Futterknappheit – was tun?
Die Trockenheit hat in einigen Regionen Bayerns dazu geführt, dass die eigenen Futtererträge dieses Jahr nicht ausreichen könnten. Welche Alternativen könnten in Frage kommen? Wie verhindere ich das für kommende Jahre?
Immer längere Trockenphasen und geänderte Klimabedingungen führen zu immer schwierigeren Anbaubedingungen und sehr schwankende Erträge bzw. Ertragsausfälle. In einigen Regionen hat die langanhaltende Trockenheit zum Stillstand des Gräserwachstums auf den Wiesen geführt, so dass die Erträge aus dem Grünland dieses Jahr deutlich geringer ausfallen.
Beim Silomais ist die Lage sehr unterschiedlich, die Spanne reicht heuer von fehlenden Kolben bis hin zu sehr guten Beständen.
Futterplanung bedeutet: wie viel Futter welcher Art brauche ich für meine Tiere und welche Vorräte muss ich deshalb einplanen? Wie geht man praktischerweise vor?
Zuerst muss ein Zeitpunkt für die Futterbilanzierung festgelegt werden. Dazu bietet sich ein Stichtag nach Abschluss der Futterernte an. Es kann aber auch für eine Zwischenbilanz ein früherer Termin angesetzt werden, um frühzeitig reagieren zu können, z. B. kann die Ration angepasst bzw. der Anteil des knappen Futtermittel verringert werden. Dabei entspricht eine Reduktion um 10 % Maissilage zum jetzigen Zeitpunkt dem gleichen Einsparpotential wie eine Reduktion um 30 % 3 Monate später. Die Änderungen an der Ration sind bei frühzeitiger Anpassung also weniger drastisch. Eine möglichst kontinuierliche Fütterung wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.
Eine Anleitung zur Kalkulation von Futtermengen und ein Berechnungsbeispiel ist im folgenden Artikel dargestellt: Mehr
Frühzeitig geernteter, trockenheitsgeschädigter Silomais neigt, vor allem bei kurzer Silierdauer, geringer Verdichtbarkeit und hohen TM-Gehalten zu Nacherwärmung und Schimmelbildung. Bei schon vorliegender Futterknappheit ist es also umso wichtiger, die Ernte in möglichst guter Qualität und weitgehend verlustfrei zu konservieren. Mehr
Welche Futterreserven können mobilisiert werden?
Ist abzusehen, dass das Futter knapp wird, so ist die erste Überlegung, welche eigenen Futterreserven noch mobilisiert werden könnten. Hier sollte überlegt werden, ob Flächen, die für Körnermais oder Biogasmais vorgesehen waren, nicht als Silomais genutzt werden können, damit wenigstens die Vorräte – wenn auch bei geringerer Qualität – sichergestellt werden können. Ist schon im Frühjahr klar, dass mehr Futter benötigt wird, kommt auch eine Ganzpflanzensilage in Frage, sofern das geeignete Stadium noch nicht überschritten ist beziehungsweise die Bestände nicht schon geerntet sind.
Nutzung von Zwischenfrüchten
Der Anbau von Zwischenfrüchten kann auch ein Risikoausgleich in Trockenjahren sein, zudem ist der Boden ist besser ausgenützt.
Die Auswahl der Zwischenfrüchte richtet sich nach Fruchtfolge, Nutzungszeitpunkt (selbes oder nächstes Jahr?) und natürlich nach der Wasserversorgung. Für die Nutzung im selben Jahr, d.h. als Sommerzwischenfrucht, muss der Anbau noch im Juli, spätestens Anfang August erfolgen, so dass für das Heranwachsen noch 8 – 10 Wochen Vegetationszeit verbleiben. Hauptvoraussetzung hierfür sind genügend Niederschläge in dieser Zeit, insbesondere für Gräser. Ist dies nicht gegeben, so sollte der Anbau von Winterzwischenfrüchten geplant werden.
