Trockensubstanz- und Alphasäurenmonitoring bei den wichtigsten Hopfensorten

Seit dem 16. August wird in Zusammenarbeit mit dem Hopfenring verteilt über die Hallertau von den Aromasorten Hallertauer Mfr., Perle, Hallertauer Tradition, Hersbrucker und Tango sowie von den Hochalphasorten Hallertauer Magnum, Herkules und Titan an 5-7 Terminen im wöchentlichen Abstand aus je 10 Praxisgärten jeweils eine Aufleitung beerntet, verwogen und separat getrocknet. Durch die Analyse des TS- und Alphasäurengehalts in einem akkreditierten Labor kann am Folgetag der Trockensubstanzgehalt des Grünhopfens und der Alphasäurengehalt bei 10 % Wasser berechnet werden. Aus den Ergebnissen dieser wöchentlichen Trockensubstanz- und Alphagehaltsbestimmungen können Rückschlüsse auf die Erntereife der wichtigsten Hopfensorten gezogen und Beratungshinweise zum optimalen Erntezeitpunkt gegeben werden.

Durchschnittliche Alphasäurengehalte 2023
Sorte16. August23. August29. August05. September12. September19.September26. September(Min.) 26. September(Max.) 26. September
Hallertauer Mfr.3,33,53,63,43,6
Hallertauer Tradition4,15,35,25,25,0
Perle4,65,45,96,55,6
Hersbrucker Spät1,32,63,13,53,7
Tango5,37,48,28,88,0
Hallertauer Magnum6,811,012,312,112,412,411,89,913,6
Herkules9,013,214,014,314,014,614,512,815,5
Titan13,915,515,515,614,8
Zum letztem Erntetermin wurden nur noch die Hochalphasorten Hallertauer Magnum und Herkules beerntet. Die Alphasäurengehalte konnten sich in etwa auf dem Niveau der Vorwoche behaupten. Bei den Parzellen hingen die Reben, die für das Monitoring beerntet wurden, frei im Garten und waren der Witterung voll ausgesetzt. Die Veränderungen zum letzten Termin bewegen sich deshalb im versuchstechnischen bzw. analytischen Fehlerbereich. Man kann eine Plateauphase erkennen, die einen stabilen Verlauf bei der Entwicklung der Alphasäurengehalte beschreibt. Dies ist typisch für die Hüller Zuchtsorten. Die Alphasäurengehalte streuen zwischen den Standorten extrem und stärker als im Schnitt der letzten Jahre. Je nach Witterung und Standortbedingungen konnten sich die Gehalte unterschiedlich gut entwickeln. Insgesamt liegen 2023 die Werte besonders bei den Hochalphasorten auf einem enttäuschend niedrigen Niveau. Zum ersten Mal seit langer Zeit mussten wir zwei Trockenjahre nacheinander verzeichnen. Die Alphasäurengehalte bewegen auf einem vergleichbaren Niveau wie in den Problemjahren 2015, 2018 und 2022.

Aktuelle Hopfenbauhinweise zur Erntereife

Die Tabellenwerte zu den Alphagehalten sind zur besseren Veranschaulichung in den nachfolgenden Links grafisch dargestellt.

Um die Durchschnittswerte bzw. Minimal- und Maximalwert besser einordnen zu können, sind in der nachfolgenden Tabelle die Einzelergebnisse der Alphasäurenuntersuchung dargestellt.

Alphamonitoring 2023 Einzelergebnisse T7 pdf 85 KB

In einer grafisch neu aufbereiteten Übersicht wird ein Vergleich der Daten der Jahre 2022, 2023 und dem Durchschnitt der letzten 7-9 Jahren abhängig von den Erntezeitpunkten T1, T2 usw. dargestellt. Dadurch kann das Alphasäurenniveau der einzelnen Sorten im Vergleich zu den Vorjahren besser beurteilt werden.

Alphagehalt der Hopfensorten im Vergleich zu den Vorjahren T7 pdf 113 KB

Zur Beerntung waren die Reben wieder trocken oder nur leicht taunass. Im Vergleich zu den anderen Jahren bewegen sich die Sorten auf einem niedrigen Niveau. Dies ist jahrgangsbeding und zeigt, dass die Erntereife nicht alleine durch den TS Gehalt bestimmt werden kann.

Trockensubstanzmonitoring bei den wichtigsten Hopfensorten T7 pdf 8 KB