Forschungs- und Innovationsprojekt
Regulierung von Wasser-Kreuzkraut und Gemeiner Rispe auf dem Grünland durch Herbizide auf biologischer Basis
Die Gemeine Rispe und das Wasser-Kreuzkraut sind schwer zu regulierende Problemunkräuter auf dem Grünland. Insbesondere bei ökologischer Grünlandbewirtschaftung sind die möglichen Regulierungsmaßnahmen sehr aufwändig und dennoch nur begrenzt effektiv. Die Anwendung von Bioherbiziden auf der Basis von pflanzlichen Säuren und Ölen könnte den Arbeitsaufwand für die Regulierung der Problemunkräuter erheblich reduzieren. Hierfür muss die Wirksamkeit verfügbarer Präparate untersucht und bei ausreichender Effizienz entsprechende neue Anwendungsverfahren entwickelt werden.
Ziel
Der Forschungsansatz stützt sich auf die grundsätzlich vorhandene herbizide Wirkung dieser natürlichen bzw. naturähnlichen Wirkstoffe und verfolgt drei wesentliche Thesen:
- Durch einen ggf. wiederholten Einsatz von Bioherbiziden auf der Basis von Essigsäure, Pelargonsäure und Citronella-Öl in u.U. reduzierter Dosierung kann die Entwicklungsmöglichkeit von Wasser-Kreuzkraut und Gemeiner Rispe auf Dauergrünlandflächen soweit kontrolliert werden, dass eine negative Auswirkung auf die Aufwuchsqualität, den Nährstoffertrag und die Tiergesundheit weitgehend ausgeschlossen werden kann.
- Durch die alternative Anwendung von Bioherbiziden kann die Anwendung von Herbiziden auf der Basis von Glyphosat (Roundup®, u.a.) und von Breitbandherbiziden (z.B. Simplex®) mit einer sehr geringen Selektivität für wertvolle Nutzkräuter und Leguminosen ersetzt werden.
- Der Einsatz von Bioherbiziden unterstützt die Effizienz von kulturtechnischen Pflegemaßnahmen (mechanische Unkrautkontrolle, Düngermitteleinsatz, Nachsaat) soweit, dass auf die Anwendung von chemisch-synthetischen Herbiziden verzichtet werden kann.
Methode
Bei einen ausreichenden Wirkungspotenzial wird die Bekämpfungsleistung durch Freilandversuche unter praxisüblichen Bedingungen überprüft. Anhand unterschiedlicher Versuchsvarianten werden effiziente Anwendungsverfahren für neuartige Regulierungsverfahren in der Grünlandbewirtschaftung entwickelt.
Die Versuche werden nach den üblichen Standards für Labor- und Freilandexperimente durchgeführt. Die Ergebnisse werden anhand statistischer Routinen (Varianz- und Rangfolgeanalyse) bewertet.
Ergebnisse
Gegenüber dem Wasser-Kreuzkraut konnte eine dosisabhängige, aktive Bekämpfungsleistung nachgewiesen werden. Die Laborergebnisse werden durch mehrortige und mehrjährige Feldversuche überprüft.
Projektinformation
Projektleitung: Klaus Gehring, Institut für Pflanzenschutz, Herbologie, Arbeitsgruppe IPS 3b
Projektbearbeitung: Stefan Thyssen, Thomas Festner
Projektpartner: Fachzentren für Pflanzenbau der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Rosenheim und Augsburg
Laufzeit: 2013-2017
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: A/13/06