Einsatz von Zwischenfrüchten in der Wiederkäuerfütterung
Zukauf von Futtermitteln
Es bleibt noch der Zukauf von Silomais, Stroh und anderen Futtermitteln. Dabei ist es aus Gründen der Tiergesundheit und der Wirtschaftlichkeit wichtig, die Tiere auszufüttern und nicht einfach die Futtermengen zu reduzieren. In den Rationsbeispielen bei knappen Vorräten an Gras- und Maissilage für Milchvieh und Bullenmast (Tabellen 2 und 3) wird deswegen ein Leistungsniveau von zirka 30 Kilogramm Milch bei Milchkühen beziehungsweise Tageszunahmen von zirka 1350 Gramm bei Mastbullen angestrebt. Um passende Rationen mit Zukaufsfuttermitteln zusammenstellen zu können, müssen die Inhaltsstoffe bekannt sein.
Welche Zukaufsfuttermittel kommen in Frage?
Stroh
Stroh ist in diesem Jahr in guter Qualität vorhanden und kann bei Ausgleich von Eiweiß und Energie auch als teilweiser Ersatz für Mais- und Grassilage verwendet werden. Wichtig ist, dass es kurz (zirka 4 cm) geschnitten ist und gut eingemischt wird, da es sonst selektiert wird. In der Milchviehhaltung bilden zirka 4 kg Stroh aufgrund der Energiedichte ungefähr die "Schallmauer" für eine Milchleistung bis 30 kg (ca. 6,7 MJ NEL/kg TM in der Gesamtration). Bei höherer Milchleistung muss der Strohanteil entsprechend reduziert werden. In der Bullenmast wird ein höherer Stroheinsatz durch das geringere Pansenfassungsvermögen noch stärker begrenzt. Der für die Beibehaltung des Leistungsniveaus nötige Kraftfutterausgleich würde zwangsläufig auf eine Kraftfuttermast hinauslaufen. Der höhere Kraftfuttereinsatz bei verstärkter Strohfütterung führt zu einem generellen Problem: wird die fehlende Energie nur über Getreide ergänzt, so wird die maximal zuträgliche Menge an pansenabbaubaren Kohlenhydraten von zirka 28 Prozent in der Rindermast bzw. 25 Prozent in der Milchviehfütterung schnell erreicht. Daher sollte unbedingt eine Kombination von Getreide mit Körnermais und/oder Melasseschnitzeln erfolgen. Stroh bietet sich auch als ideale Ergänzung zu Saftfutter mit fehlender oder mangelnder Strukturwirksamkeit, wie Kartoffeln, Kartoffelpresspülpe oder Biertreber an.
Biertreber
Biertreber ist reich an Eiweiß und Energie, wird gerne gefressen und hilft den Zukauf von Eiweißfutter zu reduzieren. Da er wenig Struktur enthält, gelten tägliche Futtermengen von 1,5 kg Frischmasse (FM)/100 kg Lebendgewicht bei Mastbullen bzw. 15 kg FM/Tag bei Milchkühen als verträgliche Höchstmengen. Frischer Biertreber ist leicht verderblich und sollte deshalb dreimal in der Woche frisch geliefert werden. Für eine längere Lagerdauer ist daher eine Silie-rung auf einer befestigten Bodenplatte, im Fahrsilo oder im Folienschlauch angebracht. Dazu wird der Einsatz eines chemischen Siliermittels der DLG-Wirkungsrichtung 1a oder 1b empfohlen (Siliermittelliste im Internet unter www.lfl.bayern.de/ite). Zur Silierung sollten mindestens zwei Silos vorhanden sein: aus dem einen wird gefüttert, im anderen siliert und gelagert. Die Öffnung der Silage darf erst bei Abkühlung unter 20°C (frühestens nach 4-6 Wochen) erfolgen. Aufgrund des hohen Feuchtegehalts muss besonders auf die Hygiene in Silo und Trog geachtet werden.
