Forschungs- und Innovationsprojekt
Entwicklung regional angepasster Luzerne-Rohrschwingel-Mischungen für Nordbayern
Nur hochleistungsfähige und nachhaltig stabile Pflanzenbestände ermöglichen den landwirtschaftlichen Betrieben in den oft kritischen Futterbaulagen Nordbayerns auch in Zukunft ein konkurrenzfähiges Wirtschaften. Für die Beratung der Landwirte vor Ort sind Trockenresistenz und Ausdauer unter regionalen Bedingungen bei dennoch hoher Futterqualität die entscheidende Kombination von Eigenschaften für einen erfolgreichen Feldfutterbau.
Hintergrund
Seit einigen Jahren sind sogenannte „mild-“ oder „weichblättrige" Rohrschwingelsorten am Markt zugelassen. Diese Sorten wurden bzw. werden im Rahmen von Landessortenversuchen in Bayern wie auch in anderen Bundesländern - dort oft auch auf weitere wertgebenden Eigenschaften - geprüft. Rohrschwingel kann nach erfolgreicher Bestandsetablierung durch seine tiefreichenden Wurzeln besonders in Trockenlagen oder -jahren im Vergleich zu anderen Gräserarten zum Teil erhebliche Mehrerträge erreichen.
In Frankreich und anderen Ländern mit höherem Luzerneanbau sind Mischungen der beiden Tiefwurzler Luzerne und Rohrschwingel seit längerem am Markt etabliert. Auf Grund der unterschiedlichen Witterungsverhältnisse ist langjährig bekannt, dass bereits die Sortenwahl von Luzerne nicht auf Bayern übertragbar ist. Über das Konkurrenzverhalten konkreter Sortenkombinationen in Mischungen ist generell wenig bekannt. Agroscop (entspricht in der Schweiz der Funktion der LfL) hat die Mischungsempfehlung für die Schweiz - einem ähnlichen Naturraum wie in Teilen Bayerns - bereits im Bereich Rohrschwingel angepasst.
Ziele des Projektes
- Erarbeitung einer Empfehlung für regional angepasste Luzerne/Rohrschwingel-Mischungen für Franken.
- Prüfung, in wieweit eine geeignete Verrechnung/Modellierung von Registerdaten und der Ergebnisse der Landessortenversuchen bei Luzerne und Rohrschwingel Hinweise auf das jeweils zu erwartende Konkurrenzverhalten geben können.
- Erarbeitung relevanter Idiotypen bei Luzerne und Rohrschwingel um die Fragestellung der Mischungszusammenstellung künftig hieraus (kostengünstig) ableiten zu können.
Material und Methoden
Die Feldarbeiten wurden an den drei fränkischen Versuchsstandorten, auf die die Wahl nach Unterschiedlichkeit der Bedingungen (besonders des Bodens) fiel, im Rahmen eines Werkvertrages durch die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf ausgeführt. Die Datenvalidierung, soweit nicht selbst erhoben und die Versuchsauswertung erfolgten durch IPZ 4b.
Ergebnisse
Bayerische Qualitätssaatgutmischungen für Grünland und Feldfutterbau
Projektinformation
Projektleitung: Dr. S. Hartmann
Laufzeit: 01.03.2016 - 31.12.2019
Kostenträger: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: KL/16/02