Ferkelaufzucht mit unterschiedlichem Vermahlungsgrad von Getreide
Fein und grob vermahlenes Getreide
Bei der Futterherstellung für Ferkel stellt sich immer wieder die Frage nach der "idealen" Schrotfeinheit des Getreides. Eine eindeutige Aussage ist schwierig, es kommt dabei auf die Rahmenbedingungen im Einzelbetrieb an. Egal ob feiner oder gröber geschrotet werden soll, die für die Fütterung Verantwortlichen müssen ihre Schrotanlage kennen und die für ihre Tiere passende Mahlfeinheit gezielt herstellen. So wurden bei gröberer Futterstruktur beziehungsweise bei einer weniger intensiven Vermahlung des Futters weniger Magenulcera in der drüsenlosen oberen Magenregion, eine Verminderung des Salmonellen-Druckes sowie ein günstiger Einfluss auf die Kotbeschaffenheit beobachtet. Grundsätzlich kann mit gröberem Futter gastroenteralen Erkrankungen vorgebeugt und damit der Tierarzneimitteleinsatz reduziert werden.
Versuchsdurchführung
- Gruppe A, grobe Vermahlung des Getreides (6 Millimeter Sieblochdurchmesser)
- Gruppe B, feine Vermahlung des Getreides (3 Millimeter Sieblochdurchmesser)
Die Ferkel wurden in 16 Buchten mit jeweils 12 Tieren gehalten. Die Futterzufuhr erfolgte für jede Behandlungsgruppe über eine separate Spot-Mix-Fütterungsanlage. Die Futtermengen wurden täglich pro Bucht, die Lebendmassen wöchentlich am Einzeltier erfasst. In der Woche nach dem Absetzen wurde ein spezielles Absetzfutter eingesetzt. Ab der zweiten Versuchswoche kam ein Ferkelaufzuchtfutter I und aber der vierten Versuchswoche ein Ferkelaufzuchtfutter II zum Einsatz. Die Futtermischung waren mit Ausnahme der Schrotfeinheit in beiden Versuchsgruppen gleich.
Die Partikelgrößenverteilung wurde mittels eines Siebturms mit Sieblochdurchmessern von 0,2 bis 3,15 Millimeter bestimmt.
Ergebnisse
Partikelgrößenverteilung
Die Partikelgrößenverteilung ist in nachfolgender Tabelle zusammengestellt. Für das Absetzfutter und das Ferkelaufzuchtfutter I konnte der Einsatz der unterschiedlichen Siebe bestätigt werden.
Anders war es beim Ferkelaufzuchtfutter II. Hier waren die Partikel bis 0,5 Millimeter und bis 1,0 Millimeter bei größerem Siebdurchmesser sogar etwas höher. Die ganz feinen Bestandteile waren aber mit 2,2 Prozent gegenüber 3,9 Prozent niedriger.
Absetzfutter | Absetzfutter | Ferkelaufzuchtfutter I | Ferkelaufzuchtfutter I | Ferkelaufzuchtfutter II | Ferkelaufzuchtfutter II | |
---|---|---|---|---|---|---|
A (6 mm) | B (3 mm) | A (6 mm) | B (3 mm) | A (6 mm) | B (3 mm) | |
< 0,2 mm | 4,0 | 7,1 | 3,6 | 3,3 | 2,2 | 3,9 |
0,2 mm | 11,4 | 12,2 | 15,2 | 16,9 | 17,1 | 14,1 |
0,4 mm | 5,0 | 6,8 | 6,8 | 5,0 | 8,7 | 7,8 |
0,5 mm | 11,0 | 14,5 | 18,9 | 32,2 | 25,7 | 24,3 |
≤ 0,5 mm | 31,4 | 40,6 | 44,5 | 57,4 | 53,7 | 50,1 |
0,8 mm | 9,2 | 10,6 | 11,1 | 12,7 | 12,4 | 11,7 |
1,0 mm | 16,0 | 16,1 | 18,0 | 15,7 | 17,6 | 17,5 |
≤ 0,5 mm | 56,6 | 67,3 | 73,6 | 85,8 | 83,7 | 79,3 |
1,4 mm | 28,8 | 23,0 | 17,8 | 9,7 | 11,5 | 14,1 |
2,0 mm | 14,0 | 9,6 | 7,4 | 3,7 | 4,1 | 5,8 |
3,15 mm | 0,6 | 0,1 | 1,2 | 0,7 | 0,7 | 0,8 |
Kotbeschaffenheit
Im weiteren Versuchsverlauf wurde in beiden Gruppen der Kot in den Buchten im Mittel mit 2,5 als noch "normal" bzw. unauffällig bewertet.
Aufzuchtleistungen
Im Mittel des Versuch zeigte sich kein signifikanter Effekt des verwendeten Mühlensiebs auf die Tageszunahmen, den Futterverbrauch sowie den Futteraufwand pro Kilogramm Zuwachs.
A (6 mm) | A (6 mm) | ||
---|---|---|---|
Futterverbrauch | g/Tier, Tag | 844 | 817 |
Tägliche Zunahmen | g | 520 | 516 |
Futteraufwand | g/kg Zuwachs | 1,61 | 1,57 |
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Weitere Versuchsberichte zum Vermahlungsgrad von Getreide in der Ferkelaufzucht
- Fütterungsversuch mit unterschiedlich fein geschrotetem Getreide beim Ferkel, Versuch 2012 1,7 MB
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