Hilfestellung zum Siliermitteleinsatz
Kartoffelpresspülpe
Kartoffelpresspülpe ist ein Nebenprodukt aus der Stärkeindustrie, sehr energiereich, aber eiweiß-, vitamin-, und mineralstoffarm. Kartoffelpresspülpe kann einen Teil der Maissilage bzw. des Getreideschrots ersetzen. Aufgrund des hohen Wassergehaltes ist sie leicht verderblich und muss siliert werden. Der Haufen wird nach zwei Tagen glattgestrichen, um Lufteinschlüsse zu verhindern und dann erst luftdicht mit einer Folie abgedeckt. Alternativ kann Kartoffelpresspülpe auch als Deckschicht zu Gras- oder Maissilage verwendet werden. Die Entnahme sollte nach frühestens 6 Wochen erfolgen, wobei auf eine glatte Anschnittfläche zu achten ist. In jedem Fall sollte im Sommer ein Vorschub von mindestens zwei Metern und im Winter von einem Meter erreicht werden, um den Verderb zu verhindern. Trotz des geringen Trockenmasse (TM)-Gehalts von 15 – 18 Prozent treten keine Probleme mit Sickersaftbildung auf. Da Kartoffel-presspülpe keine Strukturwirkung hat, liegt die maximale Einsatzhöhe bei Milchkühen bei zirka 15 kg, in der Rindermast bei zirka 5 – 6 kg pro Tier und Tag.
Kartoffeln
Futterkartoffeln fallen bei der Sortierung von Speisekartoffeln an. Sie sind ein stärkereiches Energiefuttermittel und passen gut zu Grassilage. Futterkartoffeln müssen sauber, frei von Keimen sein und dürfen keine "grünen Stellen" aufweisen, da das Solanin aus Kartoffelkeimen oder grünen Teilen zu Verdauungsstörungen führen kann. Eine grobe Zerkleinerung vor dem Verfüttern beugt Ersticken vor. Kartoffeln können frostfrei für einige Wochen gelagert oder auch gemeinsam mit Gras- oder Maissilage schichtweise siliert werden. Bei der Silierung ist zu beachten, dass die Kartoffeln weich werden und damit vermehrt Saft austritt, daher ist ein schichtweises Einsilieren mit Gras- oder Maissilage zu empfehlen. Der TM-Gehalt der Mischsilage sollte 27 Prozent nicht unterschreiten. Als Faustzahl können 2 bis 3 dt Gras- oder Maissilage auf 1 dt Kartoffeln gelten. Durch den Silierprozess werden die Kartoffel weich, daher muss der Vorschub im Mischsilo groß genug sein, um Futterverluste zu vermeiden. Die möglichen Einsatzmengen betragen bis zu 10 kg pro Tier und Tag bei Milchkühen bzw. von 1,5 kg Kartoffeln je 100 kg Körpergewicht bei Mastbullen, wobei die Strukturwirksamkeit, Stärke- und Zuckergehalt der Gesamtration sowie die Eiweißversorgung ausschlaggebend sind. Zusätzlich muss der niedrige Kalzium- und Magnesiumgehalt der Kartoffel berücksichtigt werden. Eine Strukturergänzung mit Heu oder Stroh ist unbedingt erforderlich.
Pressschnitzelsilage
Pressschnitzelsilage ist ein schmackhaftes Futtermittel, bei dem die Energie aus den verdaulichen, aber langsam abbaubaren Zellwandbestandteilen Hemizellulose und Pektin stammt. Durch den hohen Energiegehalt (Kraftfutter) kann sowohl Getreide als auch Maissilage eingespart werden. Dies macht sich in einem geringeren Stärkegehalt der Gesamtration bemerkbar, was sich wiederum günstig auf die Pansengesundheit auswirkt. Der Gehalt an Rohprotein liegt bei zirka 9 Prozent und damit kaum über dem von Maissilage. Die Pressschnitzel müssen noch warm einsiliert, sorgfältig verdichtet und abgedeckt werden. Die Entnahme sollte nach frühestens 6 Wochen erfolgen, wobei auf eine glatte, saubere Anschnittfläche zu achten ist. Sowohl bei Milchvieh als auch in der Bullenmast sind Rationsanteile von 20 Prozent der TM und mehr möglich. Zur Strukturergänzung sollten Heu oder Stroh zusätzlich gegeben werden.
Gras und Luzerne
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Klee-/Grassilage ist energieärmer, aber eiweißreicher als Maissilage. Der niedrigere Energiegehalt wird durch höhere Getreidemengen ausgeglichen. Im Verhältnis von 30 Prozent Grassilage zu 70 Prozent Maissilage in der FM können genauso hohe Zunahmen wie mit reiner Maissilage oder Kombination von Maissilage mit Pressschnitzelsilage erreicht werden. Wichtig ist eine hohe Energiekonzentration in der Maissilage und eine schmackhafte Grassilage, die frei von Fehlgärungen ist. Die Futteraufnahme liegt dadurch eher höher als bei reiner Maissilagefütterung.
Tabelle 1: Alternative Futtermittel, Inhaltsstoffe (Gruber Tabelle, 2021)
| Stroh | Biertreber | Kartoffelpresspülpe | Kartoffeln | Pressschnitzelsilage | Grassilage |
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Trockenmasse (g) | 860 | 247 | 180 | 220 | 280 | 350 |
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Energie (MJ ME/kg TM) | 6,6 | 11,3 | 11,5 | 13,0 | 12,1 | 9,8 |
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NEL (MJ/kg TM) | 3,7 | 6,7 | 7,1 | 8,4 | 7,6 | 5,8 |
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Rohprotein (g/kg TM) | 45 | 249 | 49 | 97 | 84 | 170 |
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nXP (g/kg TM) | 80 | 188 | 130 | 157 | 146 | 133 |
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RNB (g/kg TM) | -6 | 10 | -13 | -10 | -10 | 6 |
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pansenabbaubare Zucker/Stärke (g/kg TM) | 7 | 21 | 294 | 563 | 99 | 18 |
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pansenstabile Stärke (g/kg TM) | - | 2 | 97 | 178 | - | 0 |
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aNDFom (Grobf.) (g/kg TM) | 785 | - | - | - | - | 460 |
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Tabelle 2: Rationsbeispiele für Bullenmast bei Futterknappheit (Gewicht ca. 450 kg, Tageszunahmen ca. 1350 g)
in kg FM | Biertreber | Kartoffelpresspülpe | Kartoffeln | Pressschnitzelsilage | Grassilage 3.Schnitt |
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Maissilage* | 13,4 | 13,4 | 13,4 | 12,3 | 12,3 |
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Heu | 0,3 | 0,3 | - | - | - |
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Stroh | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | - |
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Schrot*** | 2,2 | 1,9 | 1,4 | 1,4 | 2,1 |
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Rapsextraktionsschrot | 0,8 | 1,5 | 1,1 | 1,4 | 0,7 |
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Biertreber | 4,0 | - | - | - | - |
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Kartoffelpresspülpe | - | 4,0 | - | - | - |
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Kartoffeln | - | - | 3,5 | - | - |
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Pressschnitzelsilage | - | - | - | 6,0 | - |
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Grassilage** | - | - | 2,8 | - | 6,0 |
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Kennwerte in % i.d. TM der Gesamtration | | | | | |
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pansenabbaubare Kohlenhydrate | 26,3 | 27,3 | 26,7 | 21,6 | 24,4 |
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aNDFom aus Grobfutter | 29,1 | 28,6 | 32,4 | 27,1 | 34,0 |
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Ergänzung mit jeweils 10 g Viehsalz, 40 g Futterkalk und 70 g Mineralfutter
* Maissilage mit 36 % TM, 11,0 MJ ME und 75 g XP
** Grassilage mit 35 % TM, 10,1 MJ ME und 160 g XP
*** Weizen/Körnermais = 50/50
Tabelle 3: Rationsbeispiele für Milchvieh bei Futterknappheit (für ca. 30 kg Milch)
