Trockensubstanz- und Alphasäurenmonitoring bei den wichtigsten Hopfensorten

Seit dem 16. August wird in Zusammenarbeit mit dem Hopfenring verteilt über die Hallertau von den Aromasorten Hallertauer Mfr., Perle, Hallertauer Tradition und Hersbrucker sowie von den Hochalphasorten Hallertauer Magnum und Herkules an 5-7 Terminen im wöchentlichen Abstand aus je 10 Praxisgärten jeweils eine Aufleitung beerntet, verwogen und separat getrocknet. Durch die Analyse des TS- und Alphasäurengehalts in einem akkreditierten Labor kann am Folgetag der Trockensubstanzgehalt des Grünhopfens und der Alphasäurengehalt bei 10 % Wasser berechnet werden. Aus den Ergebnissen dieser wöchentlichen Trockensubstanz- und Alphagehaltsbestimmungen können Rückschlüsse auf die Erntereife der wichtigsten Hopfensorten gezogen und Beratungshinweise zum optimalen Erntezeitpunkt gegeben werden.

Durchschnittliche Alphasäurengehalte 2022
Sorte16. August23. August30. August06. September13. September20. September27. September(Min.) 27. September(Max.) 27. September
Hallertauer Mfr.2,73,33,12,83,1
Hallertauer Tradition4,55,34,95,05,0
Perle3,74,94,74,74,7
Hersbrucker Spät1,32,41,92,32,2
Hallertauer Magnum10,012,012,412,311,712,412,410,013,7
Herkules13,014,314,814,915,114,915,613,818,6
Zum letztem Erntetermin wurden nur noch die Hochalphasorten beerntet. Die Alphasäurengehalte konnten sich in etwa auf dem Niveau der Vorwoche behaupten, oder sind leicht zurückgegangen. Bei fast allen Parzellen hingen die Reben, die für das Monitoring beerntet wurden, frei im Garten und waren der Witterung voll ausgesetzt. Die Veränderungen zum letzten Termin bewegen sich deshalb im versuchstechnischen bzw. analytischen Fehlerbereich. Man kann eine Plateauphase erkennen, die einen stabilen Verlauf bei der Entwicklung der Alphasäurengehalte beschreibt. Dies ist typisch für die Hüller Zuchtsorten. Durch fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen wurde das Alphasäuren-Optimum aber relativ früh erreicht.
Von den späten Niederschlägen im Anbaugebiet konnten wiederum nur die späten Sorten hauptsächlich im Ertrag profitieren. Bei den Alphasäurengehalten ergibt sich ein enttäuschendes Bild. Die Sorten schwanken in den Werten zwischen den berenteten Standorten extrem und die Werte sind insgesamt auf dem niedrigsten Niveau seit Einführung des Monitorings im Jahr 2014.
Mit den Daten vom 27. September ist das TS- und Alphamonitoring 2022 abgeschlossen.

Aktuelle Hopfenbauhinweise zur Erntereife

Die Tabellenwerte zu den Alphagehalten sind zur besseren Veranschaulichung in den nachfolgenden Links grafisch dargestellt.

Um die Durchschnittswerte bzw. Minimal- und Maximalwert besser einordnen zu können, sind in der nachfolgenden Tabelle die Einzelergebnisse der Alphasäurenuntersuchung dargestellt.

Alphamonitoring 2022 Einzelergebnisse T7 pdf 299 KB

In einer grafisch neu aufbereiteten Übersicht wird ein Vergleich der Daten der Jahre 2021, 2022 und dem Durchschnitt der letzten 6 Jahre abhängig von den Erntezeitpunkten T1, T2 usw. dargestellt. Dadurch kann das Alphasäurenniveau der einzelnen Sorten im Vergleich zu den Vorjahren besser beurteilt werden.

Alphagehalt der Hopfensorten im Vergleich zu den Vorjahren T7 pdf 246 KB

Zum letztem Erntetermin waren die Reben nass, trotzdem ist der TS Gehalt noch einmal gestiegen. Die Werte liegen allgemein auf einem sehr hohen Niveau

Trockensubstanzmonitoring bei den wichtigsten Hopfensorten T7 pdf 56 KB