Institut für Pflanzenschutz
Jahresbericht 2021 – Krankheiten in Blattfrüchten und Mais, Schädlinge und Wachstumsregler in Ackerbaukulturen
Zoombild vorhanden
Rübenschlag mit Symptomen von SBR
Syndrome Basses Richesses "SBR"
Das Syndrome Basses Richesses ("SBR" = Syndrom des niedrigen Zuckergehalts) ist eine Bakteriose der Zuckerrübe, die sich in den vergangenen Jahren auch in Bayern in zahlreichen Anbaugebieten ausgebreitet hat. Sichtbare Symptome sind u. a. Blattvergilbungen und Verbräunungen im Gefäßbündelbereich. Die Krankheit führt zu schweren Einbußen in Ertrag und Qualität.
Zoombild vorhanden
Verbräunung im Bereich der Gefäßbündelringe
Der SBR-Erreger, das Bakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus, wird von der Schilf-Glasflügelzikade übertragen, deren Lebenszyklus stark an landwirtschaftliche Fruchtfolgen von Zuckerrüben und Winterweizen angepasst ist. Bisher sind jedoch in der Praxis keine wirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten bekannt. Die Zikaden sind – abgesehen von der Zulassungsfrage – mit der klassischen Applikation von Blattinsektiziden nicht ausreichend zu bekämpfen. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) hat daher ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von Bekämpfungsstrategien gefördert, bei dem alternative Methoden und ackerbauliche Verfahren untersucht werden sollen.
Zoombild vorhanden
Rübe mit SBR-Befall
Das Projekt wurde federführend von der AG IPS 3c in Zusammenarbeit mit dem Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. (VFZ) beantragt. Konkret wurden im Rahmen des Projekts Feldversuche mit verschiedenen Folgefrüchten nach Zuckerrübe angelegt und die ausfliegenden Zikaden mit Hilfe von Zelten und Leimtafeln erfasst, um so Erkenntnisse für eine zukünftige Fruchtfolgeplanung abzuleiten. Außerdem wurden verschiedene Testsubstanzen und biologische Verfahren, so z. B. entomophage Nematoden in Winterweizen und Zuckerrübe eingesetzt. Die Anlage und Bearbeitung der Feldversuche erfolgte dabei durch den VFZ.