Unkrautmanagement in Sonderkulturen
Der erfolgreiche Anbau und die Einführung von kleinen, neuen Kulturen in die Produktionspraxis steht und fällt letztlich mit der Möglichkeit einer effizienten Unkrautkontrolle. In der Anbauerprobung können Kleinflächen noch manuell-mechanisch gepflegt werden. Spätestens mit dem Schritt in die betriebliche Anbaupraxis sind jedoch effiziente, kostengünstige und ausreichend kulturverträgliche Herbizid-Lösungen erforderlich.
Die Pflanzenschutzmittelindustrie engagiert sich aus wirtschaftlichen Gründen nur selten für neue Kleinkulturen. Wir arbeiten daher intensiv an der Entwicklung geeigneter Unkrautbekämpfungsverfahren für Kleinkulturen, bis hin zur Genehmigung der einsatzfähigen Präparate nach dem EU-Zulassungsverfahren.
Aufgrund der naturgemäß begrenzten Anzahl an einsatzfähigen Herbiziden sollten Klein- und Sonderkulturen bevorzugt auf Flächen mit einem relativ geringen Unkrautbesatz angebaut werden. Die betrieblich schlechtesten und mit schwer bekämpfbaren Unkräutern befallenen Flächen für erste Anbauversuche mit einer neuen Kulturart zu verwenden, führt in der Regel zu Misserfolg und Frustration. Die Etablierung von mehrjährigen Sonderkulturen ist besonders auf Flächen angewiesen, die nur einen niedrigen Unkrautdruck aufweisen und vor allem frei von problematischen Wurzelunkräutern sind.
Unkrautregulierung in Riesenweizengras
Riesenweizengras ist eine robuste Dauerkultur mit einem hohen Ertragspotenzial für die technische bzw. energetische Verwertung. Die zögerliche Jugendentwicklung erfordert eine erfolgreiche Unkrautregulierung, um die Etablierung der Kultur nicht zu gefährden. Hierfür stehen verschiedene mechanische und chemische Maßnahmen zur Verfügung.
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Unkrautkontrolle in Sojabohnen
Die Sojabohne ist in Bayern bisher nur eine Nischenkultur. Als Lieferant von Eiweißfutter aus eigenem Anbau, zur Stickstoff-Anreicherung der Böden sowie zur Auflockerung monotoner Fruchtfolgen hätte ein erfolgreicher Sojaanbau große Vorteile und wird auch im Rahmen des „Aktionsprogramm heimische Eiweißfuttermittel“ vom Freistaaat Bayern gefördert. Eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung ist dabei eine elementar wichtige Kulturmaßnahme. Mehr
Unkrautbekämpfung in Sorghum-Hirsen
Mit der zunehmenden Verbreitung von Biogasanlagen entstand die Frage nach Alternativen zum Mais als Substratlieferant. Eine Möglichkeit besteht im Anbau von Sorghum-Hirsen oder Sudangras. Als C4-Pflanze weist Sorghum ähnliche Vorteile wie der Mais auf und kommt unter Umständen sogar besser mit Trockenperioden zurecht. Zur Kulturetablierung stellt sich auch hier die Frage der Unkrautbekämpfung. Mittlerweile besteht für einige Herbizide die Genehmigung für den Einsatz in Sorghum-Hirsen. Mehr
Unkrautbekämpfung in Chinaschilf (Miscanthus x giganteus)
Der mehrjährige Anbau von Miscanthus ist interessant als nachwachsender Rohstoff und Energielieferant. Obwohl Miscanthus sehr dichte und konkurrenzstarke Bestände bildet, braucht er zur Kulturetablierung im Pflanzjahr einen wirksamen Schutz vor Unkrautkonkurrenz. Hier finden sie Informationen über verschiedene Methoden zur Unkrautbekämpfung in Miscanthus sowie über die Zulassungssituation von Herbiziden. Mehr
Unkrautbekämpfung in Kulturhanf (Cannabis sativa)
Der Anbau von THC-armen Hanfsorten ist interessant zur Gewinnung von Samen bzw. Öl sowie als nachwachsender Rohstoff zur Fasergewinnung. Hanfpflanzen besitzen eine hohe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräuter. Eine mechanische Unkrautbekämpfung mit dem Hackgerät ist möglich. Die chemische Unkrautbekämpfung gestaltet sich dagegen schwierig. In Feldversuchen haben sich nur wenige Präparate als verträglich erwiesen. Mehr
Weitere Informationen
- Unkrautbekämpfung in Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen - Herbizidübersicht 27 KB
- Unkrautbekämpfung in Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen - Abstandsauflagen 38 KB
- Empfehlungen für den Herbizideinsatz in Ackerbohnen und Futterbsen 179 KB
- Indikationen der Pflanzenschutzmittel in Sonnenblumen 18 KB
- Indikationen der Pflanzenschutzmittel im Grassamenbau 26 KB
Anbau- und Sortenhinweise zu Leguminosen und Sonnenblumen
Mit rund 165 000 ha hat der Ölsaatenanbau in Bayern seit der Jahrtausendwende als Blattfrucht eine wichtige Rolle in der Fruchtfolgegestaltung eingenommen. Vor allem in den fränkischen Ackerbaugebieten ist der Winterraps, der mit circa 98 Prozent fast allein den Ölsaatenanbau darstellt, für Marktfruchtbetriebe eine geschätzte Ölfrucht. Mit knapp einem Prozent Anteil an der Ackerfläche ist der Leguminosenanbau in Bayern zu einer Nischenkultur geworden Mehr
Anbau- und Sortenhinweise zum Grassamenbau
Grünland und Feldfutterbau sind mit ca. ⅓ der landwirtschaftlichen Nutzfläche Bayerns die Basis für die Grundfutterversorgung der heimischen Wiederkäuern (Rinder, Ziegen und Schafe) aber auch den mittlerweile ca. 120.000 Pferden. Die Erzeugung von Saatgut für diese Flächen bietet spezialisierten Betrieben eine Chance. Mehr