Einsatz und Etablierung von Raubmilben zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle im Hopfen
Die Gemeine Spinnmilbe Tetranychus urticae ist einer der beiden Hauptschädlinge des Kulturhopfens, zu dessen Kontrolle auf einem Großteil der Anbauflächen nicht nur in Deutschland, sondern europa- wie weltweit regelmäßig und meist rein prophylaktisch Akarizide eingesetzt werden. Die nachhaltige Spinnmilbenkontrolle durch etablierte Populationen von Raubmilben im Bestand, wie sie in Deutschland z.T. im Wein- oder Obstbau praktiziert wird, ist derzeit im Hopfen nicht möglich, da bei der Ernte die oberirdischen Pflanzenteile fast komplett vom Feld entfernt werden und somit keine brauchbaren Strukturen für eine Überwinterung der Nützlinge zur Verfügung stehen. Dass es in dieser Kultur jedoch möglich ist, über den Einsatz gezüchteter Raubmilben eine befriedigende Spinnmilbenkontrolle zu erreichen, haben Vorversuche bereits gezeigt.
Ziele
In dem dreijährigen Projekt soll einerseits versucht werden, den Einsatz gezüchteter Raubmilben im Kulturhopfen zu optimieren. Hierzu werden unterschiedliche Methoden der Ausbringung sowie unterschiedliche Raubmilbenarten von verschiedenen Bezugsquellen vergleichend untersucht. Zudem soll als wichtigstes Ziel des Projektes eine Standardmethode entwickelt werden, um über Untersaaten in den Fahrgassen Winterquartiere für die Raubmilben zu schaffen, die eine Etablierung der Nützlinge über mehrere Vegetationsperioden ermöglichen.
The two-spotted spider mite Tetranychus urticae is one of the major pests of hop and usually controlled by the use of acaricides, often in a preventative manner. Spider mite control by predatory mites is currently not sustainable in hops, as it is in vines and top fruit, because hop plants are removed completely from the field during harvest. However, recent trials have shown that spider mite control by released predatory mites is possible in hops.
This three-year project has two objectives: Firstly, to optimise the annual release of predatory mites for spider mite control as a substitute for acaricide sprays. Secondly, to develop crop management techniques to promote and maintain naturally occurring predatory mites in hop gardens for a sustainable spider mite control.
Methode
Raubmilben-Ausbringung im Hopfengarten Ende Mai
Ergebnisse
Probennahme zur Kontrolle auf überwinternde Raubmilben im Hopfengarten
- JEREB M., SCHWARZ J. & WEIHRAUCH F. 2014. Einsatz und Etablierung von Raubmilben zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle in der Sonderkultur Hopfen. In: Wiesinger K., Cais K. & Obermaier S. (Ed.), Angewandte Forschung und Beratung für den ökologischen Landbau in Bayern. Öko-Landbau-Tag 2014 am 9. April 2014 in Triesdorf. Schriften-reihe der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft 2/2014: 181-184
- JEREB M., SCHWARZ J. & WEIHRAUCH F. 2014. Use and establishment of predatory mites for sustainable control of two-spotted spider mite (Tetranychus urticae) in hop. DGaaE-Nachrichten 28 (1): 47-48
- JEREB M., SCHWARZ J. & WEIHRAUCH F. 2014. Einsatz und Etablierung von Raubmilben zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle in der Sonderkultur Hopfen. Julius-Kühn-Archiv 447 [59. Deutsche Pflanzenschutztagung, 23.-26. September 2014, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Kurzfassungen der Beiträge]: 114-115
- JEREB M., SCHWARZ J. & WEIHRAUCH F. 2015. Use and establishment of predatory mites for sustainable control of two-spotted spider mite (Tetranychus urticae) in hop: report of the second season. DGaaE-Nachrichten 29 (1): 27
- JEREB M. & WEIHRAUCH F. 2016. Einsatz und Etablierung von Raubmilben zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle in der Sonderkultur Hopfen. BÖLN-Projekt 2812NA014. Abschlussbericht im Auftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bonn. 61 pp.
- Hier wird die Zukunft gestaltet. Exkursion nach Hüll. Hopfen-Rundschau 66 (08): 312-313 [August 2015].
- Feldtag am Betrieb Obster aus Buch rund um das Thema Spinnmilbenbekämpfung. Hopfen-Rundschau 66 (08): 328-329 [August 2015].
- Hier wird die Zukunft gestaltet. Exkursion nach Hüll und Besichtigung der Firma Hopsteiner Hopfenverarbeitung. Hopfen-Rundschau International 2015/2016: 17-21 [Oktober 2015].
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Florian Weihrauch, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Hopfenforschungszentrum, Arbeitsgruppe IPZ 5e
Projektbearbeitung: Marina Jereb
Projektpartner: Praxisbetriebe ökologischer Hopfenbau, Bioland- und Naturland-Erzeugerring
Laufzeit: 6/2013-5/2016
Finanzierung: Förderung durch die BLE im Rahmen des BÖLN
Förderkennzeichen: 2812NA014
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Angaben zur Finanzierung des Projekts im Förderkatalog des Bundes