Triticale – Aktuelle Ergebnisse aus der Praxis und den Landessortenversuchen
Nach Angaben des Landesamtes für Statistik stand heuer in Bayern auf 58.100 ha Wintertriticale zur Körnererzeugung. Aus den Mehrfachanträgen ist zu entnehmen, dass weitere rund 23.000 ha Triticale zur Erzeugung von Ganzpflanzensilage vorgesehen waren. Sommertriticale wird nur selten gesät. 2024 betrug die Fläche ca. 1.400 ha.
Mit durchschnittlich 58 dt/ha lagen heuer die Erträge in Bayern etwa auf Vorjahresniveau. Wie auch bei den anderen Wintergetreidearten fiel die Ernte unterdurchschnittlich aus. Bei Triticale wurde das Zehnjahresmittel um 3 dt/ha verfehlt.
Über die ganze Vegetationsperiode regnete es ausreichend, in manchen südbayerischen Regionen sogar überreichlich. In Verbindung mit überdurchschnittlichen Temperaturen führte dies zu einem höheren Krankheitsbefall als in den Vorjahren. Rhynchosporium, Mehltau und Blattseptoria traten verbreitet auf. Bei anfälligen Sorten wurde teilweise Gelbrost beobachtet. Braunrost befiel an den beiden fränkischen Versuchsorten die anfälligen Sorten.
Fusarium
Neben einer gezielten Fusariumspritzung zur Getreideblüte, die in der Regel einen Wirkungsgrad von 50 bis 80 % aufweist, lässt sich auch mit der Sortenwahl das Fusariumrisiko senken. Durch den Anbau einer mittel bis gering anfälligen Sorte, in der Sortenbeschreibung mit dem Symbol (+) dargestellt, konnte in den speziellen Fusariumversuchen des Bundessortenamts der Gehalt des Pilzgifts DON gegenüber einer mittel bis hoch anfälligen Sorte (Symbol (-)) etwa halbiert werden. Mit Cedrico, einer der wenigen Sorten mit guter Fusariumresistenz, ließ sich der DON-Gehalt sogar um etwa zwei Drittel reduzieren. Fusariumtoxine, zu denen das Leittoxin Deoxynivalenol (DON) zählt, führen vor allem in der Schweinefütterung immer wieder zu gesundheitlichen Problemen. Besonders Schweinhalter sollten deshalb Sorten mit besserer Fusariumresistenz wählen.