Heimische Eiweißfuttermittel
Ferkelaufzucht mit "heimischen Eiweißfuttermitteln"
Ferkelfütterungsversuch mit Einzeltierfütterung
Im Rahmen des Aktionsprogrammes „Heimische Eiweißfuttermittel“ wird verstärkt auch der Einsatz von Extraktionsschrot aus der „Donausojabohne“ diskutiert. Nach Rückmeldungen von Einkäufen beträgt dabei aber der Preisunterschied zu "Überseesoja" mit 48 % Rohprotein bis zu 15 €/dt. In einem Ferkelaufzuchtversuch wurde deshalb Sojaextraktionsschrot aus der „Donausojabohne“ mit Übersee-HP-Soja verglichen. Darüber hinaus wurden in weiteren Behandlungsgruppen Rapsextraktionsschrot sowie tanninarme Ackerbohnen geprüft.
Getestete Eiweißfuttermittel
Sojaextraktionsschrot als Kontrollfutter
Extraktionsschrot aus "Donausojabohnen"
Versuchsdurchführung
Ferkelfütterungsversuch in Schwarzenau mit 20 Tieren pro Versuchsgruppe
- Gruppe A: Sojaextraktionsschrot mit 48 % Rohprotein (Kontrollgruppe)
- Gruppe B: Extraktionsschrot aus der Donausojabohne mit 46 % Rohprotein
- Gruppe C: Rapsextraktionsschrot + Sojaextraktionsschrot mit 48 % Rohprotein
- Gruppe D: Ackerbohnen + Sojaextraktionsschrot mit 48 % Rohprotein
Die Ferkel wurden in 8 Buchten mit jeweils 10 Tieren gehalten. Die Futteraufnahme wurde täglich für das Einzeltier an den Abrufstationen erfasst. Alle Versuchstiere wurden einmal pro Woche gewogen.
Die Ergebnisse im Überblick
In nebenstehender Grafik sind die täglichen Zunahmen, der Futterverzehr pro Tag sowie der Energieverbrauch je kg Zuwachs relativ zur Kontrollgruppe dargestellt.
Mit 550 und 548 g täglichen Zunahmen lagen die Gruppen mit konventionellem Soja- und Rapsextraktionschrot gleich auf. Nur wenig darunter lag die Donausoja-Gruppe mit 543 g. Abgeschlagen war die Fütterungsgruppe mit Ackerbohnen und 510 g täglichen Zunahmen. Die Tiere dieser Gruppe hatten mit 783 g pro Tag auch den niedrigsten Futterverzehr.
Die höchste Futteraufnahme mit 902 g je Tier und Tag wurde in der Gruppe mit Rapsextraktionsschrot beobachtet. Die beiden Sojagruppen zeigten mit 816 g (konventionelle Ware) und 829 g (Donausoja) einen vergleichbaren Futterverzehr pro Tier und Tag.
Fazit
- Bei Einsatz von Ackerbohnen führte ein reduzierter Futterverzehr zu ca. 40 g geringeren täglichen Zunahmen im Vergleich zur Kontrollgruppe.
- In der Gruppe mit Rapsextraktionsschrot hatte ein höherer Futterverzehr keine Verbesserung der täglichen Zunahmen zur Folge.
- Mit Extraktionsschrot aus der Donausojabohne ließen sich ähnlich höhe Leistungen wie in der Kontrollgruppe erzielen. Die um 10-15 €/dt höheren Kosten schlugen aber mit ca. 1 € pro Ferkel zu Buche.
Projektinformation
Projektleiter: Dr. H. Lindermayer
Projektbearbeiter: Dr. W. Preißinger; G. Propstmeier
Laufzeit: Februar bis Juni 2013
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Landwirtschaftliche Nutztiere werden in hohem Maße mit Eiweißträgern aus Übersee gefüttert. Insbesondere der Import von Sojabohnen und Sojaschrot gleicht derzeit die Unterversorgung Europas an Eiweißfutter aus. Prinzipiell lässt sich der Einfuhrbedarf an Futtereiweiß vermindern. Hilfreich dafür sind Anstrengungen in unterschiedlichen Bereichen der Tierernährung und des Pflanzenbaus.
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