Unkrautmanagement in Mais

Maispflanze mit typischer Verunkrautung im 3-Blatt-Stadium

Der Maisanbau hat mit einem Anteil von 27 % (Stand: 2020) an der Ackerfläche durch die Biogasproduktion deutlich an Bedeutung gewonnen. Mais reagiert während der Jugendentwicklung auf Unkrautkonkurrenz sehr empfindlich. Ohne eine ausreichende Unkrautbekämpfung kann sich die Kultur nicht etablieren. Ab dem Reihenschluss sind dann allerdings nur noch Unkräuter, die den Mais überwachsen können, wie z.B. Winden-Arten, von Bedeutung.
Wichtige Leitunkräuter im Mais sind Gänsefuß-, Melde-, Knöterich- oder auch Ehrenpreis-, Kamille- und Franzosenkraut-Arten. Das ehemals typische Leitunkraut Schwarzer Nachtschatten hat an Bedeutung verloren, während Storchschnabel-Arten als schwer bekämpfbare Problemunkräuter dazu gekommen sind.
Die vorwiegend chemische Unkrautregulierung orientiert sich in erster Linie an den vorhandenen Ungräsern. Auf typischen Maisstandorten entwickelt sich das Hirse-Spektrum von der Hühnerhirse über die Borstenhirse bis hin zu schwer bekämpfbaren Finger-Hirsen.
Ein wesentlicher Faktor beim Herbizideinsatz in Mais ist der Gewässerschutz. Um Belastungen zu vermeiden, müssen die Flächen insbesondere auf die Einsatzfähigkeit der Herbizid-Wirkstoffe Terbuthylazin und S-Metolachlor bewertet werden. Auf sehr durchlässigen Standorten, wie im Jura-Karst, wird ein freiwilliger Verzicht im Sinne des vorbeugenden Gewässerschutzes empfohlen.

Aktuelle Herbizidempfehlungen - Mais

Die Behandlungsempfehlungen sind Komplettlösungen für die Bekämpfung einer typischen Unkrautflora im Mais. Da Standorte mit einer rein dikotylen Verunkrautung immer seltener werden, wird zwischen folgenden Situationen unterschieden:

  • Standorte mit einer vorwiegend dikotylen Mischverunkrautung und einem schwächeren Besatz an Hühnerhirse.
  • Ausgesprochene Hirsestandorte, an denen neben Hühnerhirse auch Borsten- und Fingerhirsen in hoher Besatzdichte vorkommen können.

Auf wassersensiblen Standorten mit extrem sorbtionsschwachen Böden (leichte Sande, flachgründige Kies- oder Schotterböden) wie etwa im Gebiet des offenen Jura-Karst sollen keine Mittel, die die Wirkstoffe Terbuthylazin und S-Metolachlor enthalten, eingesetzt werden. Das Vorhandensein dieser beiden Wirkstoffe in den empfohlenen Herbizidkombinationen bildet deshalb das zweite Entscheidungskriterium.
Gegen Sonderunkräuter (z.B. Winden, Ampfer, Ausfall-Kartoffeln, etc.) und auf stark humosen Standorten sind Sonderbehandlungen notwendig. Eine weitere Sondersituation für den Herbizideinsatz stellen Mais-Anbausysteme mit Gras-Untersaaten dar. Hier muss die Verträglichkeit der eingesetzten Herbizide gegenüber den verwendeten Grasarten gewährleistet sein.

Herbizid-Behandlungen

Aktuelle Informationen zum Herbizideinsatz in Mais

Kleine Maispflanze

Das Angebot an im Mais zugelassenen Unkrautbekämpfungsmitteln erscheint auf den ersten Blick unübersichtlich. Hier erhalten Sie Informationen zu Behandlungskonzepten, Wirkungsspektren und Behandlungsansprüchen der Präparate, Sondermaßnahmen gegen Problemunkräuter sowie Abstandsauflagen und Umweltschutz.  Mehr

Versuchsergebnisse

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