Robert Schätzl
Tel.: 089 17800-118
E-Mail: Eiweissinitiative@LfL.bayern.de

Projektinformation
Laufzeit: 1. September 2013 bis 31. Dezember 2018
Förderung: Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie.

Logo: Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (PTBLE). Logo Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft