Hohe Preise für Dünger, Diesel, Energie – was können Landwirte jetzt noch tun?
Düngerpreise sind schon länger sehr hoch, die Preise für Energie steigen aufgrund des Krieges in der Ukraine aktuell noch extrem stark. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben auf jeden Fall Handlungsbedarf. Diese Informationen sollen Denkanstöße liefern.
Verwertung von Wirtschaftsdüngern verbessern
- gutes Timing der Ausbringung – und sofortiges Einarbeiten, wenn das nicht bei der Ausbringung erfolgt
- exakte Ausbringung mit Schleppschuh oder besser Injektion
- konsequente Anrechnung der Nährstoffe von Wirtschaftsdüngern – kein Mineraldünger, nur "weil es noch in der Bilanz geht"
- Versuchsergebnisse zur Stickstoffdüngung (organisch/mineralisch)
Diesel- und Heizenergieverbrauch vermindern
- unnötige Arbeitsgänge vermeiden (Düngertransport, Bodenbearbeitung, …)
- Trocknungskosten minimieren durch Anpassung der Bestandesführung: Reife verzögernde Maßnahmen (hohe N-Düngung, späte Fungizidanwendung) überdenken; wo noch möglich Sortenwahl anpassen – frühreife Sorten verwenden; Ersatz Körnermais durch Soja
Dünger sparen durch Körnerleguminosenanbau
- bei Vorhandensein von Erfahrung zum Anbau und Verfügbarkeit von Fläche in der Fruchtfolge, z. B. Verringerung Körnermaisfläche (wegen ausreichendem Fruchtfolgeabstand bei Erbsen oder Ackerbohnen – mindestens 4 bis 5 Jahre Anbaupause)
- Möglichkeit Beratung für den Einstieg in den Körnerleguminosenanbau problemlos zu erhalten
- Sicherung von Absatz oder Verwertung: Bei Erbse und Ackerbohne kann das schwierig werden, wenn keine passende Tierhaltung vorhanden ist. Sojabohnen sind für Ackerbaubetriebe eine gute Option, deren Absatz ist meist unproblematisch. Die Anforderungen an das Klima sind relativ hoch, ohne spezielle Beratung kann ein Einstieg nicht empfohlen werden
- vorhandene Sortenempfehlungen nutzen:
- Sortenempfehlung Futtererbse für den Anbau 2022 43 KB
- Sortenempfehlung Ackerbohne für den Anbau 2022 43 KB
- Sortenempfehlung Sojabohne für die Aussaat 2022 40 KB
- Süßlupinenanbau in Bayern und Deutschland
- Verfügbarkeit von Saatgut: Im Bedarfsfall kann das Bundessortenamt Konsumware als Behelfssaatgut zulassen – eine Möglichkeit, aber nicht ganz einfach.
Umstellung auf ökologischen Landbau ggf. vorziehen
- Beratung nutzen – es kann zu Terminschwierigkeiten kommen
- Anlage von Kleegras/Luzernegras/Luzerne mit Deckfrucht, z.B. Braugerste, jetzt einplanen