in kg FM | Biertreber | Kartoffelpresspülpe | Kartoffeln | Pressschnitzelsilage | Weizenkleie |
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Maissilage* | 10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
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Grassilage** | 12,0 | 12,0 | 12,0 | 12,0 | 12,0 |
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Heu | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
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Stroh | 3,4 | 3,5 | 3,5 | 2,0 | 3,2 |
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Getreideschrot*** | 6,4 | 5,2 | 4,4 | 3,6 | 6,4 |
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Rapsextraktionsschrot | 2,2 | 4,1 | 4,1 | 4,0 | 2,9 |
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Biertreber | 10,0 | - | - | - | - |
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Kartoffelpresspülpe | - | 10,0 | - | - | - |
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Kartoffeln | - | - | 10,0 | - | - |
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Presschnitzelsilage | - | - | - | 16,0 | - |
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Weizenkleie | - | - | - | - | 2,5 |
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Kennwerte in % i.d. TM der Gesamtration | | | | | |
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pansenabbaubare Zucker/Stärke | 19,3 | 19,6 | 21,4 | 14,6 | 21,1 |
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aNDFom aus Grobfutter | 30,7 | 31,0 | 31,4 | 26,7 | 29,9 |
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Ergänzung mit jeweils 30 g Viehsalz, 50 g Futterkalk und 100 g Mineralfutter
* Maissilage mit 35 % TM, 6,6 MJ NEL und 75 g XP
** Grassilage mit 35 % TM, 6,0 MJ NEL und 160 XP
*** Weizen/Wintergerste/Körnermais = 25/25/50
Tab.4: Rationsbeispiele für Jungvieh bei Futterknappheit (Gewicht ca. 450 kg, Tageszunahmen ca. 700 g)
[in kg FM] | Stroh | Biertreber | Kartoffelpresspülpe | Pressschnitzelsilage | Weizenkleie |
Grassilage* | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 |
Stroh | 4,0 | 4,0 | 4,0 | 3,0 | 3,0 |
Getreideschrot** | 1,2 | 0,6 | | 1,0 | 0,8 |
Rapsextraktionsschrot | 0,7 | | 1,0 | 0,6 | |
Biertreber | | 5,0 | | | |
Kartoffelpresspülpe | | | 5,0 | | |
Presschnitzelsilage | | | | 3,0 | |
Weizenkleie | | | | | 2,0 |
Kennwerte in % i.d. TM der Gesamtration | | | | | |
pansenabb. Zucker/Stärke | 8,1 | 4,3 | 4,8 | 7,4 | 9,6 |
aNDFom (Grobf.) | 54,0 | 53,4 | 53,2 | 47,3 | 45,8 |
Ergänzung mit jeweils 60 g Mineralfutter
* Grassilage mit 35 % TM, 9,7 MJ ME und 145 XP
** Weizen/Wintergerste/Körnermais = 25/25 /50
Schlussfolgerungen
Grundsätzlich müssen die Tiere immer ausgefüttert werden. Sobald mit einer Futterverknappung zu rechnen ist, sind Reaktionen erforderlich. Wenn nicht schon geschehen, muss eine Kalkulation der für den eigenen Tierbestand bis zum Frühjahr benötigten Futtervorräte erfolgen. Diese muss den vorhandenen Futtervorräten und den noch zu erwartenden Erträgen gegenübergestellt werden. Wenn hier Lücken bestehen, muss die Verfügbarkeit der oben genannten Futtermittel geprüft werden. Sollte trotz allem nicht genügend Futter vorhanden sein, ist es unvermeidbar, Überbelegung abzubauen, nur so viel Jungvieh aufzuziehen, wie für die Remontierung nötig ist oder den Tierbestand über alle Altersstufen hinweg zu reduzieren.
Wie kann ich zukünftig vorsorgen? Zum einen muss die Schaffung von Grobfuttervorräten (Futterplanung) inklusive Silobau, der Anbau von Zwischenfrüchten und der längerfristige Abschluss von Futtermittelkontrakten zusammen mit den dazu gehörigen Lagerräumen angegangen werden. Zum anderen bleibt die grundsätzliche Überlegung, ob nach Ausschöpfung aller anderen Möglichkeiten Tierbestand, Fläche und Erträge zusammenpassen.