Institut für Pflanzenschutz
Jahresbericht 2019 – Mykologie

Diagnose von pilzlichen Schaderregern an Kulturpflanzen - ein Rückblick auf das Jahr 2019

Insgesamt wurden 1868 Pflanzenproben zur Untersuchung an die Arbeitsgruppe „Mykologie“ mit einem Verdacht auf eine pilzliche Schadursache eingesandt. Diese waren nicht auf bestimmte Pflanzengruppen beschränkt, sondern verteilten sich auf Obst, Gemüse und Zierpflanzen sowie auf Gehölze und landwirtschaftliche Kulturen. Mit der Zunahme des Ökolandbaus spielen Gesundheitsprüfungen an Saatgut eine immer größere Rolle. Sie machen mittlerweile ca. 50 % des Probenaufkommens aus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Arbeiten im Rahmen des Hoheitsvollzuges – insbesondere zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses – einer gefürchteten Quarantäneerkrankung.

In Auftrag von IPZ 6c, der LWG in Veitshöchheim und der Landwirtschaftskammer (LWK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) in Münster wurden insgesamt 26 Proben auf Befall mit Ascochyta pisi untersucht. Daneben sind weitere 79 Leguminosen-Saatgutproben (Ackerbohne, Lupine, Soja) auf Brennfleckenerkrankungen zur Untersuchung vorgelegt worden.

Anthraknose an Futtererbsen

Diese samenübertragbare Erkrankung (Anthraknose) spielt bei Futtererbsen z. T. eine große Rolle und kann zu hohen Ertragsausfällen führen. Keine der Partien zeigte einen Befallsgrad von 13 % und mehr. Ab diesem Wert ist die Verwendung als Saatgut als bedenklich anzusehen. Im Vergleich zu 2008 ist das Befallsgeschehen weiterhin rückläufig bzw. hat sich auf einem sehr niedrigen Niveau stabilisiert. Während 2008 noch gut 50 % der bayerischen Partien beanstandet wurden, waren es 2009 17 %, 2010 knapp 9 %, 2011 nur noch gut 3 % und in den letzten 5 Jahren lediglich jeweils eine oder zwei, in 2017 bzw. 2018 keine und im vergangenen Jahr eine befallene Partie.

Anthraknose an Lupine und Ackerbohne

Darüber hinaus sind im mykologischen Labor noch weitere 28 Saatgutproben anderer Körnerleguminosen wie Ackerbohne und Lupine auf Anthraknose-Erkrankungen untersucht worden. Alle untersuchten Ackerbohnen- bzw. Lupinenproben waren befallsfrei.

Brennflecken-Krankheit an Soja

Sehr stark hinzugekommen haben in den vergangenen Jahren Untersuchungen von Sojasaatgut. Es wurden 25 Proben vorgelegt; bei 60 % konnte der Erreger von Brennflecken (Phomopsis-Komplex) nachgewiesen werden. Im Jahr 2017 war dies bei lediglich 22 % der Fall und 2018 bei 66 %.