Wirksamkeit des Futterzusatzstoff „Sangrovit“ bei säugenden Sauen

mehrere Ferkel saugen an einer Zuchtsau, die in einem Gitter liegt
Hauptwirkstoffgruppe des Futterzusatzstoffes „Sangrovit“ sind verschiedene im Federmohn vorkommenden Alkaloide. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass diese Alkaloide zum einen die Protein- bzw. Aminosäureverfügbarkeit verbessern und zum anderen Entzündungsreaktionen vermindern.

Positive Effekte durch "Sangrovit"

Bei Zuchtsauen, insbesondere in der Zeit um das Abferkeln bzw. in der Säugephase werden laut Hersteller nach Einsatz von Sangrovit folgende positive Effekte beobachtet.
  • Optimale Vorbereitung auf die Laktation
  • Vermindertes Energiedefizit, geringere Lebendmasseverluste
  • Positive Effekte auf die Darmgesundheit
  • Verbesserte Futteraufnahme, Stabilität der Futteraufnahme
  • Erhöhte Milchbildung und Milchleistung
  • Verbesserte Kolostrumqualität
  • Positive Effekte auf Geburtsverlauf und Nachgeburtsverhalten
  • Höhere Absetzgewichte

Überprüfung in einem Fütterungsversuch

In einem Fütterungsversuch mit Zuchtsauen (7 Tage vor dem Abferkeln bis 26 Tage nach dem Abferkeln) wurden diese Aussagen überprüft.
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
In einem aufwändigen Versuch mit und ohne Sangrovit im Geburtsfutter (100 g Sangrovit/t) bzw. Säugefutter (60 g Sangrovit/t) wurden 60 Zuchtsauen im Abferkelstall getestet. Neben dem Futterverzehr der Sauen und Ferkel und den jeweiligen Gewichten vor und nach der Geburt und in der Säugezeit wurden als Leistungen die Zunahmen der Wurfgewichte sowie einige Geburtsparameter erfasst. Die nicht statistisch nicht abzusichernden Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen.
  • Die mit Sangrovit gefütterten Jungsauen hatten etwas mehr Wurfmassezuwachs, knapp 8 MJ ME mehr Energie- bzw. Futteraufnahme je Sau und Tag.
  • Ausserdem zeigten sie eine bessere Energieverwertung bzw. Energieeffizienz (0,6 MJ ME/kg Ferkelmassezuwachs weniger) und einen etwas höheren Futterverzehr zu Beginn der Laktation und in den Spitzenzeiten.
  • Bei den Sauen ab dem 2. Wurf konnten diesbezüglich keine Vorteile durch Einsatz von Sangrovit gefunden werden.
  • Mit Sangrovit gefütterte Sauen mobilisierten unabhängig von der Wurfziffer mehr Körpermasse ohne in den „kritischen“ Bereich zu kommen und hatten etwas kürzere Geburtszeiten und weniger Temperaturerhöhung um die Geburt.
  • Der pflanzliche Futterzusatzstoff Sangrovit könnte ein Stabilisator der Leistungen und Tiergesundheit vor allem bei Jungsauen sein.

Säulendiagramm der Wurfnummern mit Wurfzuwachs

Wurfzuwachs (kg/Tag) ohne und mit Sangrovit – nach Wurfziffer
Projektinformation
Projektleitung: Dr. H. Lindermayer
Projektbearbeitung: Dr. W. Preißinger; G. Propstmeier
Laufzeit: März bis August 2011

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