LfL-Information
Fischzustandsbericht 2018

Titelblatt der Publikation

Die Fischartenzusammensetzung ist in der Vielzahl der Gewässerstrecken weit von den natürlichen Verhältnissen entfernt. Besonders das Fehlen bzw. der oft verschwindend geringe Anteil an Wanderfischarten gibt Anlass zur Sorge. Für den Zeitraum von 2011 bis 2017 ist im Vergleich zu den Werten der Jahre 2004 bis 2010 kaum eine Veränderung zu verzeichnen. Die Individuendichte und der Anteil fortpflanzungsfähiger Fische bewegen sich auf sehr niedrigem Niveau. (51 Seiten)

Erscheinungsdatum: Dezember 2018

Schutzgebühr: 10 €

Die Publikation als PDF pdf 3,2 MB

Stück  

Themenliste

  • Methode der Zustandseinschätzung
  • Zustand der Fischpopulationen in den bayerischen Gewässern
  • Gefährdungsursachen für Fischbestände in Fließgewässern
  • Angelfischerei
  • Maßnahmen zur Erhaltung der Fischfauna
  • Fallbeispiele positiv auf Fischbestände wirkender Maßnahmen

Kernaussagen

  • Die ist Artenvielfalt weitgehend konstant.
  • Die Artenzusammensetzung ist in 87 Prozent der untersuchten Gewässerstrecken gestört.
  • Die Fischbestände sind weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.
  • Die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der biologischen Durchgängigkeit unserer Fließgewässer ist weiter fortzuführen.
  • Wasserentnahmen sind so zu regeln, dass die Fischzönose keinen Schaden erleidet
  • Bei Genehmigungsverfahren von Wasserkraftanlagen sind die Nutzung der regenerativen Energie und die hierdurch verursachten ökologischen Schäden gewissenhaft abzuwägen. Wasserkraftnutzung darf nur in Verbindung mit geeigneten Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulationen erfolgen.
  • In strukturarmen Gewässern sind Lebensraum verbessernde Maßnahmen durchzuführen und die Eigendynamik des Fließgewässers zu fördern.
  • Ein ausreichender Geschiebetransport ist zu gewährleisten.
  • Künstlich geschaffene Standgewässer, wie z. B. Baggerseen, sollten als Ersatzlebensräume für gefährdete Fischarten, insbesondere der Flussauen, genutzt und entsprechend fischereilich gehegt werden. Naturschutzfachliche und fischereiliche Aspekte sind hierbei abzuwägen.
  • Dem Sediment- und Schadstoffeintrag in Gewässer ist durch gewässerschonende Landbewirtschaftung sowie Unterstützung dieser Maßnahmen durch ausreichend dimensionierte Uferrandstreifen und Errichtung von Sedimentfängen entgegenzuwirken.
  • Die konsequente Anwendung von Sicherheitsstandards beim Betrieb von Biogasanlagen sowie mehr Aufklärungsarbeit bei deren Betreibern, ist zwingend erforderlich.
  • Um den Fraßdruck von Kormoran und Gänsesäger in biologisch verträglichen Grenzen zu halten, ist ein flächendeckendes Management erforderlich.
  • Bei artenschutzrechtlichen Zielkonflikten (z. B. Amphibien, Biber, Libellen) sind die fischökologischen Aspekte bei der Abwägung des jeweils höheren Schutzgutes entsprechend zu berücksichtigen.
  • Hinsichtlich der zunehmenden Beunruhigung durch Sport- und Freizeitboote ist in der Öffentlichkeit Aufklärungsarbeit zu betreiben. In betroffenen Gewässern ist der Bootsbetrieb räumlich und zeitlich zu regeln.

Mehr zum Thema

Kartierung von Fischbeständen in Bayern

Die Kartierung der Fischbestände in Bayern ermöglicht einen landesweiten Überblick. Mehr