Rassenvielfalt
Schafrassen in Bayern
Bayern ist das schafreichste Bundesland und hat den größten Bestand an Rassen und Zuchttieren. Zurzeit werden in Bayern 38 Rassen in rund 370 Zuchtbetrieben mit knapp 17 000 Zuchttieren züchterisch betreut.
Die Rassen werden in Deutschland in vier Rassegruppen gegliedert und zwar in Merinoschafe – Fleischschafe – Landschafe und Milchschafe. In Bayern wird die große Gruppe der Landschafe unterteilt in Bergschafe und Landschafe. Zu den Bergschafen gehören alle Rassen die ursprünglich aus dem alpinen Raum stammen, alle anderen gehören zu den Landschafen. Die Gruppe der Haarschafe wird auch gesondert aufgeführt.
Die wichtigsten bayerischen Rassen
Von den wichtigsten bayerischen Rassen kann jeweils eine Seite mit Bild, Herkunft, Exterieur, Zuchtziel, Leistung und Bestandszahlen aufgerufen werden.
Merinoschafe
Die Merinoschafe stellen die Hauptgruppe der Bayerischen Schafrassen. Die wichtigste Rasse ist das Merinolandschaf, die typische Rasse der Vollerwerbsschäfer, die großflächig extensive Flächen beweiden. Die Merinorassen zeichnen sich durch die typischen Merinowollen aus. Heute wird der Schwerpunkt in der Zucht auf marktfähige Schlachtkörper gesetzt.
Fleischschafe
Fleischschafe werden überwiegend in Koppelhaltung auf besseren Standorten gehalten. Sie werden gezielt zur Produktion wüchsiger Lämmer mit hochwertigen Schlachtkörpern gezüchtet. Böcke dieser Rassengruppen werden in der Kreuzungszucht bei Merinolandschaf-, Bergschaf- und Landschafbetrieben eingesetzt, um die Mast- und Schlachtleistungsmerkmale zu verbessern.
Bergschafe
Die Bergschafrassen werden schwerpunktmäßig im Alpen- und Voralpenraum von Oberbayern und Schwaben gehalten. Aufgrund der langabgewachsenen, groben Wolle eignen sie sich vor allem für die Haltung in niederschlagsreichen Gebieten. Als in ihrem Bestand gefährdete Rassen werden das Braune Bergschaf, Brillenschaf sowie Alpine und Krainer Steinschaf vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit einer Haltungsprämie für Zuchttiere gefördert.
Landschafe
Landschafe sind anspruchslos und damit zur Pflege von ertragsarmen, rauen Mittelgebirgslagen geeignet. Neben der Landschaftspflege werden sie auch in Kleinbetrieben in der Koppelhaltung eingesetzt, da sie gute Futterverwerter und widerstandsfähig sind. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaf und Forsten fördert die in ihrem Bestand gefährdeten Rassen Rhönschaf, Coburger Fuchsschaf und Waldschaf mit einer Haltungsprämie für Zuchttiere.
Haarschafe
Haarschafe sind gewöhnlich in den wärmeren Gebieten unserer Erde anzutreffen. Vor allem in den tropischen und subtropischen Gebieten gibt es eine Vielfalt an Rassen, Farbschlägen und auch Kreuzungen. Die Tatsache, dass sie einem natürlichen, jahreszeitlich bedingten Fellwechsel unterliegen und somit nicht geschoren werden müssen, hat diese Rasse in Zeiten sinkender Wollpreise für manchen Kleinschafhalter interessant gemacht.
Milchschafe
Milchschafrassen sind Dreinutzungstiere. Sie produzieren Milch, Fleisch und Wolle. Der Schwerpunkt liegt auf der Erzeugung von Schafmilch. In Bayern hat die Milchschafhaltung eine lange Tradition. Die hochwertigen Produkte aus der Schafmilch werden überwiegend in der Direktvermarktung verkauft.
Mehr zum Thema
Die Almhaltung von Schafen spielt in Bayern abgesehen vom Werdenfelser Land eine eher untergeordnete Rolle. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Tierzucht in Grub nahm das Interreg-Projekt "Almen aktivieren – neue Wege für die Vielfalt" der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) zum Anlass, dieser Entwicklung mit vielen kleineren Maßnahmen gemeinsam mit den Züchtern aktiv entgegenzuwirken.
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